„Lenkungsruppe vor Ort“ auf der Suche nach urbanen Freiräumen im Norden Neuköllns

Urbane Freiräume ergänzen bebaute Flächen in einer sich verdichtenden Großstadt, sind klimatisch bedeutsam und fördern die Biodiversität. Die „Lenkungsgruppe vor Ort“, ein stadtentwicklungspolitischer Rundgang im Sanierungsgebiet Karl-Marx-Straße, den die Lenkungsgruppe der [Aktion! Karl-Marx-Straße] seit 2018 einmal im Jahr ausrichtet, stellte am vergangenen Mittwochnachmittag Bezirksstadtrat Jochen Biedermann sowie rund 30 Interessierten aus Politik, Verwaltung und Gesellschaft vier Orte im Neuköllner Norden vor, an denen urbane Freiräume qualifiziert, rückgewonnen oder gesichert werden können. Auf dem Alfred-Scholz-Platz Weiterlesen

Standort-Tour führte zu entstehenden Leuchtturm-Projekten im Bezirkszentrum und aufs Dach von Kalle Neukölln

Zum neunten Mal richtete das Citymanagement [Aktion! Karl-Marx-Straße] am Donnerstag eine sogenannte Standort-Tour aus. Sie sollte Interessierten aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung wieder die Möglichkeit geben, sich über den Stand der zahlreichen Projekte entlang der Karl-Marx-Straße zu informieren und auszutauschen. Ausgehend von Babette’s Garden auf dem Kindl-Gelände waren das Deutsche Chorzentrum am U-Bahnhof Karl-Marx-Straße sowie die Großbaustelle am Alfred-Scholz-Platz, wo das ehemalige SinnLeffers Kauf- und Weiterlesen

„Wie geht es dir eigentlich?“

Mit dieser Frage ist eine Aktionswoche der Helene-Nathan-Bibliothek für die Erhaltung und Wiederherstellung der seelischen Gesundheit überschrieben. Zum Auftakt stellten sich gestern Nachmittag sechs Neuköllner Einrichtungen im Foyer der Bibliothek vor.

„Wir planen ein Gesundheits- und Sozialzentrum, in dem verschiedene Berufsgruppen zusammen mit den Menschen im Stadtteil für die Gestaltung gesundheitsförderlicher Lebenswelten eintreten“, sagte mir Lea Linke vom Gesundheitskollektiv Berlin. Das Weiterlesen

Schilleria-Mädchen halten Gedanken zur Entwicklungspolitik in einem Wandgemälde auf dem Kindl-Gelände fest

Diversität, Interkulturalität, Antidiskriminierungsarbeit und eine gelebte Menschen-rechtskultur sind die Querschnittsthemen der Schilleria. Bereits seit 2002 bietet die Einrichtung im Neuköllner Schillerkiez Empower-ment- und Freizeiträume für Mädchen ab sieben Jahren und junge Frauen an. Im Februar diesen Jahres wurde der Mädchentreff mit dem 3. Platz des Hatun-Sürücü-Preises geehrt. Die Auszeichnung galt einerseits dem breiten Programmangebot, zu dem neben Theater-, Rap-, Tanz- und Graffiti-Workshops auch Bildungsseminare und Hausauf-gabenhilfe gehören. Ebenso aber wurde mit ihr der erfolgreiche Einsatz im Dezember 2017 gewürdigt, als die drohende Kündigung der Räume durch Weiterlesen

Kunst auf Zeit: Wandgemälde von Bahai Shehab ziert Haus auf dem KINDL-Gelände

Viele ehrgeizige Pläne der Projekte auf dem KINDL-Gelände wurden kürzlich bei einem Rundgang vorgestellt, zu dem die Lenkungsgruppe der [Aktion! Karl-Marx-Straße] eingeladen hatte. So kündigte Armin Massing, Geschäftsfüh-rer des Berlin Global Village e.V. (BGV), den Abriss des weißen Verwaltungsgebäudes an, das im Frühjahr 2019 durch einen repräsen-tativeren Neubau ersetzt werden soll. Ende September werden deshalb einige Mitglieder des Global Village in die 3. Etage Weiterlesen

Was ist und was wird auf dem Neuköllner Kindl-Areal?

Zu einer Besichtigung des Kindl-Geländes mit einer Vorstellung verschiedener Projekte lud die Lenkungsgruppe der [Aktion! Karl-Marx-Straße] am Dienstag-nachmittag an den Rand des Nord-Neukölllner Rollbergviertels. „So viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind noch nie bei einer Sitzung der Lenkungsgruppe gewesen“, eröffnete Martin Stef-fens den Vor-Ort-Termin des Beteiligungsgre-miums. Neben Steffens, der in der Akteursgruppe für die AG Kultur zuständig ist, moderierten Annette Beccard, die in der kürzlich neu gewählten Len-kungsgruppe die Immobilienwirtschaft vertritt, und Mietervertreter Willi Laumann den Rundgang. Bezirksbürgermeister Martin Hikel und Weiterlesen

Zwischen Wirklichkeit und Wunschdenken: „Kann nicht auch mal die klassische Wirtschaft bei den Kreativen anklopfen, so dass die mal pitchen muss?“

Das Kreativnetz Neukölln hatte geladen – und zahlreiche Kreative waren gekommen, als am vergangenen Freitag auf dem Vollgut-Gelände der 3. Neuköllner Kreativ-Kongress rheinfeld_brosius_scheper_batz_raab_sieben_3.kreativkongress neukoellnmit dem Motto „Under Construction“ über die Bühne ging. Er verstehe sich als Plattform zum Austausch von Erwartungen und Sichtweisen der Akteure aus Verwaltung, Politik, mittelständischer Wirtschaft und Kultur- und Kreativwirtschaft. „So wird eine Begegnung auf Augenhöhe möglich“, avisierten die Organisatoren in ihrer Einladung.

Die Realität unterschied sich davon jedoch deutlich. Einem Klassentreffen ähnele das hier, charakterisierte mancher die Veranstaltung. „Ich würde mir wünschen, dass sich mehr Wirtschaftsunternehmen Weiterlesen

Nicht immer, aber öfter als bisher – wahrscheinlich

vandalismus kindl-aufzug_vollgut berlin_neukoellnKaum war der Kindl-Aufzug am vorletzten Mai-Wochenende feierlich eröffnet worden, war die barrierefreie Alternative zur Kindl-Treppe auch schon wieder außer Betrieb – und, was kaum jemanden überrascht haben dürfte, bunter als es die architektonische Planung vorgesehen hatte.

Den Hinweis auf die Abkürzung via Isar-/Neckar-straße gab man also wohlweislich nur denen, die das Benutzen hoher Treppen nicht vor ein unüberwindbares Hindernis stellt. Wie aber sieht es aktuell am neuen neuralgischen Punkt Neuköllns aus, an Weiterlesen

Neugierde und Geduld von der Nachbarschaft des Kindl-Geländes in Neukölln erwünscht

vollgut-pk_neukoellnEs ist nicht zu übersehen, dass sich auf dem Gelände der ehemaligen Kindl-Brauerei etwas tut. Mit dem gerade im Umbau befindlichen Kindl-Zentrum für zeitgenössische Kunst und dem SchwuZ haben sich bereits zwei Einrich-tungen etabliert. Auf der Teilfläche an der Mainzer Straße errichtet die Ziegert Immobilien GmbH derzeit 119 Eigentumswohnungen.

Das Bezirksamt Neukölln und die Stiftung Edith Maryon zur Förderung sozialer Wohn- und Arbeitsstätten luden am vergangenen Mittwoch gemeinsam zu einem Presse-temin, um über die aktuellsten Entwicklungspläne zu informieren. Die Weiterlesen

Ausgegraben

Mancher vermutet, er stünde momentan an der Ecke Isar-/Neckarstraße mitten in Neukölln dem Resultat einer archäologischen Grabung gegenüber. Plötzlich liegen alte Gemäuer frei, die sich bisher nicht erahnen ließen. Doch es sind keine Alter-tümerkundler, die  Hand und schweres  Gerät angelegt  haben, sondern  Bauarbeiter

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mit dem Auftrag, dort bis zum Sommer im Rahmen des Projekts „Umbau Neckar-straße“ die Kindl-Treppe sowie einen Aufzug einzurichten. Was dabei zum Vorschein kam, sind Kelleranlagen der ehemaligen Kindl-Brauerei – gerade mal knapp 90 Jahre alt und damit eher uninteressant für Archäologen.

Die perfekte Illusion

see_kindl neuköllnVorne meterhohe Dünen, dahinter die See (oder der), und wenn dann noch der Wind durch die Planen zieht, die die Arbeiten am Bauprojekt Kindl-Treppe verhüllen, scheint ein Großsegler ganz nah. Maritimes Ur- laubsfeeling für alle, die nicht in die Herbst- ferien abgereist sind, mitten in Neukölln auf dem Kindl-Gelände.

Neben der Dünenlandschaft, in der Privat- brauerei am Rollberg, kann dagegen von Urlaub nicht die Rede sein. Zwar ist der Ausschank wegen der Baumaßnahmen auf dem Kindl-Areal seit Mitte Weiterlesen

Hohe Kunst zur Eröffnung des KINDL-Zentrums in Neukölln

Platz für Bilder wäre reichlich an den 20 Meter hohen Wänden des Kesselhauses, das mal der Kindl-Brauerei gehörte und nun dem KINDL – Zentrum für zeitgenös- sische Kunst. Doch an ihnen hängt kein einziges. Denn Kurator Andreas Fiedler hatte anderes mit der Halle vor und gewann mit dem Schweizer Künstler Roman Signer ei-

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nen, der mit imposanten Installationen für Aufsehen sorgt: Bei „Kitfox Experimental“ (l.), die er ab heute präsentiert, ist das durchaus wörtlich gemeint. Um 18 Uhr sind alle zur KINDL-Eröffnung unter das 200 Kilogramm-Sportflugzeug eingeladen, das sich, in 4 Metern Höhe hängend, im Wind zweier dröhnender Ventilatoren dreht. An- schließend wird zur Party zwischen den Kupferkesseln des Sudhauses (r.) gebeten.

Das KINDL-Kesselhaus (Am Sudhaus 3) ist donnerstags und freitags von 14 bis 18 Uhr und samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet; Ein- tritt frei.

Einen ausführlichen Beitrag über das nicht ganz unproblematische Ent- stehen des KINDL-Zentrums, über die näheren und ferneren Zukunftspläne und über Roman Signers Erlebnisse mit „Kitfox Experimental“ bringen wir am kommenden Dienstag. Nicht mehr gewartet werden muss dagegen auf unser  8. Sommer-E-Paper: Das gibt es schon jetzt  hier als pdf-Download.

Auf Wiedersehen, Neukölln!

Sechs Jahre lang betrieb die Akademie Berlin-Schmöckwitz eine Berufsfachschule für Hotellerie und Gastronomie mit zwei Ausbildungsrestaurants auf dem Gelände der ehemaligen Kindl-Brauerei. Etwa 250 junge Leute wurden dort zum erfolgreichen Abschluss einer Ausbildung in einem der vier angebotenen Ausbildungsberufe ge- bracht und konnten das Gelernte gleich in der  „Kantine“ und im „Braustübl“ am  Gast

alte kindl-brauerei_ausbildungsrestaurant neukölln

erproben. Am 7. Juni schließen die beiden Ausbildungsrestaurants; vorher verab- schieden sie sich mit einer „Auf Wiedersehen, Neukölln!“-Woche, danach wird die gesamte Niederlassung im Bezirk aufgegeben. Mit dem Umbau des ehemaligen Kindl-Areals, was viele vermuten, hat der Umzug jedoch nichts zu tun: „Die Akademie Berlin-Schmöckwitz gehört zur Stiftung Bildung + Handwerk„, informiert Pressespre- cherin Bianca Müller, „und zieht in ein Stiftungsgebäude nach Treptow.“

Eine Sache der Betonung

Das auf dem Gelände der ehemaligen Kindl-Brauerei neu erbaute und kürzlich eröffnete KfH-Nierenzentrum Neukölln bekommt nun noch eine frische Fassade: Ein künstlerisch gestalteter Streifzug durch Neukölln mit vielen originellen Details legt sich jetzt  über den reinweißen  Voranstrich, bricht  die klotzige  Architektur  und macht

kfh-nierenzentrum neukölln

das Gebäude zum Blickfang der Straße. Etwas polarisieren könnte jedoch der Schrift- zug „Eine Stadt Niere für alle!!“, dem man – ähnlich wie beim Satzzeichen retten Leben-Beispiel „Wir essen jetzt Opa“ – nur bei richtiger Betonung zustimmen mag.

Das geheimnisvolle Unbekannte hinterm Zaun

Normalerweise laufen Baumaßnahmen, bei denen ein öffentliches oder gewerb- liches Gebäude entstehen soll, ja eher so ab: Das Grundstück wird eingezäunt, mit kleinen Schildern bestückt, die den Zutritt verbieten, und noch bevor Bagger, Kräne und Bauarbeiter in Aktion treten informiert eine unübersehbare Hinweistafel darüber, was auf dem Gelände im Werden begriffen ist. Vergleichsweise nebulös gibt sich da die 3.200 Quadratmeter große Baustelle auf dem Areal der ehemaligen Kindl-Brau- erei. Informationen … Fehlanzeige, obwohl schon seit Wochen heftig gewerkelt wird.

„Da kommt doch ’ne Privat-Universität hin“, ist ein Passant überzeugt, der mehrmals wöchentlich an der Baustelle vorbei zum benachbarten Supermarkt geht. „Das gibt bestimmt ’n Wohnhaus mit Luxusappart- ments“, befürchtet eine Frau, die gerade einen Termin gegenüber im JobCenter Neukölln hatte. Ein Mann beobachtet das Treiben auf der anderen Seite des Zauns eine Weile. „Was das wohl wieder wird?“, fragt er sich und hofft, dass das geheim- nisvolle Etwas nicht zu hoch wird – wegen des Panoramablicks aus seiner Wohnung am Boddinplatz. Den Wasserturm in der Leykestraße würde er auch weiterhin gerne sehen können.

Die Chancen stehen außerordentlich gut, obwohl der Wasserturm nur 40 Meter misst. Das Dialysezentrum, das vom Kuratorium für Dialyse und Nierentrans- plantation (KfH) in der Sichtachse errichtet wird, ist jedoch nicht mal halb so hoch. Fast 60 Dialyseplätze sollen bei der Eröffnung im Frühjahr 2013 in dem zwei- geschossigen Gebäude, das dann das KfH-Nierenzentrums an der Sonnenallee ersetzt, bereitstehen. „Was und wie hoch direkt nebenan auf dem jetzigen Trö- delmarkt gebaut wird, wissen wir auch noch nicht“, sagt Angelika Hinz, die kauf- männische Betriebsstättenleiterin des KfH-Projekts.

Während also hinsichtlich des Neubaus auf dem Kindl-Areal doch Klarheit herrscht, steckt die Zukunft der benachbarten ehemaligen und teils denkmalgeschützten Brauereigebäude noch in einer Gemengelage aus Fakten, Planungen und Visionen. Sicher ist, dass sie an den Schweizer Burkhard Varnholt und seine Frau verkauft wurden. Gewiss ist, dass in den Räumlichkeiten noch einiges auf den technisch neuesten Stand gebracht werden muss, bevor sie neu genutzt werden können – von wem und für was auch immer.

Das Warten auf ein Hinweisschild, das Interessierten Details über den Bau des Nierenzentrums verrät, dürfte dagegen recht bald ein Ende haben. Die Infor- mationstafel fehle nur deshalb noch, so Angelika Hinz, weil vom Bezirksamt Neukölln noch keine Genehmigung für die Aufstellung vorliegt. Die Verzögerung,  vermutet sie, läge sicher daran, dass das Wegstück zwischen dem REWE-Markt und dem künftigen Dialysezentrum kurzerhand zur Rollbergstraße ernannt wurde: „Dass unsere Adresse Rollbergstraße statt wie geplant Mainzer Straße ist, haben wir auch erst vor einer Woche erfahren.“

=ensa=