Multiple Choice: Neuköllner Bildungsmesse zeigt Möglichkeiten für die Zeit nach der Grundschule auf

nbh-bildungsmesse-neukoellnWenn Berliner Kinder die Grundschule nach der 6. Klasse verlassen, stehen ihre Eltern vor der Entscheidung, ob der Nachwuchs eine Gesamtschule, ein Gymnasium oder eine andere Oberschule besuchen soll. Um Eltern und Kindern bei fragenkasten_karlsgartenschule_bildungsmesse-schillerkiez_neukoellnder Beantwortung dieser Schicksalsfrage ein wenig zu helfen, gab es in der Neuköllner Karlsgarten-Grundschule kürz-lich unter dem Titel „6. Klasse und dann?“ erstmals eine Bildungsmesse.

Für rund 2.000 Schülerinnen und Schüler in Neukölln beginnt im Sommer mit dem Übergang in die 7. Klasse ein neuer Lebensabschnitt. Auch auf das Leben der Eltern wirkt sich die Schulwahl der Kinder aus. Weiterlesen

Auf Auszeichnungen abonniert

karlchen-vitrine_karlsgartenschule neukoellnDass „Karlchen“ die zweitbeste aller Schüler-zeitungen ist, die an Berlins Grundschulen gemacht werden, steht schon fest: Ende Januar wurde dem Blatt beim 13. Berliner Schülerzeitungswettbewerb der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wis-senschaft diese Auszeichnung verliehen.

Für Michael Jung, der Mathe-Lehrer an der Neuköll-ner Karlsgarten-Schule ist und die Karlchen-Redaktion bereits seit 1997 betreut, ist es längst nichts Neues mehr, Lorbeeren für die Schülerzeitung zu ernten. 2004 wurde sie zur bundesweit besten gewählt, und seitdem kamen etliche Urkunden für erste und zweite Plätze beim Berliner Schülerzeitungswettbewerb und einige Sonderpreise für Weiterlesen

Von einem roten Mercedes 300 SL, Kartoffelläden, Trümmerbergen und einer Kindheit und Jugend in der „Topgegend von Neukölln“

schillerpromenade 42_neukölln„Da oben haben wir gewohnt.“ Ralf Lambertz zeigt zur ersten Etage des Hauses Schillerpromenade 42. Wir, das waren die Eltern und seine beiden Schwestern. In einer 2-Raum-Wohnung lebten damals alle. „Aber schon mit schillerpromenade_selchower straße_neuköllnBad!“, fügt er gleich noch dazu. In dieser Wohnung verbrachte der heute 73-Jährige die ersten 22 Jahre seines Lebens. Erst 1963 zog er dort aus: „Meine Eltern waren wohl um 1938 eingezogen und wohnten noch bis zum Jahr 1972 in der Schillerpromenade 42.“ Lambertz schaut sich überrascht um. Seit Jahren war er schon nicht mehr am Ort seiner Kindheit und Jugend. „An der Ecke zur Selchower Straße gab es damals ein Le- bensmittelgeschäft, wo man – wie fast überall – anschrei- ben lassen konnte, und im Parterre unseres Hauseingangs war erst ein Kartoffelladen und dann ein Klempner.“ Heute ist eine Weiterlesen

Die süße Seite der Gentrifizierung

Klirrende Kälte, Schnee, blauer Himmel und Sonne – das Wetter hatte es gestern wahrlich gut gemeint: Mit den Aktiven vom Pro Schil- lerkiez, die einzig mit einer N+Förderung von 300 Euro den ersten Adventsmarkt auf dem Herrfurthplatz ge- stemmt hatten, ebenso wie mit denen, die heiße Getränke, Snacks oder sonstiges Wärmendes an- boten und die übli- che  Warenpalette der Schillermarkt-Händler ergänzten. „Sehr schön hier, nette Atmosphäre und zum Glück nicht so überlaufen wie auf dem Rixdorfer Weihnachtsmarkt“, waren sich auch die Besucher einig. Manche hatten den Markt zufällig auf dem Weg zum oder vom Tempelhofer Feld entdeckt, andere wollten ganz gezielt bei der Premiere dabei sein. „Schade, dass es das nicht an allen Adventssamstagen gab“, fanden viele. Mit „das“ meinten sie neben dem, was unter freiem Himmel stattfand, auch das Advents- markt-Programm in der Genezareth-Kirche: Der  augen- scheinlich auch für Jüngere of- fene 60+-Chor sang Rock- und Popsongs, Günter Stolacz Operette und Oper, die Gruppe „Tanz rund um den Globus“ machte die Fläche vor dem Altar zum Tanzparkett und Pfarrerin Elisabeth Kruse lud zum Abschluss des Programms zum Weihnachtslieder-Mitsingen ein.

Auch draußen war Mitmachen angesagt: Ein Weihnachtsmann stapfte über den Markt und belohnte Kinder, die ihm Weihnachtsgedichte aufsagten oder Lieder vorsangen, mit kleinen Geschenken. Um etwas Größeres, das nicht mit Gedichten oder Liedern bezahlt werden konnte, ging es dagegen bei einer Versteigerung am Stand der Organisatoren. Stadtteilführer Reinhold Steinle schlüpfte in die Rolle des Auktionators. „Das Haus“, erklärte er, „ist letzte Woche beim Late Light Shopping von Schülern der Akademie Schmöckwitz und Kindern gebaut worden.“ Der Erlös solle der Karlsgarten-Schule für die Um- gestaltung ihres Schulhofs zugute kommen. Die Skepsis, ob sich jemand finden würde, der bereit wäre, einen Betrag weit über dem Mindestgebot zu zahlen, war dem Moderator anfangs deutlich anzu- merken. Doch seine launige An- preisung des recyclebaren Ein- zimmerhauses zog nach und nach  mehr Schaulustige mit Ambitionen, zum Eigenheim-Besitzer zu werden, an. Die 60 Euro-Marke war schnell überschritten; am Ende fand das Haus für 70 Euro einen neuen Eigentümer. Von spon- tanen Unmutsbekundungen à la „Wir wollen solche Luxusbauten nicht hier im Kiez haben“ ließ der sich nicht einschüchtern.  „Das wird die neue Dependance unserer Firma im Schillerkiez“, verriet Christian Hoffmann stolz. Auch aus weiteren Plänen machte er kein Geheimnis: „Eine Gentrifizierung mit Leb- kuchenhäusern, das ist unser Ziel.“ Der Anfang ist gemacht.

=ensa=