Stadtgeschichte für Kinder im Vorschulalter anschaulich präsentiert

Das KinderKünsteZentrum in der Ganghoferstraße wagt in seiner diesjährigen Mitmach-Ausstellung für Kinder ab drei Jahren ein Experiment: Unter fachkundiger Anleitung untersuchten die Jüngsten in ihren Kiezen und in der Stadt die Spuren der Geschichte und stellten ihre Beobachtungen mit künstlerischen Mitteln dar. Karen Hoffmann, Leiterin des KinderKünsteZentrums, eröffnete gestern zusammen mit allen beteiligten Kindern, Künstlerinnen und Erzieherinnen die Ausstellung „Unsere Stadt: Berlin“, deren Schirmherr Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller ist. Sigrid Klebba, Weiterlesen

„KinderKünsteMobil!“: ein Stück Normalität im Leben von Flüchtlingskindern

148 Flüchtlingskinder aus sechs Berliner Notunter-künften haben seit Sommer letzten Jahres in verschiedensten Workshops gemalt, mit Ton gearbeitet, Theater gespielt, Musik gemacht, gefilmt, die Stadt erkundet und gemeinsam gekocht. Einige Ergebnisse ihrer Werkstattarbeiten, die von Künstlerinnen und Künstlern angeleitet wurden, sind jetzt bis zum 26. April in Neukölln im Schaufenster des ehemaligen C&A-Kaufhauses in der Karl-Marx-Straße gegen-über der Alten Post zu sehen. Mittwochmittag durchschnitten zur Weiterlesen

Spielen und Experimentieren mit Naturwissenschaften

raemer_hoffmann_sonne-ausstellung_kinderkuenstezentrum berlin neukoelln„Das KinderKünsteZentrum strahlt wie eine Sonne über Neukölln hinaus“, lobte Bildungs-stadtrat Jan-Christopher Rämer, als er vor-gestern die neueste Ausstellung in den Räumen hinter dem Neuköllner Stadtbad eröffnete. Die Institution versteht sich seit ihrer Gründung 2011 als Impulsgeber für stadtweit ausgerichtete innovative frühkindliche Bildungsangebote.

Für die interaktive Ausstellung „Sonne! Energie + Kunst“ starteten Kita-Kinder aus verschiedenen Berliner Bezirken und eine Klasse der Neuköllner Weiterlesen

Blicke durch Schlüssellöcher

mitmach-ausstellung "vielfalt der familien im kiez", ganghoferkiez, kinderkünstezentrum berlin, neuköllnSie heißen Leni, Mahmoud, Cheyenne, Jan-Krevan, Betül, Mekke, Susuda, Hamza, Mekke, Daniel, Leopold, Dallas, Hiba, Elias und Mariella – um nur einige zu nennen – und wohnen mitten in Neukölln im Ganghoferkiez. Sie sind zwischen zwei und acht Jahren alt, gehen in die Kita oder bereits in die Schule und zeigen derzeit im Kinder-KünsteZentrum, mitmach-ausstellung "vielfalt der familien im kiez", ganghoferkiez, kinderkünstezentrum berlin, neuköllnwie sie leben und ihren Alltag erleben. „Guck mal, das ist bei uns zuhause!“ Mahmoud zeigt stolz auf das große Schwarz-Weiß-Bild, auf dem er (M.), sein kleiner Bruder und seine große Schwester zu sehen sind. Das Bild, erklärt er, sei mal ein Foto mitmach-ausstellung "vielfalt der familien im kiez", ganghoferkiez, kinderkünstezentrum berlin, neuköllngewesen, das fotokopiert und vergrößert und später von ihm ausgeschnitten und an die Wand geklebt wurde. Dann ist er wieder weg, um zusammen mit Betül an einem weiteren Kunstwerk zu basteln.

„Das ist eine der Besonderheiten der Ausstellung mitmach-ausstellung "vielfalt der familien im kiez", ganghoferkiez, kinderkünstezentrum berlin, neuköllnVielfalt der Fami- lien im Kiez„, sagt Karen Hoffmann (l.), die Leiterin des KinderKünsteZen- trums, bei der Ver- nissage. „Sie ist längst noch nicht fertig und wächst immer weiter.“ Genau genommen sei sie auch keine Ausstellung, sondern in erster Linie eine Mitmach-Kunstwerkstatt. Hauptakteure sind Kinder der Kita Mosaik und der Kita Brüdergemeine sowie der Richard-Grundschule, die zusammen mit drei Künstlerinnen durch unterschiedlichste Herangehensweisen ein Kaleidoskop der mitmach-ausstellung "vielfalt der familien im kiez", ganghoferkiez, kinderkünstezentrum berlin, neuköllnFamilien im Ganghoferkiez  erstellen.

Während die Kita Brüdergemeine-Kids, zu denen auch Mahmoud und Betül gehören, gemeinsam mit Chris Gräfensteiner ein Familienzimmer gestalten, das mitmach-ausstellung "vielfalt der familien im kiez", ganghoferkiez, kinderkünstezentrum berlin, neuköllndurch Foto- und Sound- collagen Einbli- cke in die Woh- nungen gewährt, nehmen sich die Kinder der Kita Mosaik zusammen mit Anett Lau gleich mitmach-ausstellung "vielfalt der familien im kiez", ganghoferkiez, kinderkünstezentrum berlin, neuköllndes ganzen Viertels an.

Mein Kiez heißt ihre Rauminstallation, die Straßen, Wege und Häuser aus der Sicht der Kinder darstellt, aber ebenso die Kinder selber als Exponate in die Szenerie mitmach-ausstellung "vielfalt der familien im kiez", ganghoferkiez, kinderkünstezentrum berlin, neuköllneinbezieht. Daniel will als Erster zur lebens- großen Pappmitmach-ausstellung "vielfalt der familien im kiez", ganghoferkiez, kinderkünstezentrum berlin, neuköllnfigur werden. „Versuch‘ ganz ruhig zu liegen und nicht zu lachen, wenn’s kitzelt!“, fordert Anett Lau ihn auf, als Mekke beginnt, die Umrisse des Jungen auf den Karton zu übertragen. Daniel liegt konzentriert und mitmach-ausstellung "vielfalt der familien im kiez", ganghoferkiez, kinderkünstezentrum berlin, neuköllnstocksteif da, wagt kaum richtig Luft zu holen, bis Mekke die Arbeit an seiner Silhouette vollendet hat. „So groß bin ich schon?“, wundert er sich.

Wer nicht mehr im Gebäudeteil hinter dem Stadtbad war, seit das Museum Neukölln aus diesem aus- gezogen ist, wird sich eher wundern, was durch das KinderKünsteZentrum aus dem einst düsteren Ambiente geworden ist: Ein mitmach-ausstellung "vielfalt der familien im kiez", ganghoferkiez, kinderkünstezentrum berlin, neuköllnbunter Ort, an dem Kinder ihre Kreativität kennen lernen und ausleben können.

Den großen Raum mit der Lichtkuppel hat nun die Klasse 1.2 der Richard-Grundschule zu ihrem Atelier gemacht. Angeleitet von Simone Schander zeichnen und basteln die Schülerinnen und Schüler Familienportraits für die Ausstellung und werden so spielerisch an die Auseinandersetzung mit ihren eigenen Biographien herangeführt. Dass sich in den Exponaten, liebevoll gestalteten Miniaturwohnungen, zuweilen Realität und Phan- tasie vermischen, ist offensichtlich und gewollt. „Es ist doch auch mitmach-ausstellung "vielfalt der familien im kiez", ganghoferkiez, kinderkünstezentrum berlin, neuköllnwunderbar“, findet Bezirksstadt- rätin Fran- ziska Giffey, „dass man hier das bauen kann, was man sich wünscht – ein eigenes Zimmer zum Beispiel.“ Als sie die Kinder fragt, wie viele mehrere Geschwister haben, gehen die meisten Hände nach oben. Bei der Frage nach einem eigenen Reich, bleiben viele unten.

In manch anderem Bezirk wäre das Ergebnis umgekehrt ausgefallen. Insofern ist die Mit- machwerkstatt „Vielfalt der Familien im Kiez“ nicht nur für die Kinder ein spannendes Erlebnis, sondern auch für Besucher sowie das Team rund um Karen Hoffmann eine aufschlussreiche Erfahrung. „Normalerweise kommen ja Kinder aus ganz Berlin zu uns“, sagt sie. „Dieses Projekt nur für Kinder aus dem Umkreis unseres Standorts ist auch für uns eine Premiere.“ Der Zuspruch beweist, dass das vor einem Jahr eröffnete KinderKünsteZentrum trotz der berlinweiten Ausrichtung im Kiez ange- kommen ist: Alle Workshops für Kitas und Schulen sind inzwischen ausgebucht.

Noch bis zum 11. November ist das KinderKünsteZentrum Berlin immer sonntags ab 11 Uhr geöffnet und lädt alle Familien mit Kindern zu kostenlosen Mitmach-Aktionen und Workshops ein.

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Experimente mit den Spielarten der Sprache

atrium kinderkünstezentrum berlin-neukölln, tibetischer baumEs ist schon ein beträchtlicher Kontrast zwischen der Außenanlage und dem Inneren des KinderKünsteZentrums – optisch und atmosphärisch. Still ist es draußen und so gräulich wie der Himmel über Neukölln. Drinnen dagegen tobt das Leben, es imitmachausstellung kunst + sprache, kinderkünstezentrum berlin-neuköllnst laut und bunt – nicht nur wenn, wie vorgestern, eine neue Ausstellung in den Räumen eröffnet wird. „Kunst & Sprache“ heißt sie. Fast 80 Zwei- bis Fünfjährige aus sechs Berliner Kitas sowie Künstler, mitmachausstellung kunst + sprache, kinderkünstezentrum berlin-neuköllnMusiker, Schauspieler und Bühnenbildner haben sie entstehen lassen und sich dafür wochenlang spiele- risch-kreativ mit verschiedensten Facetten der Kom- munikation beschäftigt.

Wie funktioniert  Verständigung ohne Worte? Kann man auch durch Gesang oder Musikinstrumente miteinander sprechen? Wie klingt es, wenn die Bäume und Sträucher im Wald reden? Weshalb muss Schrift so aussehen, wie sie aussieht? Warum nicht einfach mal  neue Buchstaben erfinden und die in einem Schwarzlichttheater tanzen lassen? mitmachausstellung kunst + sprache, kinderkünstezentrum berlin-neuköllnAll das haben die Kinder in Workshops ausprobiert. In der Ausstellung, die nun im KinderKünsteZentrum gezeigt wird, können aber nicht nur die Ergebnisse angeguckt, -gehört und erlebt werden. Außerdem ist dort  mitmachen angesagt.

„Sagt mal Cheese!“, fordert eine Fotografin die Kinder der Kita Tausendfüßler auf, als die die sich im Halbkreis aufgestellt haben. „Ameisenscheiße“ klinge schöner und mache ein fotogeneres Grinsen, entscheiden die Kleinen und brüllen das Wort mehrmals durch den Raum. Leise ist mitmachausstellung kunst + sprache, kinderkünstezentrum berlin-neukölln, kita tausendfüßlerauch ihr Auftritt bei der Vernissage nicht: Auf selbstgebastelten Gipsbuchstaben trom- meln sie und sagen dazu im Takt das mitmachausstellung kunst + sprache, kinderkünstezentrum berlin-neuköllnAlphabet auf.

Wieviel Spaß Spra- che machen kann, spürt man auf Schritt und Tritt in den Räumen, in denen früher das Museum Neukölln untergebracht war. Im September 2011 ist das KinderKünsteZentrum hier einge- zogen, das sich ganz der frühkindlichen kulturen Bildung verschrieben hat und damit einzigartig in Berlin ist. „Dass sich die Berliner Bäderbetriebe als Eigentümer des Gebäudes wieder für eine kulturelle Einrichtung als Pächter entschieden haben, begrüßen wir sehr“, sagt Bezirksstadträtin Franziska Giffey. Für 10 Jahre sei der Standort erstmal gesichert. Auf wackeligen Füßen steht mitmachausstellung kunst + sprache, kinderkünstezentrum berlin-neukölln, kita rixdorfer rüpeldagegen noch die von viel Fundraising und Förder- mittelakquise geprägte Finanzierung. Die aktuelle Aus- stellung werde aus Mitteln des Projektfonds Kulturelle Bildung gespeist, erklärt KiKüZ-Leiterin Karen Hoff- mann: „Wir hoffen wirklich sehr, dass wir demnächst eine Regelförderung vom Senat bewilligt bekommen.“ Schließlich würden Kitas aus der ganzen Stadt die Angebote wahrnehmen. Im Mai starte zudem eine Fortbildungsreihe für Erzieher/innen und Künst- mitmachausstellung kunst + sprache, kinderkünstezentrum berlin-neukölln, claudia herrler/innen.

Eine der Dozentinnen ist die Sängerin Claudia Herr, die zuletzt über die Bezirksgrenzen Neuköllns hinaus mit ihrer Unterwasser- Oper „AquAria PALAOA“ im Stadtbad für Furore sorgte. Für die Ausstellung im KinderKünsteZentrum hat sie zusammen mit den Kindern der Kita Waschbär eine Puppen-Oper eingeübt, um zu zeigen, dass man nicht nur miteinander sprechen, sondern Gespräche genauso gut singen kann. Abgeschworen hat sie dem Element Wasser allerdings nicht: geplant ist eine Unterwasser-Oper mit Kindern.

Die Mitmach-Ausstellung „Kunst & Sprache“ kann noch bis zum 13. Mai im KinderKünsteZentrum in der Ganghoferstraße 3 sonntags von 11 – 18 Uhr ohne Anmeldung besucht werden. Beim heutigen ersten Öffnungstag zeigen Claudia Herr und Kinder der Kita Waschbär um 15 Uhr ihre Puppen-Oper. Eintritt: 2,50 Euro/pro Person, für Familien 6 Euro.

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