Der Bekanntheitsgrad eines Platzes hängt nicht zwangsläufig von dessen Attraktivität ab. Ein gutes Beispiel dafür ist mitten im Neuköllner Norden der Platz, an dem die Böhmische Straße, Kan- nerstraße und Schönewei- der Straße auf die Richard- straße treffen.
Im Spätsommer 2007 be- kam dieser Platz nach einer zurückhaltenden Auf- hübschung aus „Soziale Stadt“-Mitteln des Quar- tiersmanagements Ri- chardplatz-Süd gleich noch einen offiziellen Namen verpasst: Freundschaftsplatz sollte nun genannt werden, was bei allen im Kiez nur als Da-wo-Aldi-ist-Platz bekannt war.
Das Vorhaben scheiterte kläglich, und bis heute können weder Kauperts Stra- ßenführer durch Berlin, noch Google Maps oder der berlin.de-Stadtplan den Freundschaftsplatz einer Örtlichkeit in Neukölln zuordnen. Dass sie mit dem Begriff „Da-wo-Aldi-ist-Platz“ auch nichts anfangen können, steht auf einem anderen Blatt.
Inzwischen hat der Lebensmittel-Discounter seine Filiale im Richardkiez ge- schlossen. Demnächst wird dort der Fakhro-Supermarkt eröffnen. Ob der sich auch als neuer Namensgeber für den gegenüberliegenden Platz mausern kann, wird sich zeigen. Bei den alteingesessenen Kiezbewohnern dürfte das schwierig werden, bei neu zugezogenen weniger. Das Aufleben der kaum benutzten Bezeichnung Freundschaftsplatz könnte das Kommunikations- und Orientierungsproblem zwischen beiden Gruppen minimieren. Vielleicht setzt sich aber auch das etwas sperrige Konstrukt Da-wo-Aldi-war-und-jetzt-Fakhro-ist-Platz durch.
=ensa=
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