Höher, schneller, Tower-Run

Mit dem 18. Tower-Run im Ideal-Hochhaus in der Fritz-Erler-Allee, der eine Gemeinschaftsveranstaltung des TuS Neukölln, der SPD Neukölln und der Bauge-nossenschaft Ideal ist, wurde am vergangenen Sonntag die Saison der Treppen-läufe in Deutschland eröffnet.

Über 200 Läuferinnen und Läufer im Alter zwischen zwischen 17 und 79 Jahren hatten sich angemeldet, um in sieben Durchgängen zuerst 400 Meter rund um das Hochhaus zu rennen und anschließend etwa Weiterlesen

Hoch hinauf

Zwei Wochen bleiben noch fürs Training: Wer sich für 2017 vornehmen will, mehr Sport zu treiben, kann schon jetzt damit beginnen. Wer beim Tower Run in der Gropiusstadt ideal-hochhaus-gropiusstadt_berlin-neukoellnmitmischen will, sollte es sogar. Am 8. Januar findet der Hochhaus-Lauf statt, der zum 17. Mal vom TuS Neukölln veranstaltet wird: Nach einer ebenerdigen 400 Meter-Runde gilt es, die 465 Stufen des 29-stöckigen Ideal-Hochhauses zu erklimmen. Bis zu 200 Starterinnen und Starter können an dem Wettkampf teilnehmen; am Neu-jahrstag kann ein letztes Mal unter Anleitung am Ort des Geschehens trainiert werden.

Herausforderung für Gipfelstürmer: 15. Tower-Run des TuS Neukölln im Ideal-Hochhaus

treppe_neuköllnWenn der Nachbar, der in der 2. Etage wohnt, täglich mehrmals hintereinander vom Erdgeschoss bis zum 4. Stockwerk läuft und es dabei ziemlich eilig zu haben scheint, liegt die Ver- mutung nahe, dass er am kommenden Sonntag schnell hoch hinaus will und das heimische Treppenhaus zur Trainings- strecke gemacht hat.

465 Stufen sind nach einer Einführungsrunde über etwa 400 Meter beim 15. Tower Run des TuS Neukölln im Ideal-Hoch- haus ideal-hochhaus_gropiusstadt neuköllnin der Gropiusstadt zu be- wältigen, dann ist die 29. Etage und damit das Ziel erreicht. Gerade einmal 3 Minuten und 16 Sekunden brauchte Vorjah- ressieger Jan Wilker für die Strecke; die langsamste der 155 Starterinnen und Starter benötigte fast 11 Minuten.

Wer beim diesjährigen Tower-Run in Berlins höchstem Wohnhaus in der Fritz-Erler- Allee 120 seine Gipfelstürmer-Qualitäten unter Beweis stellen will, kann sich noch am Wettkampftag anmelden.

Neuköllner Absichten – von der Skylounge Gropiusstadt

joachim-gottschalk-weg 1_skylounge gropiusstadt-neuköllnFrank Bielka weiß, dass mit der Skylounge Gropius- stadt das Rad nicht neu erfunden wurde. „Sie ist ein Plagiat“, gibt das Vorstandsmitglied der degewo AG zu. gropiusstadt_ideal-hochhaus_skylounge gropiusstadt-neuköllnDas Original steht wenige hundert Me- ter Luftlinie entfernt, ge- hört der Baugenossenschaft Ideal und ist gut 20 Meter und genau vier Etagen höher. „Die Sky-Lounge in der Fritz-Erler-Allee kam im letzten Jahr bei den Mietern und Gästen so gut an, dass wir Weiterlesen

Zwischen Himmel und Erde, Vergangenheit und Zukunft

Spektakulär soll es werden. Eine „einzigartige Sinfonie aus Flugakrobatik, Licht-installation und Sounddesign“ erwartet die Schaulustigen  morgen  bei der  Fassa- denperformance am Ideal-Hochhaus, gropiusstadt berlin-neukölln, ideal-hochhausdem Höhe- punkt der Festivitäten rund um das 50-jährige Bestehen der Gropiusstadt. „Regen“, sagt Katja Richter, „würde die Show nicht gefährden.“ Schwierig könne es nur bei Sturm oder Gewitter werden. Aber die Sprecherin des aus Dramaturgen, Stuntleuten, Technikern sowie Licht- und Sound- designern bestehenden Team Wired ist zuver- sichtlich, dass derartige Wetterereignisse den Ak- teuren erspart bleiben. Und natürlich hofft sie, dass sich reichlich Zuschauer auf der Wiese vor dem Haus einfinden, um das Spektakel weit über ihren Köpfen gebannt zu verfolgen. Eines, das gewissermaßen erst durch den Bau der Mauer möglich gemacht wurde.

Hochhaus an Hochhaus, eines neben, vor und hinter dem anderen – so hatte sich Walter Gropius die Großsiedlung im Neuköllner Süden eigentlich nicht vorgestellt. Sicher, es ging dem Architekten darum, Wohnraum für zehntausende Menschen zu schaffen, aber  „bei den ersten Planungen von Gropius ging es nur um etwa 14.000 Wohnungen und eine erheblich niedrigere Bebauung“, erinnert Neuköllns Baustadtrat Thomas Blesing. Fünfgeschossig, höher sollten die Häuser nicht werden, und alle sollten von großzügen Grünflächen umgeben sein. Doch dann kam im August 1961 der  Bau der gropiusstadt, berlin-neuköllnMauer. Von einem Tag auf den ande- ren musste umdisponiert werden. Das ans Gebiet der Gropiusstadt an- grenzende Bundesland Brandenburg, das anfangs als Ausdehnungsfläche in Kalkül gezogen worden war, war plötzlich ein anderer Staat. Folglich musste höher und enger gebaut werden.

Nichtsdestotrotz bedeute das Woh- nen in der Gropiusstadt immer noch ein  Wohnen im Grünen, sagt Frank Bielka vom Vorstand der degewo, die einen gropiusstadt berlin-neuköllnBestand von rund 4.500 Wohnungen in der Groß- siedlung hält. „Der Grünflächenanteil“, so seine Er- fahrung, „wird aber oft unterschätzt.“ Vielleicht ist es aber auch ein Fakt, der nicht ins Klischee der Gro- piusstadt passt, das von Schlagwörtern wie Beton- wüste, Anonymität und Ghetto dominiert  wird. Wie so oft stehen sich auch hier die Außenwahrneh- mungen und die Empfindungen und Meinungen der Bewohner über ihren Stadtteil unvereinbar diametral gegenüber.

pk 50 jahre gropiusstadt, berlin-neukölln

(v. l.: Dr. Martin Steffens, Heike Thöne, Michael Abraham, Thomas Blesing, Frank Bielka, Falko Liecke, Dr. Franziska Giffey, Prof. Jörg Stollmann

Was beim Blick von außen ebenfalls häufig vergessen werde, sei, dass die Gropius- stadt nicht nur aus Wohntür- men bestehe, sondern auch Reihenhäuser, Einfamilien- häuser und Wohnblocks da- zugehören. Diese architekto- nische Vielfalt sei in Groß- siedlungen äußerst selten und mache die Gropiusstadt zum attraktiven Exkursionsziel für Architekten, ergänzt Michael Abraham, Mitglied des Vorstands der Ideal eG. Insbesondere das Modell des genossenschaftlichen gropiusstadt, neuköllnWohnens habe sich im Viertel als wichtiger  Sta- bilisator im sozialen Bereich  bewährt. Aspekte, die die Trabantenstadt vor allem für Familien attraktiv machen, lägen vor allem in  vielfältigen Angeboten für Kinder und Jugendliche sowie einer ambitionierten Bildungs- und Kulturlandschaft, verweisen Jugend- stadtrat Falko Liecke und Bildungs-, Kultur- und Schulstadträtin Franziska Giffey. So habe mit dem Bildungsverbund Gropiusstadt ein effektives Instrument zur Vernetzung lokaler Kitas und Schulen initiiert werden können. Zugleich solle mit dem Campus Efeuweg per- gropiushaus, gropiusstadt neuköllnspektivisch im Süden von Neukölln das Gegenstück zum Campus Rütli geschaffen werden.

Die Weichen für die Gropiusstadt sind also eindeutig in Richtung Zukunft gestellt und daran ist das 50-jährige Jubiläum alles andere als unbeteiligt. Die Vorbereitung des Festprogramms habe bei allen Akteuren  spannende Prozesse ausgelöst, die Ge- schichte und Perspektiven des Stadtteils neu zu denken, schwärmt Quar- tiersmanagerin Heike Thöne. Eine wichtige Rolle wird bei den Visionen der Akademie einer neuen Gropiusstadt zukommen. Die solle, erklärt Prof. Jörg Stollmann, nicht nur Klammer zwischen Architektur, Sozialem und Historischem sein, sondern auch zur Optimierung der Bürgerbeteiligung beitragen und sich mit der Frage  „Wie kann Stadtentwicklung stattfinden?“  beschäftigen. Also mit einer, die für ganz Berlin von enormer Wichtigkeit ist.

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Temporärer Hochgenuss im Neuköllner Süden

Die Gropius Passagen, Berlins größtes Shopping-Center, sind für viele Nord- Neuköllner der Grund schlechthin, ab und zu mal zu einer Tour in den Süden des Bezirks aufzubrechen. Aktuell gibt es weitere gute Anlässe, es zu tun: Der spektakulärste steht seit 43 Jahren in der Fritz-Erler-Allee, hat 29. Stockwerke, auf die 228  Wohnungen  verteilt  sind, und einen  Panoramaraum  in der 30.  Etage, der mo-

ideal-hochhaus, gropiusstadt berlin-neukölln ideal-hochhaus, gropiusstadt berlin-neukölln

mentan  Sky-Lounge  heißt. „Normalerweise ist der Raum nicht öffentlich, sondern ein Gemeinschaftsraum für die Mieter des Hauses“, erklärt Uwe Jonas, der Pro- jektleiter der Sky-Lounge. Doch anlässlich der Festivitäten um das 50-jährige Jubiläum der Gropiusstadt  ist er nun für jedermann zugänglich.

Knapp 39 Sekunden braucht der Aufzug für die Fahrt in den 29. Stock. Dann sind es nur noch wenige Stufen, bis die Dachetage des 91 Meter hohen Ideal-Hochhauses und die Sky-Lounge erreicht sind. Von 14 Künstlern wurde der einst recht zweckmäßig gehaltene Raum in eine Kunst- und  Cocktailbar mit  Wohlfühl-Ambiente

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verwandelt. Das Grandioseste war jedoch schon vorher da: die Aussicht über Berlin und weite Teile Brandenburgs.

Die Sky-Lounge im Ideal-Hochhaus ist  noch bis zum 4. September (Mo. – ideal-hochhaus, gropiusstadt berlin-neuköllnDo. 18 – 23 Uhr, Fr. + Sa. 19 – 1 Uhr, So. 13 – 20 Uhr) geöffnet. Programm: Musik mit Mafutu (heute), Musik mit Vicious V (18.8.), Lesungen (am 19. und 26.8. sowie 2.9.), Musik mit M. Freerix (22.8.), Musik mit J. Palmtag (23.8.), Musik mit Mo Magic (24.8.), Musik mit Madame Scandaleuse (29.8.), Musik mit Subterraneans (31.8.), Musik mit Frederik (1.9.)

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