Ein Geben und Nehmen

freebox emser straße, neuköllnWer das lilafarbene Holz- regal in die Emser Straße gestellt hat, wissen die beiden Frauen nicht. Seit ein paar Tagen stehe es da, sagen sie und sehen sich einige der Dinge an, die andere der Kiste vermacht haben. Die Idee sei ja super, finden die beiden Neuköllnerinnen, aber ob sich wirklich alle an das halten werden, was der Zettel unter dem Wort  Freebox  erklärt?  Die Free- box sei „keine Müllkippe“, sondern ein Ort für den „handelsfreien Austausch“ und wolle „einen Beitrag gegen die Wegwerfgesell- schaft zur Müllvermeidung“ leisten. „Bitte behandelt sie gut!“ steht in blasser Schreibmaschinenschrift in der vorletzten Zeile, darunter ein Danke.

Ein paar Kleidungsstücke, die sich nicht mehr brauchen, haben die Frauen gleich mitgebracht und verteilen sie nun in den Fächern. Ob sie etwas mitnehmen, ist noch ungewiss. Zumal der Sinn der Sache ja auch nicht darin liegt, mit vollen Taschen zu kommen und wieder zu gehen.

=ensa=