Sport ist fort

Am Anfang waren die Tischtennisplatten. Inzwischen haben die dafür gesorgt, dass es auf dem Böhmischen Platz die Tischtennis-Gemeinschaft Berlin-Rixdorf, Tisch-tennis-Turniere, einen Platzmeister namens Mehmet und nicht selten mehr Spiel-willige als Platz an den Platten gibt. Ein solcher  freizeitsportlicher Ort  der Begegnung

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hätte auch im neu gestalteten Jan-Hus-Weg entstehen sollen. Doch schon jetzt ist die Tischtennisplatte dort wieder weg: abtransportiert vom Grünflächenamt, nachdem sie von Vandalen zerstört worden war. Ob der Schaden reparabel ist und die Platte wieder aufgestellt wird, ist lt. Quartiersmanagement Ganghoferstraße unklar.

Neue Schweine im Böhmischen Dorf

gerlachsheimer weg_neuköllnWährend die Bauarbeiten in der Richard-straße noch in vollem Gange sind, ist die Umgestaltung des Durchgangs zwischen ihr und der Donaustraße nun so weit abge- schlossen, dass sie gestern eröffnet werden konnte. Für 206.000 € wurde aus der unwirtlichen Passage Gerlachsheimer Weg / Kirchgasse / Jan-Hus-Weg eine Durchwe- gung mit verbesserter Aufenthalts- und Nutzungsqualität, Einsehbarkeit und Be- leuchtung. Entlang  des Jan-Hus-Wegs entstand eine Fläche mit  Tischtennis-Platte,

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Platz fürs Boulespiel und einer robusten Sitzbank. In Höhe der Kirchgasse haben drei Holzschweine ein neues Zuhause gefunden, und im Gerlachsheimer Weg kann man es sich – dank Bürgerbeteiligung – auf einer Couch gemütlich machen.

Wenn eine Baustelle die andere behindert

Lange sah es aus, als solle Gras über die Sache wachsen: über die Umgestal-tungspläne, die bereits erledigten Arbeiten und am besten gleich über den ganzen Fußweg zwischen Richard- und  Donaustraße. Ende letzten Jahres brach für die platt-

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gebaggerten Flächen, Schuttberge und Sperrzäune im Jan-Hus-Weg die Winterpause an. Spätestens im März sollte die wieder vorbei und anschließend binnen eines Vier- teljahres alles fertiggestellt sein, hieß es damals. Die Realität zeichnete Weiterlesen

Platz für Neues

bauarbeiten_jan-hus-weg neuköllnDie Bauzäune sind wieder aus dem Jan- Hus-Weg verschwunden. Bagger, kleine- re Gerätschaften und Hände haben am Rande von Neuköllns Böhmischem Dorf ganze Arbeit geleistet: Aus der verwilder- ten Ecke wurde durch das Ausgraben von Büschen und Sträuchern, das Fällen von Bäumen, den Abbau der Hochbeete und das Abtragen von Asphalt eine triste, plattgemachte. Und so wird sie zunächst auch bleiben: „Die wesentlichen Baumaßnahmen beginnen dann im Frühling 2014, wenn der Frost vorbei ist“, informiert  das für die Umgestaltung der Weiterlesen

Wenn eins zum anderen kommt

Seit Wochen ist Gemütlichkeit am Eingang zum Neuköllner Jan-Hus-Weg Trumpf. Mit der  vom Quartiersmanagement  Ganghoferstraße angekündigten  Verbesserung  der

müllecke jan-hus-weg neukölln

Aufenthaltsqualität im Zuge der Umgestaltung des Durchgangs zwischen Donau- und Richardstraße  hat  der Heimeligkeitsfaktor  allerdings nichts zu  tun. Weiterlesen

Wie hätten Sie ’s denn gerne?

Für viele Frauen ist sie bei Dunkelheit eine No-go-Area: die Passage zwischen Donau- und Richardstraße. Unheimlich ist es dann im Gerlachsheimer- und Jan- Hus-Weg. Kein Wohnhaus grenzt an den schmalen, von dichten hohen Büschen gesäumten Verbindungspfad, dessen uneinsehbare Kurve auf halber Strecke den Gruselfaktor noch erhöht. Tagsüber m. hühn/qm ganghoferstraßehingegen kann es vor allem dort unangenehm sein. Denn das breitere Teil- stück, wo die Kirchgasse auf die beiden Wege trifft, wird gerne als Treffpunkt für Sauf- gelage oder von Dealern als Marktplatz und Depot für Drogen genutzt.

Nun soll die Durchwegung umgestaltet werden. „Für die Landschaftsarchitekten, die den Zuschlag bekommen, wird es eine echte Heraus-forderung werden“, ahnt Tan- ja Henrich vom Quartiers-managament (QM) Gangho- ferstraße, das den im Spät- sommer startenden Umbau mit 180.000 Euro aus dem Soziale Stadt-Fördertopf finanziert. Welche Bedürfnisse und Wünsche die Anwohner hinsichtlich des Wegstücks hegen, wird momentan in einem Bürgerbeteiligungsverfahren ermittelt.

Zwei Vorort-Termine, bei denen das QM Infostände aufstellte, Fragebögen verteilte und das Gespräch mit Passanten suchte, gab es bereits. Morgen Mittag büsche_gerlachsheimer weg_neuköllnist der nächste – trotz Frost und Schnee. „Wir müssen das jetzt machen“, bedauert Tanja Henrich. Wegen der Fristen, die bei einem solchen Projekt einzuhalten sind und damit noch in diesem Jahr mit dem Umbau begonnen werden kann.

Dass der Wunsch nach einer besseren Beleuchtung des Jan-Hus- und Gerlachs- heimer Wegs Spitzenreiter bei den Anregungen ist, überrascht nicht. „Der wird auch leicht umzusetzen sein“, meint die Quartiersmanagerin. „Schwieriger wird es dann schon, das ebenfalls oft geäußerte Bedürfnis nach einer besseren Einsehbarkeit der Durchwegung mit dem zu verbinden, dass sie aber so schön grün bleiben soll, wie sie jetzt ist.“ Nicht minder kompliziert werde es, eine Strategie zu finden, wie in der umgestalteten Passage das Vermüllungsproblem in den Griff zu kriegen ist und Skeptiker eines Besseren zu belehren. „Den Einwand, dass erst für viel Geld alles schick gemacht wird und dann wieder alles verkommt, hören wir bei unseren gerlachsheimer weg_neuköllnBefragungen natürlich auch“, gesteht Tanja Henrich. Aber er sei die Ausnahme.

„Wesentlich öfter erleben wir, dass die Leute sich bedanken, dass sie überhaupt nach ihrer Meinung gefragt werden und die in die Planung einfließt.“ Was die Quartiersmana- ger auch oft erleben, ist Erleichterung: „Viele befürchten spontan, wenn sie das Wort Um- gestaltung hören, dass der Durchgang ge- schlossen werden soll.“ Das wird aber keinesfalls passieren, denn er ist sowohl als Tor zum Böhmischen Dorf, als auch als stark frequentierte Abkürzung zwischen dem U-Bahnhof Karl-Marx-Straße und der Son- nenallee unbestritten erhaltenswert. Insbe- sondere mittags und nachmittags, wenn in der direkt angrenzenden Katholischen Schu- le St. Marien der Unterricht endet, kann es dort sogar richtig eng werden.

Aber es sind nicht nur die beiden Wege, die eine Verschönerung und optimierte Nutzbarkeit erfahren. Die Verlängerung der Kirchgasse wird ebenfalls aufgewertet und so zu einem Platz mit Aufenthaltsqualität für Jung und Alt. Auch einen Namen soll dieser bekommen. „Ob er wirklich als offizieller Name in Stadtpläne eingeht oder inoffiziell bleibt, können wir aber noch nicht versprechen“, räumt Tanja Henrich ein. Vorschläge gebe es schon einige – von Böhmisches Plätzchen über Jan-Hus-Platz bis hin zu Eleonore-Prochaska-Platz. Letzterer fungiere erstmal als Arbeitstitel. „Eigentlich“, sagt die Quartiersmanagerin, „finde ich die Idee auch gut.“ Allerdings kommt ihr der Name doch „ein bisschen sperrig“ vor. Vielleicht würde man sich – mit etwas Übung – aber auch schnell an ihn gewöhnen.

Morgen ist das Quartiersmanagement Ganghoferstraße letztmalig mit Info- Ständen vor Ort. Von 12 – 14 Uhr können in Gesprächen Fragen geklärt und Anregungen zur Umgestaltung des Durchgangs sowie Ideen für die Benennung des Platzes abgegeben werden. Letzteres ist auch per form- loser E-Mail noch bis zum 24. März möglich.

Erste Entwürfe für die künftige Durchwegung werden bei einer Anwoh- nerversammlung vorgestellt, die am 15. April um 17 Uhr im Saal der Ev. Brüdergemeine in der Kirchgasse 14 stattfindet.

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