Mit Ölfarben, Bleistift und einem Faible für deutsche Romantik

jennifer jennselSeit drei Jahren lebt und arbeitet die mexikanische Malerin Jennifer Jennsel in Neukölln. „Der Name“, sagt sie, „ist mein Künstlername.“ Da auch ihr Vater und ihre Schwester als Maler arbeiten, wolle sie so ihre Unabhängigkeit demonstrieren. Durch ihren Vater ist die Mittvierzigerin selber auch zum Malen gekommen. Noch heute sendet sie Photos ihrer bild jennifer jennselBilder in die Heimat, um von ihm eine fachliche Kritik zu erhalten. In- spiriert zum Malen hat sie aber auch die Liebe zur Natur: „Weil ich auf dem Land in Mexiko auf- gewachsen bin.“ Daher fließen besonders Blumen häufig in ihre Malerei ein.

Als Jennifer Jennsel im Alter von 24 Jahren mit ei- genen Werken an einer Ausstellung teilnehmen konnte, stand ihr Entschluss fest, die Malerei zum Beruf zu machen. Phantastische Malerei und Symbolismus, diesen beiden Weiterlesen

Rollentausch auf dem Richardplatz

Ein Spektakel samt Performance auf dem Richardplatz und Burgfest vor der alten Dorfschmiede hatten die Schülerinnen und Schüler des  Anna-Freud-OSZ  für  Sozial- wesen  angekündigt. Mit  Geschlechterrollen wollten sie  spielen, um sie so zu hinter-

rixdorfer schmiede_neukölln

 terfragen, und dieser Ort erschien der Gruppe von der Schule in Charlottenburg dafür als der geeigneteste: „Weil er mit dem Frauentreffpunkt auf der einen Seite sehr weiblich und der Schmiede in Rixdorf auf der anderen sehr männlich  Weiterlesen

Griechisches Leben in Neukölln

„Etwa 2000 Griechen leben aktuell in Neukölln“, schätzt Niki Reister vom Vorstand griechisches leben in neukölln, to spiti e.v.,interkulturelles  zentrum genezareth,apostolos mavrogiorgosdes Vereins To Spiti, der in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen feiert und damit das älteste interkulturelle Zentrum Neuköllns ist.

Zum Geburtstag hat sich der Verein eine sehenswerte Ausstellung geschenkt: Sie heißt „Griechisches Leben in Neukölln“ und lädt ein, zehn Menschen mit griechischen Wurzeln kennen zu lernen, etwas über deren Lebenswege und Ansichten zu erfahren.

Dimitris Voulgarakis ist mit 36 Jahren der jüngste Portraitierte, Theophilos Spiropoulos mit 85 Jahren der älteste. Ersterer wurde in Neukölln geboren, wuchs gemeinsam mit seinem Bruder Markos im Bezirk auf und lebt heute in Charlottenburg: Griechenland sei die Heimat ihrer Eltern, sagen die Brüder. Ganz anders sieht die Migrationsgeschichte des Seniors der Ausstellung aus. Er kam in Mazedonien zur Welt und erst vor 37 Jahren mit seiner Frau Anastasia nach Neukölln. 1977 unternahmen sie einen Versuch, wieder in Griechenland Fuß zu fassen, kamen jedoch bald wieder nach griechisches leben in neukölln, to spiti e.v.,interkulturelles zentrum genezareth,theophilos spiropoulos,anastasia spiropoulouNeukölln, das sie als „zweite Heimat“ bezeichnen, zurück. Hier möchten sie auch irgendwann begraben werden – „neben den Freunden auf dem Fried- hof am Hermannplatz“.

So weit denkt Apostolos Mavro- giorgos (Foto oben) noch nicht, doch es gibt eine andere Parallele zur Biographie von Theophilos Spiro- poulos: Auch der heute 39-Jährige, der in Berlin geboren wurde, migrierte kurzfristig von Deutschland nach Griechenland. Nach dem Realschulabschluss stellte er bei der Suche nach griechisches leben in neukölln, to spiti e.v.,interkulturelles zentrum genezaretheinem Ausbildungsplatz als Kfz-Mechaniker bei deutschen Autowerkstätten fest, dass es schon ob des Namens Aner- kennungsprobleme gebe. Das gelte noch heu- te, sagt er. Die Lehre machte er schließlich bei den US-Streitkräften. Weil seine deutschen Zeugnisse und Zertifikate jedoch in Grie- chenland nicht akzeptiert wurden und er keine Arbeit fand, brach er das Experiment, in der Heimat der Eltern zu leben, ab und kehrte nach Neukölln zurück, wo er noch heute mit seiner Frau und den drei Kindern lebt.

Die bilinguale Ausstellung „Griechisches Leben in Neukölln“ ist noch bis zum 26. November im Interkulturellen Zentrum Genezareth zu sehen (Öffnungszeiten: Mo. 8 – 14 Uhr, Di. – Fr. 8 – 18 Uhr, Sa. 11 – 17 Uhr).

Am 19. November  um 17 Uhr findet dort ein Erzählcafé mit Portraitierten der Ausstellung statt; zur Finissage gibt es ab 18 Uhr einen Vortrag von Prof. Thomas Eppenstein zum Thema „Interkulturelle Heimatfindung“.

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