Seitenwechsel

Wer schon wegen des Ma- schendrahtzauns, der das Tem- pelhofer Feld umgibt, in Wallung gerät, dürfte gestern Nachmittag einen kräftigen Adrenalinschub bekommen haben: Auf der Neu- köllner Seite am Eingang Oder-/ Herrfurthstraße, wo vorher nur transparentes Maschendraht- gewebe war, versperrten plötz- lich fast zaunhohe Holzplatten den Blick auf Berlins größte Spielwiese. Sollten das erste Signale für Fakten sein, die fernab von öffentlichem Informationsfluss und Bürgerbeteiligung geschaffen wurden?

Wer dann die Oderstraße ver- ließ und sich aufs Feld – und somit auf die andere Seite des Bretterwalls – bewegte, konnte erleichtert aufatmen. Jedenfalls nach einem Gespräch mit de- nen, die sich mit Spraydosen, Farben und Pinseln kreativ an den hölzernen Tafeln betätigten.

Nein, es gehe hier nicht um einen Nachbau der Berliner Mauer – hier sei eine deutsch-französische Künstlergruppe dabei, das Bühnenbild für das Hip-Hop-Festival Paris-Berlin zu kreieren, das morgen (also: heute!) bei freiem Eintritt auf dem Feld an der Oderstraße stattfindet. Mit Konzerten von Berliner und Pariser Rappern, Hip-Hop- und Breakdancebattles,  Streetball, Live Painting und den Teilnehmern des DFJW-Mo- dellprojekts „Clichy-sous-Bois trifft Neukölln“, das innerhalb der Städtepartnerschaft Begegnungen zwischen Neukölln und der Pariser Vorstadt Clichy-sous-Bois initiiert.

=ensa=