Auch in der Geburtshilfe wurde in Neukölln Wegweisendes geleistet

Ihr 100-jähriges Bestehen feierte die Neuköllner Hebammenschule am vergangenen Freitag im Vivantes Klinikum Neukölln. Am 1. Juli 1917 wurde die Lehranstalt in der Frau-enklinik am Marien-dorfer Weg 28-38 eröffnet, wo sie bis zu ihrem Umzug nach Buckow im Jahr 2002 ansässig war. Die heutige „staatlich anerkannte Hebammenschule“ am Institut für berufliche Bildung im Gesundheitswesen in Neukölln ist aus dieser Einrichtung in direkter Nachfolge entstanden. Dort sind in 100 Jahren rund 2.000 Hebammen ausgebildet worden. Aktuell gibt Weiterlesen

Mit einer langen Vergangenheit in die Zukunft

Heute vor genau 100 Jahren, mitten im 1. Weltkrieg, wurde die Hebammenlehranstalt und Frauenklinik am Mariendorfer Weg in Betrieb genommen. Doch schon zum 10-jährigen Bestehen erhielt der von dem Architekten Theodor Goecke entworfene Gebäude-komplex den neuen Namen Brandenburgische Landesfrauenklinik. Neben der gynäkologischen und geburtshilflichen Tätigkeit blieb auch unter dem neuen Namen die Ausbildung von Hebammen erhalten.

Eine vor 17 Jahren begleitend zur Ausstellung „Der erste Schrei oder wie man in Neukölln zur Welt kommt“ veröffentlichte Broschüre des Museums Neukölln gibt Auskunft, dass allein in den ersten 10 Jahren nach Weiterlesen

Was wird aus der ehemaligen Frauenklinik Neukölln?

ehemalige frauenklinik/kinderklinik des krankenhauses neukölln, mariendorfer wegErst ließ man sie jahrelang verfallen, dann setzte ihr am 6. Oktober letzten Jahres auch noch ein Dachstuhl- brand zu. Eine ruinierte Ruine ist seit- dem von der ehemaligen Frauen- und Kinderklinik Neukölln übrig.

1913 wurde das Haus erbaut, das im Sommer 1917 als Brandenburgische Hebammen-Lehranstalt eröffnet wur- de. Eine „zentrale Institution im Be- zirk“ sei das Klinikum, in den 1970er- und 1980er-Jahren habe es „euro- päisches Ansehen“ genossen – so umschrieb das Museum Neukölln die me- dizinische Einrichtung, die es vor 11 Jahren mit der Ausstellung „Der erste Schrei oder wie man in Neukölln zur Welt kommt“  würdigte. Parallel erschien ein 80-seitiges Buch. Nur fünf Jahre später wurde das denkmalgeschützte Gebäude als Standort der Neuköllner Frauen- und Kinderklinik auf- und dem Verfall preisgegeben.

Dem soll nun ein Ende gesetzt werden. Auf Antrag von Bündnis 90/Die Grünen, die Linke und der Piratenpartei beschäftigt sich morgen der Ausschuss für Stadtentwicklung in seiner öffentlichen Sitzung mit der Zukunft der ehe- maligen Frauenklinik. Ein breites bezirkliches Bündnis, so die Drucksache 0045/XIX, solle zum Erhalt des Baudenkmals entstehen, eine Not- verdachung erfolgen und ein Erhaltungs- und Nutzungskonzept erarbeitet werden. Zudem erwarten die Antragsteller vom besitzenden Immobilien-Investor eine maßnahmenorientierte Stellungnahme sowie eine Ortsbegehung mit den Ausschussmitgliedern. Von der „Suche nach einer gemeinwohlorientierten Nutzung“ ist in der Begründung des Antrags die Rede.

Zu den Visionen der Comer Group mag das so gar nicht passen. „Für die Zukunft ist geplant, hochwertige Apartment-Wohnungen für den Verkauf zu bauen“, heißt es in der Projektbeschreibung auf der Homepage der Immobilienmanager.

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