Initiativen, die keine Mauern, sondern Brücken bauen

marktstand_gluecksrad_schule-des-friedens_neukoellnIn Neukölln sind die Gedanken des Ehrenamtes und der Selbsthilfe seit langem verwurzelt, obwohl das Engagement im Bezirk oft geräuschlos und kaum sichtbar ist. Darauf machte am vergangenen Sonnabendmittag das Stadtviertelfest „10 Jahre Schule des Friedens“ auf dem Hermannplatz aufmerksam.

Die Schulen des Friedens der  katholischen Gemeinschaft Sant´Egidio wurden 1968 in einem Barackenviertel Roms initiiert. Mittlerweile gibt es sie in 70 Ländern auf der ganzen Welt. In Neukölln starteten Maria Herrmann und Alexander Linke das Projekt im Mai 2006, als die Diskussion über die Zustände in der Rütli-Schule bundesweit in die Medien kam. Jeden Samstagnachmittag  werden Weiterlesen

Mit vereinten Kräften von der Skandal- zur Vorzeigeschule

rütli-schule_campus rütli_neukoelln2006 war nicht nur das Jahr des deutschen Sommermärchens, es war auch das Jahr, in dem die Neuköllner Rütli-Schule Schlag-zeilen machte. Mit einem Brandbrief, der die Zustände an der Schule skizzierte, hatte sich das Lehrerkollegium damals an diverse Institutionen und politische Entscheidungs-träger gewandt: „Wir sind ratlos“, schrieben sie und schlossen mit der Hoffnung, dass bis zum Jahr 2009, dem 100-jährigen Be- stehen des Schulgebäudes, „eine Schule geschaffen werden kann, in der Schüle-r/innen und Lehrer/innen Freude am Lernen bzw. Lehren haben.“ Was ist – weitere fünf Jahre später – aus dieser Hoffnung geworden? Welche Stimmungslage prägt heute den Alltag an der Schule, die inzwischen zum Leuchtturm-Bildungsprojekt Campus Rütli gehört und diesem auch ihren Namen gab? „Die Schülerschaft der Sekun- darstufen I und II ist im Wesentlichen noch so wie im Brandbrief Weiterlesen

Absage ans Nebeneinander

Alle Proteste, Unterschriftensammlungen und Koope- rationsangebote haben nichts genützt: Gestern war Schluss für die Laubenpieper der Neuköllner Klein-gartenkolonie  Hand in Hand. Nun rollen die Bagger an und machen nicht nur 33 gehegte und gepflegte Parzellen platt, sondern auch ein Stück Kiezgeschich- te, denn das grüne Idyll wurde bereits 1935 angelegt und hat damit stolze 77 Jahre auf dem Buckel.

Zehn Jahre später wurde das Gebäude auf dem Nachbargrundstück  wieder als Schule in Betrieb genommen; 1960 erhielt die Bildungs- einrichtung den Namen Rütli-Oberschule, der 2006 nach einem Brandbrief der Rektorin in die Schlagzeilen geriet. Auch künftig soll die – inzwischen zum Vorzeigebildungs- projekt avancierte – Schule von sich reden ma- chen: als Campus Rütli. Rund 25 Millionen Euro werden gebraucht, um die schon jetzt alles andere als reibungslos verlaufenden Planungen zu reali- sieren. Und Platz, viel Platz – zum Beispiel den, der bis gestern das grüne Wohnzimmer von 33 Klein-gärtnern war.