Vorübergehend geschlossen: ein Novum in der Geschichte der bekanntesten Neuköllner Fleischerei

Es hätte ihr sicher niemand übelgenommen, wenn sie nach 48 Dienstjahren den Geist aufgegeben hätte. Hat sie aber nicht, sondern stets getan, was von ihr erwartet wurde – erst für die Fleischerei Gleich und dann, nachdem Marcus Benser das Ge- schäft  am  Karl-Marx-Platz übernommen und es 2007  umbenannt hatte, für die  Blut-

blutwurstmanufaktur_neukölln kühltheke_blutwurstmanufaktur neukölln

wurstmanufaktur. Trotzdem wird die gewiss dienstälteste Kühltheke Neuköllns nun durch eine jüngere ersetzt. „Es wurde einfach immer schwerer Ersatz für Verschleiß- teile zu bekommen“, begründet Benser die Entscheidung. Außerdem rechnet er durch die Inbetriebnahme des maßgefertigten, fabrikneuen Modells mit Weiterlesen

Zur falschen Zeit am richtigen Ort

Weiter oben, zwischen Türgriff und dem Aufkleber der Blutwurstmanufaktur, ein Schild mit  einem Hund neben dem  Schriftzug  Wir warten  gerne draußen!. Unten, zusam-

katze beim blutwurstritter_neukölln

mengekauert draußen vor verschlossener Tür: Sie, offenbar ungerne wartend. Sonn- tagnachmittag am Neuköllner Karl-Marx-Platz.

Wenn Touristen Neukölln erkunden

Ein Touristenpaar, beide schätzungsweise zwischen 70 und 80, bei der stadtplan- unterstützten Erkundung der Gegend um den Neuköllner Richardplatz: Vor einer Tor- einfahrt  in der Kirchhofstraße bleibt die Frau stehen, um den offenbar  etwas schwer-

peitschenhandel_neukölln

hörigen Mann auf ein Firmenschild hinzuweisen. „Nun guck doch mal, Weiterlesen

Neukölln-Gewinnspiel: Die Bescherung geht weiter (5)

Heute, am vorvorletzten Tag unseres Zwischen-den-Jahren-Gewinnspiels, geht es im wahrsten Sinne des Wortes um die Wurst: Der Preis, der dem/der Gewinner/in winkt, kommt nämlich aus Neuköllns berühmtester Fleischerei – der Blutwurstmanufaktur. Und dieses Rätsel ist zuvor zu lösen:

Im Juli 2011 sollten in Neukölln insgesamt 43 Kinder in drei Wochen einen Grundwortschatz Deutsch lernen. Dafür wurden fünf Lehrer von der Berliner Senatsverwaltung bereitgestellt; der Bezirk finanziert drei weitere Schulhelfer für das Projekt. Welche Zielgruppe sollte erreicht werden?

Zu gewinnen ist eine Tüte vol- ler leckerer, in traditioneller Handwerkskunst hergestell- ter Wurstspezialitäten aus der Blutwurstmanufaktur. Schon seit 1902 wird am Karl-Marx- Platz am Rande des Böhmi- schen Dorfs in Neukölln  ge- fleischert; vor einigen Jahren übernahmen Blutwurstritter Marcus Benser und Mathias Helfert den Betrieb und benannten die ehemalige Fleischerei Gleich in Blutwurstmanufaktur um. Wichtig: Die Zusendung des Gewinns ist nicht möglich, d. h. er muss bei der Blutwurstmanufaktur abgeholt werden.

Wer die Wurst-Tüte gewinnen möchte, schreibe das Lösungswort sowie (5) in die Betreffzeile einer E-Mail und schicke sie bis morgen (30. Dezember) um 12 Uhr an: Der/die Gewinnerin wird direkt benachrichtigt. Gehen mehrere richtige Lösungen ein, entscheidet das Los. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Wir wünschen viel Glück!

Update (30.12., 16:15 Uhr): Mit dem Begriff „Roma-Kinder“ oder einer ähnlichen Variante musste die Zielgruppe bezeichnet werden, um die Chance auf den Gewinn der Wurst-Tüte von der Blutwurstmanufaktur zu wahren.

Die Hand von Glücksfee Pauline, die heute in den Losbeutel griff, entschied sich für einen Gewinner, dessen Name die Achtjährige  vor eine echte Herausforderung stellte. Lustig sei er, aber schwierig vorzulesen, fand sie.

Salami statt Blutwurst, Köln statt Neukölln

salami aleikum,zdf,blutwurstmanufaktur neuköllnWer schon die Gelegen- heit hatte, sich im Herz- stück – sprich: der Produk- tionshalle – der Blutwurst- manufaktur am Karl-Marx- Platz umzusehen, kriegt Montagabend beim ZDF sein ganz persönliches Déjà-vu-Erlebnis serviert: mit „Salami Aleikum“.

In der Culture-Clash-Komödie von Ali Samadi Ahadi, die vor zwei Jahren über deutsche Kinoleinwände flimmerte,  versucht der deutsch-iranische Metzgersohn Mohsen Taheri die angeschlagene Schlachterei seiner Eltern in Köln zu retten und verfängt sich dabei in den Fallstricken einer Notlüge. Das zur Fiktion.

Im echten Leben liegt der Ausgangspunkt der „Salami Aleikum“-Geschichte nicht in Köln, sondern in Neukölln. Und der vor über 100 Jahren gegründeten Fleischerei, die von Blutwurstritter Marcus Benser und Mathias Helfert geführt wird, geht es bestens. Sie ist weit über Neukölln hinaus für ihre Produkte bekannt. Anlässlich der Dreh- arbeiten musste die Produktion jedoch aus hygienischen Gründen tageweise unterbrochen werden, erinnert sich Helfert: „Vor drei Jahren fanden sie statt.“ Vier Drehtage seien es maximal gewesen, an denen das Filmteam die Regie übernahm – Umbauarbeiten inklusive. Um den weiß gekachelten Räumlichkeiten in einem Hinterhof am Karl-Marx-Platz ein wenig von ihrer Größe zu nehmen, wurde in der Zerlegehalle eine zusätzliche Wand errichtet. Dem Wiedererkennungswert hat die aber nichts anhaben können.

=ensa=

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