Paris, Neukölln

le renard_neukölln17.644 Franzosen haben ihren Hauptwohnsitz in Berlin gemeldet (Stand: 31. Dezember 2014); mit 3.319 leben die meisten von ihnen in Friedrichshain-Kreuzberg. Neu- kölln liegt mit 1.982  Franzosen im Mittelfeld der Bezirke. Gestern wur- de die Hauptstadt ihres Heimat- landes zum zweiten Mal in diesem Jahr von islamistischen Terror- angriffen auf die westliche Zivili- sation erschüttert, über 180 Men- schen wurden verletzt, 128 starben.

Irgendwer jubelt immer

Gestern begann, was erst heute in einem Monat wieder enden wird: die 20. Fußball-Weltmeisterschaft. Teams aus 32 Ländern spielen in Brasilien um die begehrteste Kicker-Trophäe, die zuletzt von den Spaniern gewonnen wurde. Ob sie den Titel vertei- digen können, wird sich zeigen. Ebenso, wie weit  Deutschland und Gastgeber Brasi-

fußball_baobab2012_neukölln

lien beim FIFA World Cup kommen. Schon jetzt ist indes sicher: In Neukölln kann nach jedem Spiel gefeiert werden, das nicht unentschieden endet, weil Menschen aller WM-Teilnehmernationen hier leben. Manchmal sind es nur Weiterlesen

Olle Kamellen

flaggen-parade_reuterkiez-balkon_neuköllnMenschen aus mehr als 160 Natio- nen leben in Neukölln: Immer wieder bekommt man diese Zahl zu hören. Oder zu lesen, wie auch auf dem offiziellen Webportal des Bezirks: „Ge- tragen wird unser Neukölln von sei- nen 307.000 Einwohnern aus mehr als 160 Nationen“, heißt es dort in dem Text, mit dem Bezirksbürger- meister Buschkowsky die Besucher der Seite begrüßt.

Der Realität entspricht die Zahl trotz- dem nicht bzw. nicht mehr. Schon im Juni 2010 war sie nach Erhebungen des Amts für Statistik Berlin-Brandenburg auf 156 gesunken. Und der Abwärtstrend hält – bei wachsender Bevölkerungszahl – an: Die 318.356 Neuköllner, die zum Jahreswechsel 2012/2013 verzeichnet wurden, „stammen aus 147 verschiedenen Ländern“, stellt Arnold Mengelkoch, der Migra-tionsbeauftragte des Bezirks, in seiner Unterrubrik des offiziellen Webportals fest. Eine Zahl, für die man sich schämen müsste oder die an Neuköllns Multikulti-Image rütteln könnte, ist auch das nicht. Aber die olle Kamelle „mehr als 160“ klingt eben doch beeindruckender als „weniger als 150“ – und somit die aktuellere Wahrheit.

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Die Fußball-EM wirft ihre Schatten voraus

neukölln, fußball-em 2012, balkon-flagge deutschlandNoch zehn Tage, dann beginnt die Fußball-EM 2012, und mit jedem Tag, den sie näher rückt, wird es in Neukölln bunter. Denn außer 186.665 potenziel- len Deutschland-Fans,  sprich: Neuköllnern ohne Migrations- hintergrund, sind Menschen aus allen 16 Ländern, die an der EURO 2012 teilnehmen, mehr oder weniger reichlich im neukölln, fußball-em 2012, balkon-flagge portugalBezirk vertreten: 5.747 stammen aus Polen, 1.207 aus Griechen- land, 583 aus Russland, 126 aus Tschechien, 386 aus den Niederlanden, 232 aus Däne- mark, 263 aus Portugal, 863 aus Spanien, 1.846 aus Italien, 155 aus Irland, 1.501 aus Kroatien, 466 aus der Ukraine, 337 aus Schweden, 873 aus England und 1.172 aus Frank- reich (Stand: 30.6.2011). Für Fanartikel-Hersteller bieten sich folglich paradiesische Zustände und ein breitgefächerter Absatz- markt.

Inzwischen dürfte die Zahl der Einwohner Neuköllns, die vor knapp einem Jahr bei 309.682 (Stichtag in 2010: 305.230) lag, sogar noch um einiges ange- wachsen sein, und gefühlt hat sich der Anteil der Spanier deutlich erhöht. Die Fans wel- cher Mannschaft am längsten und lautesten jubeln dürfen, wird sich zeigen. Auch, ob in zehn Tagen statt Decken, Kis- sen und Teppichen nur noch Flaggen gelüftet werden.

Erschüttert

Neben Menschen mit türkischen, arabischen, deutschen, ex-jugoslawischen und etlichen anderen Wurzeln leben auch 76 Japane- rinnen und 64 Japaner (Stand vom 30.6.2010) in Neukölln. Etwa 2.300 sind es in ganz Berlin.

Auf dass ihre Angehörigen und Freunde in der alten Heimat das gestrige katastrophale Erdbeben und den verheerenden Tsunami so gut wie möglich überstan- den haben und sie weitmöglichst von den havarierten Atommeilern entfernt sind.

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Zahlen? Bitte!

307.650 Menschen lebten Ende letzten Jahres in Neukölln. 121.902 davon stammen, auch das geht aus dem Zahlenwerk des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg her- vor, aus anderen Ländern – genau genommen aus 156 verschiedenen Ländern!

Eines davon ist die Türkei, andere heißen Libanon, Polen, Vereinigte Staaten von Amerika, Irak, Thailand oder ehemaliges Serbien und Montenegro. Außerdem gibt es aber auch so überaus  exotische Länder wie Liechtenstein,  Uruguay, Island und Barbados, wie Zypern, Neuseeland und Malta, in denen Menschen geboren wurden, die nun Neuköllnerinnen und Neuköllner sind.

Jemand aus Monaco, das noch in der Statistik von 2007 mit einer Frau vertreten war, ist leider nicht mehr dabei. Und auch Menschen von den Bahamas, aus Dominica, Haiti und Honduras, im letzten Erhebungszeitraum ebenfalls erwähnt, erlebten den letzten Winter hier nicht mehr mit. Dafür ist die Zahl der Isländerinnen und Isländer mit Wohnsitz in Neukölln sprunghaft angestiegen: um 9, von 17 auf 26.

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