Jahres-Fachtagung der Roma-Selbstorganisation Amaro Foro beriet über antiziganistische Mediendiskurse und Gegenstrategien

Der Amaro Foro e. V. dokumentiert seit einigen Jahren diskriminierende Medienberichte. Allein für 2017 wurden 51 Berichte im Medienmonitoring als „diskriminierend“ eingestuft. Die diesjährige Fachtagung der Roma-Selbstorganisation, die gestern im Tagungshaus der Berliner Stadtmission in der Lehrter Straße stattfand, widmete sich allen Formen antiziganistischer und stereotyper Berichterstattung in den Medien. Dabei werden Roma, Sinti oder Menschen, die dafür gehalten werden, bestimmte – meist negative – Eigenschaften zugeschrieben, die im Gegensatz zu den Normen und Werten der modernen Arbeitsgesellschaft stehen. Dr. Markus End, Weiterlesen

„Neukölln ist kein Ort des Hasses“

Bei strömendem Regen wurde gestern Nachmittag das diesjährige Festival Offenes Neukölln (ONK) auf dem Alfred-Scholz-Platz eröffnet. Anlass für das Festival ist die seit 2016 anhaltende unglaubliche Gewaltwelle mutmaßlich rechtsextremer Täter im Bezirk:

Neben Brandstiftungen, bei denen die Täter den Tod von Menschen bewusst in Kauf nahmen, verübten Unbekannte symbolträchtige Propaganda-Taten: Rund um den 79. Jahrestag der Pogrom-nacht wurden im November letzten Jahres 16 Stolpersteine, die an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern, aus dem Boden gerissen und Weiterlesen

„Antiziganistische Beleidigungen und Angriffe geschehen überall“

rathausturm neukoellnAm vergangenen Sonnabend fand zum achten Mal das Herdelezi-Straßenfest in der Boddinstraße unweit des Neuköllner Rathausturmes statt. Herdelezi, der St. Georgstag, ist für christlich-orthodoxe und muslimische Roma einer der wichtigsten Feiertage, der vor allem in Südost-europa zelebriert wird. Georgi Ivanov vom Amaro Foro e. V. erinnert sich, dass das erste Herdelezi im Mai 2009 aus einer spontanen Musik-Performance in der Boddinstraße enstand. Seitdem kommen Roma und Nicht-Roma aus ganz Berlin Weiterlesen

Ein gutes Beispiel – in Neukölln

tag der sinti und roma_wildenbruchbruecke neuköllnGestern, nachmittags gegen 14 Uhr: Rund 80 Menschen haben sich mit bunten Tulpen auf der Wildenbruchbrücke in Neukölln ein- gefunden, um wie überall auf der Welt den Internationalen Tag der Sinti und Roma zu begehen. Einige tragen eine grüne und blaue Flagge mit rotem Chakra. Die Farben der Fahne stehen symbolisch für Himmel und Erde, während das Rad an den gemein- samen indischen Ursprung der Roma und Sinti erinnert. Die Versammelten werden gleich ihre Blumen über die Brüstung ins Wasser werfen, als Erinnerung an die Opfer, die der Porajmos Weiterlesen

72 Meldungen mehr als im Vorjahr: Neuköllner Register macht Diskriminierung im Alltag auf lokaler Ebene sichtbar

refugees welcome_neuköllnMorgen beginnt nicht nur eine neue Woche, morgen beginnen auch die Internationalen Wochen gegen Rassismus. Mehr als 70 Organisationen und Einrichtungen beteiligen sich bundesweit mit Veranstaltungen an den beiden Aktionswochen rund um den Welttag gegen Rassismus. Zum ersten Mal ist, nach einem Mehrheits-Beschluss der Bezirksverord- netenversammlung, auch das Neuköllner Be- zirksamt dabei.

Um rechtsextreme und diskriminierende Vor- fälle in der Hauptstadt zu erfassen und doku- mentieren, wird seit zehn Jahren von der Koor- dinierungsstelle Berliner Register ein Netz bezirksbezogener Register aufgebaut: Das erste wurde 2005 in Pankow eingerichtet; Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf, Treptow-Köpenick und Friedrichshain-Kreuzberg folgten. Seit Juni 2013 gibt es auch ein Neuköllner Register. Inzwischen Weiterlesen