Gestern ging in den Hallen der Messe Berlin am Funkturm die Internationale Tourismusbörse (ITB) zu Ende. Insgesamt 11.000 Messestände boten an drei Fachbesucher- und zwei Publikumstagen die Möglich- keit, sich über 180 Länder zu informieren. Auch die Länder Brandenburg und Berlin waren dabei und teilten sich die Messehalle 12. Direkt nebenan in Halle 13 warb die Flughafen Berlin Brandenburg GmbH für den im Bau befindlichen Flughafen BER. Lag es an den mehrmals verschobenen Eröffnungsterminen und an den baulichen Mängeln des Flughafens, dass hier so gar kein Publikumsandrang herrschte?
Anders in dem Bereich, wo sich an Doppelcounter die Bezirke der Hauptstadt präsentierten. Gestern Vormittag durfte ich zusammen mit Tanja Dickert und Norbert Kleemann von der Kreativen Gesellschaft Berlin (KGB 44) interessierten Messe- besuchern Neukölln touristisch nahe bringen. Am Nachbarstand war in dieser Zeit der Bezirk Steglitz-Zehlendorf vertreten.
Wie unterschiedlich die Bezirke die Bedeutung des Tourismus als Wirtschaftsfaktor gewichten, dies ließ sich auch anhand der Broschüren und Informationsmaterialien gut ablesen: Haben einige Bezirke Hochglanzprospekte über touristische Highlights in ihren Kiezen aufgelegt, halten andere lediglich einen Wegweiser bereit. Für Neukölln wurde das kleine Heft „Neukölln auf den Punkt gebracht“ mit Adressen für Gastronomie, Übernachtung,
Shop- pen und Kultur verteilt.
Der Besucherandrang war stetig, so dass sich durchgehend mindestens vier, fünf Interessierte vor dem Stand aufhielten. Auf Nachfrage erfuhr man, dass es vor allem BerlinerInnen waren. Es verwundert auch wenig, dass sie zuerst nach touristischen Infomaterialien über ihren Wohnbezirk fragten. Man könnte es vielleicht vermuten, doch das Interesse an anderen Bezirken war sehr gering. Wollte ich den Standbesuchern das Neukölln-Heft mitgeben, wurde die Annahme erstaunlich oft mit den Antworten „In Neukölln arbeite ich schon“ oder „In Neukölln habe ich früher mal gewohnt“ abgelehnt. Einige wenige Besucher meinten dagegen, dass sie es spannend finden, in Berlin immer wieder Neues entdecken zu
können.
Durchgehend groß war dagegen das Interesse an der von visitberlin ver- öffentlichten Broschüre „Kiez erleben – Berlins 12 Bezirke“. In ihr werden 12 Insidertouren vorgestellt, der Bezirk Neukölln mit dem Slogan „Neukölln für die große Multikulti-Party“.
Und multikulti repräsentiere auch ich. Öfters wollten Leute wissen, für wel- chen Bezirk ich hier stehen würde. Und wenn ich mit meinem schwäbischen Dialekt entgegnete „Neukölln!“, bekam ich oft die manchmal trockene, manchmal auch amüsierte Antwort „Man hört’s!“.
=Reinhold Steinle=
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