Neues Grün für den Esperantoplatz

1887 stellte ein jüdischer Augenarzt ein Lehrbuch vor, in dem es um etwas ging, das mit seinem Fachgebiet so gar nichts zu tun hatte: Dr. Lazarus Ludwig Zamenhof hatte eine neue Sprache erfunden, die er Lingvo Internacia (= Internationale Sprache) nannte. Heute ist sie unter dem Namen Esperanto weltweit bekannt. Von einer sol- chen Prominenz ist der  Esperantoplatz  in Neukölln, wo seit über 20 Jahren zu Ehren

3_sommerfest esperantoplatz neukölln zamenhof-eiche_esperantoplatz neukölln

des Esperanto-Erfinders eine Zamenhof-Eiche steht, weit entfernt. Weiterlesen

Die grüne Hölle von Neukölln

Besonders schön ist die Schöneweider Straße nicht, die die Wipper- mit der Richard- straße verbindet. Sie ge- hört zu den wenigen Straßen Neuköllns, in die sich nicht mal ein Google Street View-Auto verirrt hat. Dabei hat die Schöne- weider Straße durchaus Sehenswertes zu bieten – allem voran dieses Haus, das ein wahrlich perfek- tes Sinnbild für den Lan- gen Tag der Stadtnatur ab- gäbe.

Insbesondere in Höhe der ersten und zweiten Etage tobt hier ein erbitterter Kampf zwischen Zivilisation und Vegetation, wobei letztere nicht den Eindruck aufkommen lässt, als  würde  sie den  Konflikt als Verlierer  beenden  wollen.  Besonders  deutlich

wird das im zweiten Obergeschoss. Gardinen sind als Schutz vor neugierigen Blicken längst überflüssig geworden, da die Wildnis außer der Fassade auch die Fenster bestens im Griff hat und nur noch wenig fehlt, bis sie ebenfalls hinter einer grünen Wand verschwunden sind. Eine weitere lässliche Investition ist die in Balkonpflanzen. Einzig die Satellitenschüssel schafft es, sich gegen das wuchernde Grün durchzusetzen und einen Teilerfolg für die Zivilisation zu erringen. Noch!

=ensa=