Mütze, Lätzchen, Rauchmelder und vieles mehr: Geschenke für alle neugeborenen Neuköllner

karla bareiss+beate dittrich+falko liecke_kjgd-begrüßungspaket neuköllnHoher Besuch für Charlotte. Neuköllns Ge- sundheitsstadtrat Falko Liecke (r.) kam ges- tern höchstselbst vorbei, um der Mutter des sieben Wochen alten Mädchens das Begrü-ßungspaket für Neugeborene zu überreichen.

Künftig werden das Beate Dittrich (M.) und ihre Kolleginnen vom Kinder- und Jugendgesund-heitsdienst (KJGD) des Bezirks tun. „Acht bis 10 Hausbesuche mache ich schon pro Woche“, erzählt die Sozialarbeiterin. Mit leeren Händen stand sie bei denen auch bisher nicht vor der kjgd-begrüßungspaket neuköllnTür. Neu ist, dass die umfangreichen Informationsbroschüren für junge Eltern nun in einem Stoffbeutel übergeben werden und der außer Waren- proben auch kleine Willkommenspräsen- te des Bezirks beinhaltet: ein Lätzchen, eine Mütze und einen Rauchmelder.

„Sehr sinnvoll“, findet Karla Bareiss, Charlottes Mutter, als sie den Rauchmel- der aus der Tasche gezogen hat: „Daran haben wir bisher noch gar nicht gedacht.“ Aber schließlich könne ja auch in einem Nichtraucherhaushalt passieren, was sich niemand vorstellen mag. Ob die Mütze noch über Charlottes Kopf passt, muss später probiert werden, denn das Kind will sich durch den Pressetermin nicht in seinem Mittagsschlaf stören lassen. „Dafür ist sie schon morgens um 5 munter“, sagt die 32-jährige Erstgebärende, die als wissenschaftliche Mitarbeiterin für eine Europa-Abgeordnete tätig ist und den Eltern- charlotte_kjgd-begrüßungspaket neuköllnzeit-Staffelstab im Sommer an Charlottes Vater, einen Landschaftsplaner, weitergeben will.

Baby statt Beruf, das sei wirklich ein völlig neues und äußerst spannendes Erlebnis. Routine wie im Job gebe es nicht: „Gerade beim ersten Kind ist man ja noch sehr unsicher und hat eigentlich ständig Fragen.“ Vor allem die Broschüren mit lokalen Informationen und Beratungsgespräche mit Mitarbeitern vom Bezirk seien da ausgesprochen hilfreich. Sollte für Charlotte wirklich schon jetzt ein Kita-Platz gesucht werden? Wo wird Rückbildungsgymnastik angeboten? Welche Kinderärzte in der Nähe sind beate dittrich+karla bareiss_kjgd-begrüßungspaket neuköllnempfehlenswert?

Beate Dittrich erkundigt sich nach dem Ergebnis der U3, erfährt, dass alles bestens sei und erklärt, dass der KJGD beim Versäumen einer Vorsorgeuntersuchung sofort infor- miert werde und die Eltern kon- taktiere. Der Erstbesuch mit der Übergabe des Begrüßungspakets gehöre zur Neuköllner Präventions-strategie und sei vor allem als Tür- öffner gedacht, um auch die jungen Mütter und Väter über bestehende Unter- stützungsmöglichkeiten beraten zu können, die sonst nicht erreicht würden.

Rund 5.000 Euro, so Falko Liecke, habe der Bezirk investiert, um Baumwolltaschen, Mützen und Lätzchen anschaffen und bedrucken zu lassen, Rauchmelder zu kaufen und die Aktion „Begrüßungspakete für Neugeborene“ als akzeptanzsteigernde Maßnahme für die Arbeit des KJGD starten zu können. Die Warenproben steuerten Sponsoren bei. Etwa 3.500 neugeborene Neuköllner verzeichnete der Bezirk durchschnittlich in den letzten Jahren. „Die Kurve war leicht abflachend, dürfte aber durch die vielen Zuzüge nun wieder ansteigen“, ist Liecke optimistisch. Dass junge Eltern bei den ersten Schritten unterstützt werden, ist ihm ein wichtiges Anliegen – nicht nur qua Amt, sondern auch weil er selber Vater von zwei kleinen Kindern ist.

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