Ausgegraben

Mancher vermutet, er stünde momentan an der Ecke Isar-/Neckarstraße mitten in Neukölln dem Resultat einer archäologischen Grabung gegenüber. Plötzlich liegen alte Gemäuer frei, die sich bisher nicht erahnen ließen. Doch es sind keine Alter-tümerkundler, die  Hand und schweres  Gerät angelegt  haben, sondern  Bauarbeiter

kindl-treppe_neukölln

mit dem Auftrag, dort bis zum Sommer im Rahmen des Projekts „Umbau Neckar-straße“ die Kindl-Treppe sowie einen Aufzug einzurichten. Was dabei zum Vorschein kam, sind Kelleranlagen der ehemaligen Kindl-Brauerei – gerade mal knapp 90 Jahre alt und damit eher uninteressant für Archäologen.

Upcycling-Hochburg Neukölln

markierung_umrüstung der straßenbeleuchtung_neuköllnEs beginnt mit einer Zahl auf dem Bürgersteig und dem Schreiben einer Baufirma, das – an den Haustüren klebend – über den Auftrag durch das Land Berlin informiert, in der Straße die Gasaufsatzleuchten auf Elektrobetrieb umzu- fahrrad-hinweis_umrüstung der straßenbeleuchtung_neuköllnrüsten. Wenig spä- ter wird dann um die Entfernung an die Lichtmasten ketteter Fahrräder gebeten: Ein untrügliches Zeichen, dass das Projekt 700 LED-Aufsatzleuchten für Berlin-Neukölln im Anmarsch ist und in Kürze das große Buddeln beginnen wird. „In der Zeit der Bauarbeiten kann es kurzfristig zu Ein- schränkungen im Gehwegbereich kommen, eine Nutzung des Weiterlesen

Bestauntes Ärgernis

Besonders attraktiv ist die Ecke Schillerpromenade/Okerstraße normalerweise nicht. Doch normal ist dort schon lange nichts mehr: Seit Monaten wird die Kneipe namens Schiller’s von Bauzäunen eingerahmt, seit Wochen außerdem ein Teilstück der Schil-

schillers-baustelle_neukölln

lerpromenade. Das vermag zwar die Attraktivität der Kneipe kaum zu steigern, aber für kleine Jungs mit einem Faible für Bagger und sonstige Baugerätschaften hat sich so ein Paradies aufgetan, das staunend beobachtet werden will und spannender als mancher Spielplatz ist.

Das große Buddeln in Neukölln: Dienstag geht der Umbau der Karl-Marx-Straße weiter!

Wie ein Straßenabschnitt, der gesperrt ist und umgebaut wird, sah der zwischen Uthmann- und Jonasstraße gelegene Bereich der Karl-Marx-Straße in den letzten karl-marx-straße_neuköllnWochen nicht aus. Dabei hätte doch in der 30. Kalenderwoche in besagtem Ab- schnitt der Umbau der Magistrale des Bezirks fortgesetzt werden sollen: Die entsprechende Ankündigung vom 7. Juli aus dem Büro des Neuköllner Baustadt- rats war aber schon acht Tage später wieder hinfällig. Wegen „technischer Schwierigkeiten in Bezug auf die Umpro- grammierung mehrerer Lichtzeichen- anlagen“, hieß es, verzögere sich leider die Baumaßnahme. Nun scheinen die Ampel-Probleme behoben: Ab dem 5. Au- gust werde der Umbau der Karl-Marx-Straße weiter nach Norden voranschreiten, teilte das Bau-Ressort des Neuköllner Bezirksamts vorgestern mit. Was bedeutet die mit 80 Wochen Bauzeit veranschlagte Umgestaltung aber nun Weiterlesen

U wie Umdenken

Mit der Macht der Gewohnheit kommen Autofahrer, die bisher vis-à-vis vom Alfred-Scholz-Platz in die Karl-Marx-Straße abgebogen sind, momentan nicht weiter. Schon auf der Hermannstraße wird ihnen geraten, die Werbellinstraße zu meiden. Denn die

umleitung-schild hermannstraße_neuköllnsackgasse werbellinstraße neuköllnvollsperrung_bauarbeiten karl-marx-straße neukölln

ist noch bis einschließlich Freitag eine Sackgasse, weil die Magistrale Neuköllns zwischen Rollberg- und Briesestraße wegen Asphaltierungsarbeiten Weiterlesen

Ein bisschen Gras muss sein: Neukölln bekommt einen neuen Park

„Das Ding hat mich lange genug geärgert“, sagt Niels Göttsch und meint damit die Baustelle vor seiner Haustür. Fernwärmerohre baustelle siegfriedstraße_neuköllnseien dort im letzten Vierteljahr verlegt worden: „Aber die Arbeiten waren  schon vor fast drei Wochen abgeschlossen.“ Seitdem tut sich in der Neuköllner Siegfriedstraße nichts mehr – zumindest nichts, was von offizieller Seite initiiert wurde und auf ein baldiges Verschwinden der Baustelle hin- deutet. „Seitdem“, so der genvervte Anwoh- ner, „warten wir darauf, dass geteert wird.“

Inzwischen trifft der Begriff „warten“ aller- dings nicht mehr so ganz zu. Denn Niels Göttsch, der die Bauzäune Weiterlesen

Flexibilität ist Trumpf

Der Aufkleber auf dem BSR-Mülleimer bringt es auf den Punkt: Wer sagt denn, dass Straßenschilder immer aufrecht stehen müssen? Zur besseren Orientierung tragen sie zwar  zunächst in der Horizontalen nicht gerade bei, aber da Neukölln ohnehin gerade im großen Umdenken steckt, kann es ja nicht schaden, das schon mal im Kleinen zu üben.

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Viel stop und wenig go in Neuköllns Hermannstraße

Wer momentan mit vier oder mehr Rädern in der Neuköllner Hermannstraße unterwegs ist, braucht vor allem Zeit und starke Nerven. Zuweilen ist außerdem die Benutzung einer Atemschutzmaske ratsam, denn die Feinstaubwolken hüllen gerne

staustelle hermannstraße, neukölln, schlaglochsanierung 2011

mal den stehenden oder zähfließenden Verkehr in dichte, stinkende Nebelbänke.

Dank eines katastrophalen Baustellenmanagements reihen sich derzeit auf der Her- mannstraße zwei Nadelöhre aneinander: In Höhe der U-Bahnhof-Station Leinestraße wird seit Wochen der U-Bahn-Tunnel saniert,  dazu schlägt seit einigen Tagen zwischen Thomas- und Emserstraße das Anti-Schlaglochprogramm zu. Infolgedessen steht für den Verkehr auf dem gesamten Streckenabschnitt nur eine Fahrspur pro Richtung zur Verfügung, was wiederum zur Konsequenz hat, dass die Stauung tagsüber bereits meist an der Werbellinstraße bzw. der Silbersteinstraße beginnt.

Ein gutes Nervenkostüm brauchen auch Autofahrer, die an den Kreuzungen vor und im Staubereich oder – nach Ausweichmanö- vern durch die angrenzenden Kieze – aus Seitenstraßen in die Hermannstraße ein- biegen wollen. Letztere dürfen dann häufig feststellen, dass auch viele andere die gleiche Idee hatten.

=ensa=

Das rätselhafte Neuköllner Zwei-Sommer-Loch

Die Vorbereitungen liefen bereits. Richtig groß und dem Anlass angemessen wollten Peter und William Francis Brennan das ein- jährige Jubiläum (!)  des abgesperrten Qua- dratmeters vor ihrem LadenAtelier feiern. Im August wäre es soweit gewesen. An den genauen Tag können sie sich nicht mehr erinnern, wohl aber an die Ereignisse seit dem Sommer 2010 – zumal die Hausmeis- terin alles schriftlich festgehalten hat:

„Irgendwann waren Arbeiter da und es blieb ein Loch auf dem Bürgersteig zurück bzw. ein paar Steine waren eingesunken. Ich rief das Tiefbauamt an und sagte Bescheid, wegen der Sicherheit. Mir wurde dann gesagt, dass es uns ganz egal sein muss, was mit der Straße passiert, Löcher würden uns nichts angehen.“ Ein paar Tage später und nach zwei weiteren Anrufen sei ein Mann vor dem Haus in der Lichtenrader Straße vorgefahren, um sich das Loch anzusehen. Weiter passierte nichts. „Wieder ein paar Tage später kam ein kleiner Lieferwagen mit drei Männern, die wohl von den Wasserbetrieben waren. Sie öffneten die Serviceklappe am Haus und sahen sich alles genau an. Dann gossen sie eine farbige Flüssigkeit nach unten. Wenn diese Flüssigkeit an einer bestimmten Stelle rauskommen würde, sagten sie, wäre es ihre Aufgabe, das Loch wieder zu schließen.“ Die Flüssigkeit sei heraus gekommen und die Zuständigkeit damit geklärt gewesen. Kurz darauf sei eine Absperrung um das Loch gestellt worden, sogar mit Lampe. „Die Lampe wurde inzwischen mehrmals geklaut oder ramponiert, aber immer wieder ersetzt. Nur das Loch blieb.“

Es überdauerte den Herbst, wurde im Winter von Schnee bedeckt, erlebte den Jahreswechsel und war im Frühling immer noch da – samt Absperrung und mit ständig substituierter Beleuchtung.

Anfang April 2011 wandte sich die Hausmeisterin erneut ans Neuköllner Tiefbauamt, diesmal per Brief: „Sehr geehrte Damen und Herren“, schrieb sie, „ich weiß, dass Sie sicher viel zu tun haben, aber wir haben seit nunmehr fast einem Jahr ein tiefes Loch bei uns auf der Straße vor dem Haus im Bürgersteigbereich. Ich meldete das damals dem Tiefbauamt und nach mehreren Telefonaten (…) kamen die Wasser- betriebe und schauten sich die Sache an (…), bauten eine kleine Absperrung und eine Warnbarke auf (…) und das war’s dann. Nichts passiert mehr. Ich bekomme ständig von Mietern die Frage gestellt, was denn nun passiert und ich bin es leid, permanent dieselbe Geschichte erzählen zu müssen.“ Danach, erinnert sich die Hausmeisterin, habe sich erneut jemand zur Besichtigung des Lochs blicken lassen, mehr sei aber nicht geschehen. Vor allem zum Ärger der Brennans.

Es wurde Mai, es wurde Juni. „Als die 48 Stunden Neukölln kamen, an de- nen wir teilgenommen haben, waren das Loch und die Absperrung immer noch direkt an unserem Schau- fenster“, erzählt Peter Brennan. Er dekorierte die Dauerbaustelle kur- zerhand getreu dem Festivalmotto „Luxus“ mit royal anmutenden gol- denen und roten Luftballons. Lästig sei sie dennoch gewesen, weil sie das Aufstellen von Tischen und Bänken ziemlich behinderte.

Einige Wochen später wäre ein gemütliches Sitzen vor dem LadenAtelier jedoch gar nicht mehr möglich gewesen: Denn genau vier Monate nachdem die Hausmeisterin ihren Brief ans Neuköllner Tiefbauamt abgeschickt hatte, bekam die vereinsamte Warnbarke inmitten der Loch-Absperrung plötzlich unangekündigt  Verstärkung. „Kurz

danach waren das kleine Loch und die Absperrung, die wir feiern wollten, weg und wir hatten eine richtig große, tiefe Baugrube vor dem Atelier.“ Erst von den Bauarbeitern erfuhren Peter und William Brennan sowie die Hausmeisterin, dass Verbindungsmuffen und Stücke der Kanalisationsrohre erneuert und repariert wür- den. Nach über einem Jahr Stillstand rund um das mysteriöse Dauer-Loch sei dann alles relativ schnell ge- gangen.

Als die Brennans vor wenigen Tagen von einem Kurzurlaub zurückkamen, bot sich ihnen vor ihrem LadenAtelier in der Lichtenrader Straße ein wahr- lich ungewohnter Anblick: Die Warn- barken und Parkverbotschilder waren verschwunden, ebenso das große Loch, das zwischenzeitlich aus dem einst kleinen erwachsen war. Sogar die auf einem Haufen gesammelten Kopfsteinpflastersteine waren wieder zu einem be- gehbaren Bürgersteig verarbeitet worden. „Keine Baustelle mehr direkt vor der Tür zu haben, daran muss man sich nach über einem Jahr wirklich erstmal wieder ge- wöhnen“, finden beide.

=ensa=

Zwischen Ärgernis und Mehrwert

Straßen ohne Bauarbeiten sind in Neukölln derzeit Mangelware. Genauso selten trifft man auf Straßenzüge, in denen kein einziges Haus eingerüstet ist. Viele empfinden es zweifellos als Ärgernis, nun temporär hinter Metallstangen, Laufstegen und Planen wohnen zu müssen. Andere Neuköllner hingegen wissen die Fassadengerüste vor allem an den Wochenenden durchaus zu schätzen und nutzen die zusätzlichen Stellflächen für unterschiedlichste Bedürfnisse – bis hin zum Ersatz-Balkon.

=ensa=

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Die Katastrophe vor der Haustür

„Wenn Buschkowsky hier wohnen würde, wären die längst fertig“, ist der Rentner überzeugt. Mit „hier“ meint er die Lahnstraße und mit „die“ die Bauarbeiten. Seit nun- straßenbauarbeiten lahnstraße neuköllnmehr 1 1/2 Jahren gleicht die Verbin- dung zwischen der Neuköllnischen Allee und der Karl-Marx-Straße einem Ausstellungsgelände für Absperr- schranken, Signalleuchten, Sicher- heitsbaken und Baumaschinen. „Na- türlich“, sagt der Mann, der seit fast 30 Jahren an der Lahnstraße lebt, „musste mal was gemacht werden. Die Straße und die Bürgersteige wa- ren ja in einem fürchterlichen Zu- stand. Aber dass das so lange dauert, ist wirklich eine Frechheit.“

Für andere Anlieger der Lahnstraße ist es mehr als das. „Die Bauarbeiten treiben straßenbauarbeiten lahnstraße neuköllnuns alle in den Ruin“, befürchtet Ro- bert Berridge, der seinen Laden „Bri- tain in Neukölln“ im Haus mit der Nummer 85 hat. Umsatzeinbrüche von 50 Prozent, weiß er aus Gesprä- chen mit anderen Betroffenen, seien eher die Regel als die Ausnahme in den Geschäften entlang der Lahn- straße, die schon von der Schließung der JobCenter-Zweigstelle im letzten Jahr arg gebeutelt wurden. Das be- stätigt auch die Inhaberin vom „Copy-Center Neukölln“. Parallel zum Kundenrückgang hat sie ein zusätzliches Problem: „Unseren empfindlichen Geräten setzt der Bau- copy-center lahnstraße neuköllnschutt- und Sandstaub enorm zu.“ Der sei immer da – im Gegensatz zu Arbeitern, die das Ende der Bauzeit vorantreiben. „Die tun mal einen Tag lang was und dann wieder drei Tage nichts“, so ihre Beobachtungen. Weshalb nicht zügig durchgearbeitet wird, ist ihr völlig unver- ständlich, Erklärungen und Informationen von offizieller Seite gäbe es nicht. Ihre Geduld ver- ringert sich in dem Maß, in dem sich die Exis- tenzangst vergrößert. Die Fähigkeit zu Empathie ist der Frau dennoch nicht abhanden gekom- men: „Glücklicherweise musste noch nie der Strom abgestellt werden. Beim Wasser kommt das schon ab und zu mal vor, und das bringt für die Leute vom Imbiss nebenan jedes Mal große Probleme mit sich.“ Da gehe es um mehr als darum, dass es dann eben für ein paar Stunden keinen frischen Kaffee gibt und die Klospülung nicht funktioniert.

„Das Ende der Straßenbauarbeiten in der Lahnstraße ist für Ende 2011 geplant“, teilte Neuköllns Baustadtrat Thomas Blesing Anfang Mai in einer Presseinformation mit. Dann sollen die Straße und die Bürgersteige in einem ansehnlichen und funktionalen Zustand sein. Einige sind verhalten optimistisch, andere skeptisch, dass der Zeitplan funktioniert.

=ensa=

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Eine nicht mehr ganz so neue Erkenntnis und ihre Konsequenzen für Neukölln

Die Mitte Berlins liegt in Neukölln, fand der Potsdamer Geograf Arnold Zenkert im Frühjahr letzten Jahres heraus. Das wird man im Bezirk Mitte höchstwahrscheinlich nicht gerne gehört haben. Doch inzwischen gibt es sehr deutliche Anzeichen dafür, dass der Sachverhalt akzeptiert und bereits einiges in die Wege geleitet wurde, Neukölln mit allem auszustatten, was zu einer repräsentativen Stadt- mitte gehört. Und die soll nicht etwa auf der Karl- Marx-Straße, sondern auf der Hermannstraße er-  richtet werden. Dort, wo Friedhöfe das Straßenbild prägen und momentan eine Bau- stelle die Magistrale zum Nadel- öhr verengt. Von „Bauarbeiten am U-Bahntunnel“ ist offiziell die Re- de, die Beschilderung der Stra- ßensperren macht jedoch aus dem wahren Grund für die Baumaßnahmen kein Geheimnis mehr und lüftet es nonchalant: Die Buchhandlung BerlinStory finde man nun nach 250 Metern in Richtung Brandenburger Tor, erfahren alle, die die U8 an der Station Leinestraße verlassen. Der entsprechende Pfeil zeigt in die Stadt- auswärtsrichtung der Hermannstraße.

Wo das Wahrzeichen Berlins seinen neuen Standort bekommen wird, lässt sich derzeit nur vermuten: Der momentan ziemlich schmucklose S- und U-Bahnhof Her- mannstraße böte sich an.

=ensa=

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Interdisziplinäres Ausbremsen

Dass die falsche Postleit- zahl den Abschluss eines Handyvertrags verhindert und die falsche Adresse, nämlich eine in Neukölln, ei- nem Schüler die Chance nimmt, zum Vorstellungsge- spräch eingeladen zu wer- den – das soll alles schon vorgekommen sein.

Dass sich nun aber auch noch Gerüstbauer in Neu- kölln in die Riege der  Kar- rierekiller aufschwingen und entscheiden wollen, welcher Emporkömmling genehm ist und welcher nicht, das geht entschieden zu weit. Zudem sollten sie wissen, dass sich schon der gebürtige Neuköllner Horst Bosetzky nicht davon abhal- ten lassen hat, trotz seiner dafür nicht eben prädestinierten Herkunft den Aufstieg bis zur Soziologieprofessur zu schaffen.

=ensa=

Auf Neukölln kommt was zu

Die gestern von der Abteilung Bauwesen des Neuköllner Bezirksamts verschickte Pressemeldung verheißt nichts Gutes – wenn auch die Ankündigung in der Konsequenz Gutes bedeu- tet: bessere Straßenver- hältnisse nämlich. Doch bis die Gegenwart sind, steht Vier- und Zweirad- fahrern vor allem im Nor- den Neuköllns einiges bevor.

Noch bis Ende nächsten Jahres sind wegen der Sanierung der U-Bahn-Tunneldecke auf der Karl-Marx-Straße zwischen Lahn- und Thomasstraße erhebliche Behinderungen zu erwarten. Parallel dazu wird „demnächst“ wegen Bauarbeiten am U-Bahntunnel die Hermannstraße im Bereich des U-Bahnhofs Leinestraße auf eine Spur pro Fahrt- richtung verschlankt. Um einen Verkehrskollaps im Schillerkiez zu verhindern, verkündet das Bauamt, habe „der Bezirk bei der Verkehrslenkung Berlin und der BVG darauf  gedrungen, dass die zuführenden Straßen wie u. a. die Okerstraße und die Leinestraße während der Bauzeit zu Sackgassen erklärt werden“.

Zusätzlich schlägt das Anti-Schlagloch-Programm des Berliner Senats im Bezirk kräftig zu. Auch auf der Hermannstraße. Zwischen Emser- und Thomasstraße soll zwischen Juli und September der Fahrbahnbelag erneuert werden. Damit dürfte die Benutzung der beiden Neuköllner Magistralen im Sommer einem Parallelslalom gleichkommen.

Von den 1,7 Millionen Euro, die zur Optimierung des Fahrspaßes von der Stadt- in die Bezirkskasse fließen, profitieren jedoch auch diverse andere Straßen in Nord-Neukölln: Die Silbersteinstraße wird zwischen Hermann- und Oberlandstraße entschlaglocht und die Donau-/Böhmische Straße zwischen Rosegger- und Thiemannstraße schick gemacht. Außerdem erhält die Hertzbergstraße von der Sonnenallee bis zur Böhmischen Straße  ebenso einen neuen Fahrbahnbelag wie die Geygerstraße zwischen Sonnenallee bis Donaustraße.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Tiefbauamts, so Baustadtrat Thomas Blesing, würden jedoch ihr Bestes geben, um „möglichst viele Arbeiten in den Sommerferien durchführen“ zu können.

Schon vorher ist es mit den Unannehmlichkeiten fürs fahrende Volk am Rathaus Neukölln vorbei: In der Erkstraße, wo 14 Monate lang zwischen Karl-Marx-Straße und Donaustraße gebuddelt wurde, soll der Verkehr spätestens am 23. Mai wieder uneingeschränkt rollen können.

=ensa=