Ehrung für Superschüler und Einser-Abiturienten

Gestern besiegelte in Berlin das Ende des Schuljahres den Anfang der Sommer-ferien. Für knapp 30 Mädchen und Jungen der Regenbogen- und Zuckmayer-Schule gab es aber schon am vergangenen Montag eine Zugabe zum Zeugnis: Sie wurden als Rollberger Superschüler 2018 geehrt. Eine Auszeichnung, die das AKI – Arabisches Kulturinstitut bereits zum 11. Mal an Kinder verlieh, die durch besondere Leistungen glänzten, wobei nicht nur Schulnoten, sondern auch soziale Kompetenzen berücksichtigt wurden.

Einzig um Zahlen geht es dagegen heute Nachmittag bei einer ebenfalls traditionellen Veranstaltung im Neuköllner Rathaus: Bezirksbürgermeister Martin Hikel und Bildungsstadträtin Karin Korte empfangen dort Jugendliche, die ein Einser-Abitur für Weiterlesen

Einfach super!

gruppenbild rollberger superschüler 2013_neukölln„Die Urkunde hängt sie bestimmt in ihrem Zimmer auf“, meint die Mutter von Alma-Ada und sieht stolz auf das von Neuköllns Bezirksbürgermeister und der Schulstadträtin mit blauer Tinte unterschriebene Zertifikat. Ihre Tochter, die bis zum Beginn der Som- merferien die F4 der Regenbogen-Grundschule besucht hat, gehört zu denen, die am vergangenen Montag als Roll- berger Superschüler 2013 ausgezeichnet wurden. Alma-Ada habe sich diese Eh- rung durch „hervorragende Leistungen im erfolgsorientierten Lernen und sozialen giffey_rollberger superschüler 2013_neuköllnVerhalten“  verdient, attestiert die Urkunde.

21 Mädchen und 15 Jungen der beiden im Kiez an- sässigen Schulen haben sie in diesem Jahr im Frei- zeitzentrum Lessinghöhe aus den Händen von Fran- ziska Giffey (l.) erhalten. Einige von ihnen, verrät die Schulstadträtin, seien ihren Mitschülern nicht zum ers- ten Mal durch mehr als schulische Leistungen auf- gefallen und dafür geehrt worden: „Dass Kinder in ihrem positiven Verhalten bestärkt werden, ist eine der wichtigsten Aufgamohamed wendland_aki e.v. neuköllnben, und ich danke auch allen Eltern und Lehrern, die das unter-stützen.“

Schon seit 2008 gibt es den kiezinternen Wettbewerb, der vom Arabischen Kulturinstitut (AKI) e. V. initiiert wurde. Statt einer Jury sind es die Mitschüler, die vorschlagen und ent- scheiden, wer zum Rollberger Superschüler gekürt wer- den soll. Und statt bemerkenswerter Zensuren sei es ins- besondere ein vorbildliches soziales Verhalten und Enga- gement, das honoriert wird, erklärt AKI-Vorstandsmitglied Mohamed Wendland (r.), wendland_mengelkoch_giffey_ziemann_rollberger superschüler 2013_neuköllndenn schließlich würden die Kinder einmal die Stütze unserer Gesellschaft sein.

Das Rüstzeug, das den 36 Ausgewählten von ihren Mitschülern bescheinigt wird, ist breitgefächert.  Fleißig, immer zuverlässig, aufmerksam, hilfsbereit, gut gelaunt, wissbegierig, verantwortungsvoll, besonnen, Leistungen deutlich verbes- sert, freundlich, geduldig, ehrgeizig: Emily und Paula, zwei  Schülerinnen der  Regen-

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bogen-Grundschule, die zusammen mit AKI-Mitarbeiterin Manon Ziemann durchs Programm führten, baten nicht nur namentlich jeden einzeln auf die Bühne, sondern nannten auch die Begründungen, die zur Auszeichnung geführt hatten.

superschülerinnen_rollberger superschüler 2013_neuköllnAls Belohnung gab es für die Erst- bis Zehntklässler der Regenbogen- und Zuckmayer-Schule neben der Urkunde eine Medaille vom Neuköllner Migrations- beauftragten Arnold Mengelkoch; anschließend über- reichte Mohamed Wendland einen von der schokoriegel_rollberger superschüler 2013_neuköllnHugendu- bel-Filiale in den Neukölln Arcaden gestifteten, mit Sü- ßigkeiten dekorierten Büchergutschein.

Gegen welches Buch der eingetauscht wird, wo die Medaille ihren Platz findet und ob die Urkunde Zimmer- schmuck oder doch besser in der Zeugnismappe abgelegt werden soll – in diesen Punkten herrschte bei vielen der Rollberger Superschüler noch Unschlüssigkeit. Für die Verwendung der Schokoriegel galt das nicht.

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Ausgezeichnet!

Die Zeugnisse sind verteilt und Berlins Schüler in den Sommerferien. Am 6. August beginnt für sie wieder der Alltag – so der in der Schule weitergeht und nicht mit rollberger superschüler 2012, neukölln, aki arabisches kulturinstitut e.v.Arbeitslosigkeit, Ausbildung oder Studium.

Über eine besondere Auszeichnung konn- ten sich 15 Jungen und 24 Mädchen der drei Schulen im Neuköllner Rollbergkiez kurz vor dem Start in die großen Ferien freuen: Sie bekamen den Titel „Rollberger Superschüler 2012“  verliehen.

Seit dem Schuljahr 2007/2008 gibt es den Wettbewerb, der vom  Arabischen Kultur- institut (AKI) e. V.  organisiert wird, das  wie die Regenbogen-Grundschule, die Zuck- mayer- und die Kielhorn-Schule im Roll- bergviertel ansässig ist. Mit der Aus- zeichnung gehe es darum, Kinder und Jugendliche zu ehren, die nicht nur mit schulischen Leistungen glänzen, erklärt die Koordinatorin Manon Ziemann. Auch durch  vorbildliche soziale Kompetenzen und beispielhaftes Engagement müssten sie auffallen, um von ihren Schulen für die Ehrung vorgeschlagen zu werden. Denn nur mit diesem Gesamtpaket lasse sich die „Basis für eine erfolgsorientierte Zu- kunft“ legen. Ansporn und Belobigung zugleich solle die Auszeichnung sein.

Für die 39 Erst- bis Zehntklässler, die sie in diesem Jahr einheimsten, veranstaltete das AKI  Montag eine Feierstunde im Kinder- und Jugendzentrum Lessinghöhe. Außer dem Shakehands mit Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky, der auch Schirmherr der Aktion ist, und Schulstadträtin Franziska Giffey  gab es für die Roll- berger Superschüler  Urkunden, Medaillen sowie Hugendubel-Büchergutscheine.

Heute Nachmittag empfangen Buschkowsky und Giffey im Neuköllner Rathaus 16 Abiturienten, die ihre Abi-Prüfungen an Schulen im Bezirk  mit den Traumnoten 1 oder 1,1 gemeistert haben.

Den ersten Platz im Schulranking ergatterte das im Ortsteil Britz gelegene Albert-Einstein-Gymnasium mit sechs Absolventen in diesen Kategorien. Der  zweite und dritte Platz gehen an Schulen in Nord-Neukölln: An der Katholischen Schule St. Marien schafften drei Abiturienten ihren Abschluss mit einer glatten 1 bzw. 1,1. Zwei Einser-Prüfungen wurden in der Albert-Schweitzer-Schule abgelegt.

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„Typobau“: eine Vernissage, die auch Anfang vom Ende ist

typobau-ausstellung rayan abdullah, galerie im körnerpark neuköllnAuf den ersten nur flüchtigen Blick wirkt die Galerie im Körnerpark schon so gut wie bereit für die nächste Vernissage. Riesige helle Stoff- bahnen, mit Wörtern, Buchstaben und Frag- menten von Schriftzeichen bedruckt, hängen im Raum und brechen dessen typobau-ausstellung rayan abdullah, galerie im körnerpark neuköllnLänge. Sie ver- bergen aber auch, was man erst auf den zweiten Blick sieht: dass eben doch noch alles ziemlich unfertig ist. Überall stehen leere Bilderrahmen und liegen großformatige Drucke herum. An den Wänden kleben Skizzen mit Notizen, die  morgen Abend verschwunden sein werden, wenn die Ausstellung typobau-ausstellung rayan abdullah, galerie im körnerpark neukölln„Typobau“ eröffnet wird  und die ersten Besu- cher in die Galerie strömen.

Es sind außergewöhnliche Werke, die sie er- warten, was schon daran liegt, dass Rayan typobau-ausstellung rayan abdullah, galerie im körnerpark neuköllnAbdullah ein außerge- wöhnlicher Künstler ist. Der gebürtige Iraker mit der Professorenstelle an der Leipziger Hochschu- le für Grafik und Buch- kunst bemalt weder Lein- wände mit Öl- oder Pas- tellfarben, noch stellt er Collagen oder Skulpturen her. Die Materialien, mit denen Abdullah arbeitet, sind lateinische Buchstaben und arabische Schrift- zeichen, seine Ausdrucksformen Typografie, Kalligrafie und das Spiel mit der Wahr- typobau-ausstellung rayan abdullah, galerie im körnerpark neuköllnnehmung und dem Wesentlichen.

Diese Qualitäten machten den 54-Jähri- gen, dessen berufliche Laufbahn mit einer Feinmechaniker-Lehre begann, bekannt und zu einer der Corporate Design-Kory- phäen in Deutschland. Allgegenwärtig sind seine Kunstwerke hierzulande – allem voran das prominenteste: der Bundes- adler, das Logo der Bundesregierung. Aber es sind nicht nur renommierte oder große Institutionen und Firmen, denen Rayan Abdullah zu Wiedererkennungswert verhilft. Auch die Bürgerstiftung Neukölln kam – dank Abdullahs Verbindung zum Arabischen typobau-ausstellung rayan abdullah, galerie im körnerpark neuköllnKulturinstitut (AKI) e. V. und dessen Kontakt zur Bürgerstiftung – in den Genuss, mit einem professionell gestalteten, prägnanten Erschei-nungsbild an den Start gehen zu können. Die Berührungspunkte zwischen dem Schriftkünst- ler und Neukölln mussten also im Hinblick auf die „Typobau“-Ausstellung nicht erst geknüpft typobau-ausstellung rayan abdullah, galerie im körnerpark neuköllnwerden, son- dern bildeten bereits vorher ein tragendes Netz.

Doch die morgige Vernissage bedeutet nicht nur den Auftakt zur Präsentation von Rayan Abdullahs Werken in Neukölln, sie ist zugleich Anfang vom Ende  einer beispiellosen Neuköllner Karriere: 1981 war es, als Dorothea Kolland die Leitung des Kulturamts Neukölln übernahm. Zwei Jahre spä- ter, im Februar 1983, wurde die erste Ausstellung unter ihrer Ägide eröffnet. „Die hieß ‚Widerstand in Neukölln‘ und war in der damals noch unreno- vierten Galerie im Saalbau“, erinnert sich Kolland. Die Ergebnisse des seinerzeit von ihr initiierten Langzeit-Forschungsprojekts über Neuköllner, die dem Nazi-Regime mit Zivilcourage begegneten, waren der Grundstein für den Multimedia-Gedenkort im Rathaus. Mit der „Typobau“-Ausstellung verabschiedet sich Dorothea Kolland von der Kulturbühne des Bezirks. Ende Mai geht die promovierte Musikwissenschaftlerin in Rente.

=ensa=