Tage der Offenen Tür an Neuköllner Oberschulen

Im Januar öffnen viele Neuköllner Oberschulen ihre Türen, damit künftige Schülerinnen und Schüler, die von der Grundstufe in die Oberstufe wechseln werden, ihre neue Schule vorab kennenlernen können. Der Anmeldezeitraum für den Übergang in die Jahrgangsstufe 7 der weiterführenden Schulen beginnt am 14. Februar und endet am 22. Februar 2023, wie das Bezirksamt kurz vor Weihnachten bekannt gab. In dieser Weiterlesen

Fünf Neuköllner Schulen üben Demokratie ganz konkret

Wie kann Jugendlichen möglichst anschaulich Demokratie nahegebracht werden? Das Projekt Schüler*innenHaushalt der Servicestelle Jugendbeteiligung e. V. hat dafür eine eine ganz besondere Methode entwickelt: Den Schülerinnen und Schülern der teilnehmenden Schulen steht ein festes Budget zur Verfügung, über dessen Verwendung sie in einem demokratischen Prozess entscheiden können. Ende Januar wurden unter den neun Schulen, die sich in Neukölln Weiterlesen

Ehrung für Superschüler und Einser-Abiturienten

Gestern besiegelte in Berlin das Ende des Schuljahres den Anfang der Sommer-ferien. Für knapp 30 Mädchen und Jungen der Regenbogen- und Zuckmayer-Schule gab es aber schon am vergangenen Montag eine Zugabe zum Zeugnis: Sie wurden als Rollberger Superschüler 2018 geehrt. Eine Auszeichnung, die das AKI – Arabisches Kulturinstitut bereits zum 11. Mal an Kinder verlieh, die durch besondere Leistungen glänzten, wobei nicht nur Schulnoten, sondern auch soziale Kompetenzen berücksichtigt wurden.

Einzig um Zahlen geht es dagegen heute Nachmittag bei einer ebenfalls traditionellen Veranstaltung im Neuköllner Rathaus: Bezirksbürgermeister Martin Hikel und Bildungsstadträtin Karin Korte empfangen dort Jugendliche, die ein Einser-Abitur für Weiterlesen

Multiple Choice: Neuköllner Bildungsmesse zeigt Möglichkeiten für die Zeit nach der Grundschule auf

nbh-bildungsmesse-neukoellnWenn Berliner Kinder die Grundschule nach der 6. Klasse verlassen, stehen ihre Eltern vor der Entscheidung, ob der Nachwuchs eine Gesamtschule, ein Gymnasium oder eine andere Oberschule besuchen soll. Um Eltern und Kindern bei fragenkasten_karlsgartenschule_bildungsmesse-schillerkiez_neukoellnder Beantwortung dieser Schicksalsfrage ein wenig zu helfen, gab es in der Neuköllner Karlsgarten-Grundschule kürz-lich unter dem Titel „6. Klasse und dann?“ erstmals eine Bildungsmesse.

Für rund 2.000 Schülerinnen und Schüler in Neukölln beginnt im Sommer mit dem Übergang in die 7. Klasse ein neuer Lebensabschnitt. Auch auf das Leben der Eltern wirkt sich die Schulwahl der Kinder aus. Weiterlesen

Dabei sein ist alles

flughafenkiez-olympiade_tempelhofer feldBis zum Beginn der Olympischen Spiele in Rio sind es noch drei Wochen und drei Tage, aber auf dem Tempelhofer Feld werden heute schon Medaillen verliehen: Noch bis zum Nachmittag tragen dort, initiiert vom bwgt e. V., Klassen der Neuköllner Hermann-Boddin- und Albert-Schweit-zer-Schule zum fünften Mal die Flughafenkiez-Olympiade aus. Der Wettkampfgedanke ist dabei allerdings zweitrangig. Im Vordergrund steht die Möglichkeit, an diversen, von Vereinen organi-sierten Stationen im Unterrichtsstunden-Takt klassische oder  Weiterlesen

Künstlerisch-kollaborativer Prozess auf dem Albert-Schweitzer-Platz gescheitert?

platzschild albert-schweitzer-platz neuköllnDie Künstler Eva Hertzsch und Adam Page haben den Neuköllner Albert-Schweitzer-Platz künstlerisch nach- gestaltet, um den Zusammenhang von Bürgerbetei- ligung, Stadtentwicklung und Kunst im öffentlichen Raum an einem Praxisbeispiel vorzustellen. „Ge- scheitert? Über einen künstlerisch-kollaborativen Prozess“, lautet der Titel ihrer Ausstellung, die am Montagabend mit einem Gespräch zwischen Berlins Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel und Mark Terkessidis, Publizist mit den Schwerpunkten Pop- kultur und Migration, in der Galerie des August Bebel Instituts (ABI) im Wedding eröffnet wurde.

Schülerinnen und Schüler des Albert-Schweitzer-Gymnasiums entdeckten im November 2011 auf einer Reise nach London, die Eva Hertzsch und Adam Page initiiert hatten, im Osten der Metropole einen malerischen Weiterlesen

Mit 200 Seiten gegen „einen gewissen Geschichts-Autismus“

kys berliner jugend_bosetzky rodewill_vergangenheitsverlagHorst Bosetzky, vielen als Schriftsteller von Berlin-Krimis und einer mehrbändigen, autobiografisch angelehnten Familiensaga bekannt, hat mit „-ky´s Berliner Jugend“ ein sehr persönliches Buch über seine Kindheit in Neukölln veröffent- licht, das folgerichtig den Untertitel „Erinne- rungen in Wort und Bild“ trägt. Das Kürzel „ky“ war lange Zeit sein Pseudonym. Als gelüftet wurde, dass sich dahinter der Soziologie-professor Horst Bosetzky verbirgt, überraschte das viele Leser.

Bosetzky wurde 1938 in Neukölln geboren und wuchs in einer Hinterhauswohnung in der Ossastraße 39 auf. Hierhin ist er auch für die Arbeit am Buch zurückgekehrt. Darüber hinaus führt er die Weiterlesen

Frischzellenkur für ein Neuköllner Denkmal

friedensturm von 1982_albert-schweitzer-schule neuköllnSchon mal was vom Friedensturm gehört? Nein? Nicht schlimm, so geht es bestimmt den meisten der über 312.000 Neuköllner. Und vermutlich würde auch das Gros der 55 Bezirksverordneten bei der Frage passen müssen, wo in Neukölln das 1982/83 von Schülern gestaltete Kunstwerk steht, wenn keine Suchmaschinen für das Finden der Antwort bemüht werden dürften. Um sie gleich vorweg zu nehmen: Es ist der direkt vorm Albert-Schweitzer-Gymnasium gelege- ne Albert-Schweitzer-Platz, auf dem man fün- dig wird.

Schon seit einigen Jahren nehmen sich verschiedene Arbeitsgruppen der Schule gemeinsam mit Bezirk, Quartiersmanagement, Architekten, Künstlern, Stadtplanern und Anwohnern des Platzes an, um dessen Nutzungsmöglichkeiten zu Weiterlesen

Es geschah in Neukölln

Hier wurde Horst Bosetzky am 1. Februar 1938, also heute vor genau 75 Jahren, geboren. Hier ging er zunächst zur Volksschule, die später als Rütli-Schule bekannt wurde, und hier machte er sein Abitur am Albert-Schweitzer-Gymnasium. Es folgten die Lehre zum Industriekaufmann bei Siemens und ein Studium der Soziologie, Psychologie, BWL und VWL an der FU Berlin. Vor genau 40 Jahren wurde er schließlich Professor für Soziologie an der Berliner Fachschule für Verwaltung und Rechtspflege – und blieb es bis zum Jahr 2000. Eine beeindruckende Karriere für jemanden, der den  Malus Neukölln  in die Wiege gelegt bekommen hatte.

horst bosetzky_lesung in neuköllnDoch diese eine reichte Horst Bosetzky nicht: In den 1970er Jahren begann er unter dem Pseudonym -ky Hörspiele, Drehbücher und Krimis zu schreiben. Etwa 20 Jahre später kamen biografische Romane sowie Spannungsromane dazu, und mit „Brennholz für Kartoffelschalen“ begann der schriftstellernde Professor aus Neukölln, der nun Wilmersdorfer war, eine mehrbändige Familiensaga.

Um den Jubilar nicht über Gebühr bei seinen Geburtstagsvorbereitungen zu stören, haben wir ihm fünf eher geschlossene Fragen gestellt – hier sind sie, samt Horst Bosetzkys sehr offener Antworten:

Nervt es eigentlich, als längst in einem anderen Bezirk Wohnender nach wie vor mit Neukölln in Verbindung gebracht oder als Ex-Rütli-Schüler tituliert zu werden?
Bosetzky: Nein, es freut mich, ich prahle geradezu damit, aus Neukölln zu kommen. Meine Mutter, geb. 1910, war sogar noch echte Rixdorferin. Die Ossastraße war mein Paradies (und das von Manfred Matuschewski in „Brennholz für Kartoffelschalen“).

Glauben Sie, dass Ihr Leben anders verlaufen wäre, wenn es nicht im damaligen Arbeiterbezirk Neukölln begonnen hätte?
Bosetzky: Ja. Wäre ich z. B. in Zehlendorf aufgewachsen, hätte ich nie die Nähe zu den sogenannten „einfachen Menschen“ haben können, zum „Volk“. Mir geht es da wie Heinrich Zille, der auch nur Zille geworden ist, weil er aus dem „Milljöh“ selbst gekommen ist. Bei mir gilt das für beide Berufe/Berufungen: die Soziologie wie das Schreiben. Und als Sportler (1. FC Neukölln, TuS Neukölln und Neuköllner Sport- freunde) wollte ich auch im sozialen Bereich siegen: Vom Neuköllner Hinterhof und der Rütlischule zum Professor und zur „deutschen Krimilegende“.

Was verbindet Sie heute mit dem Bezirk?
Bosetzky: Das Emotionale, die (verklärende) Erinnerung vor allem. Als Träger der goldenen Ehrennadel, also Ehrenbürger, werde ich oft eingeladen – und steige dann am Hermannplatz oder Rathaus Neukölln aus der U- und auf dem Bahnhof Neukölln aus der S-Bahn. Alle Jahre wieder lese oder diskutierte ich auch da, wo ich das Abitur gemacht habe, in der Albert-Schweitzer-Schule. Außerdem wohnen meine Schwie- gereltern in der Gropiusstadt, und die besuchen wir dort mindestens einmal im Monat. Stehe ich im 17. Stock auf dem Balkon, liegt mir ganz Neukölln zu Füßen.

Mit welchen drei (maximal fünf) Wörtern würden Sie Neukölln beschreiben?
Bosetzky: Neukölln ist unbeschreiblich spannend.

Was wünschen Sie Neukölln für die nächsten 75 Jahre?
Bosetzky: Dass die Neuköllner mit dem berühmten Migrationshintergrund bald so waschechte Berliner werden wie die Hugenotten nach 1700, wirtschaftlich und kul- turell ebenso bedeutend wie diese. Dann ist Neukölln unschlagbar.

Aktuell schreibt Horst Bosetzky an einem Roman über Heinrich Zille; außerdem sind neue Bände für die Krimiserien „Es geschah in Berlin“ und „Es geschah in Preußen“ in Arbeit. Gerade erschienen ist das Buch „Berliner Leichenschau“, das Bosetzky zusammen mit dem Rechtsmediziner Prof. Dr. Günther Geserick schrieb.

Wir wünschen Horst Bosetzky ein neues Jahr voller Glück, Gesundheit, Erfolg, guter Ideen und erfüllter Wünsche.

Nicht bewacht, sondern beschützt

albert-schweitzer-gymnasium neuköllnGestern endeten nicht nur die Herbstferien für Berlins Schüler und Lehrer, auch die  Zeit ohne Wachschutz-Personal ist nun an 11 von 65 Neuköllner Schulen vorbei. „Damit entfällt für uns auch endlich wieder die permanente Beschäftigung mit dem Schutz der Schüler und der Schule“, stellte Georg Krapp (r.), Rektor des Albert-Schweitzer-Gymnasiums, gestern beim podium pressegespräch "wiedereinsetzung des wachschutzes an neuköllner schulen", albert-schweitzer-gymnasium, dr. franziska giffey, georg krappPressege- spräch fest, zu dem Neuköllns Schulstadträtin Franziska Giffey (l.) an- lässlich der bezirksweiten Wiedereinsetzung des Wach- schutzes eingeladen hatte.

Vor einem Dreivierteljahr hatte die Maßnahme aus Kostengründen eingestellt werden müssen, dank einer Nachschlagszahlung des Berliner Senats an die Bezirke kann sie jetzt fortgesetzt werden. Bis Ende 2013, so Giffey, laufe der Vertrag mit den Rheinischen Sicherheits Diens- ten (RSD), die sich bei der europaweiten Ausschreibung durch das beste Preis-Leistungs-Verhältnis sowie die podium pressegespräch "wiedereinsetzung des wachschutzes an neuköllner schulen", albert-schweitzer-gymnasium, dr. franziska giffey, georg krapp, burkhard emonds, afif abbassiEinhaltung des vom Bezirk vorgegebenen Krite- rienkatalogs hervor getan hatten. Ein Mindeststundenlohn von 8,50 €, eine mindestens dreijährige Erfahrung beim Schutz öffentlicher Gebäude, ein Mit- arbeiterstab von mindestens 50 Perso- nen, ein Augenmerk auf die Frauen- und Ausbildungsförderung – all das seien Punkte gewesen, die es neben der Qualifikation, einwandfreien Führungszeugnissen und Sachkundeprüfungen der Mitarbeiter zu erfüllen gegeben habe. Auch deren Alter sei ein Kriterium gewesen: Weder zu jung noch zu alt dürfen sie sein. Die gänzlich unbewaffneten Wachschützer dürften bei Schulfremden, die ins Gebäude wollen, nicht den Eindruck erwecken „Den Opa renn ich um und geh rein!“, erklärte Burkhard Emonds (2. v. r.), der beim RSD für das Qualitätsmanagement zuständig ist. Zu jugendliche Wachschützer hingegen könnten leicht zu Verbrüderungs-Ambitionen führen: „Die wollen wir auch nicht, albert-schweitzer-gymnasium neuköllnsondern ein freundliches Verhältnis.“ Afif Ab- bassi (r.) guckt zwar nicht gerade freundlich, nickt aber bestätigend. Er ist einer der beiden Einsatzleiter für das neue Betätigungsfeld albert-schweitzer-gymnasium neuköllnder RSD an Neu- köllner Schulen und koordiniert die 24 multieth- nischen Doppel- streifen, die durch Springer verstärkt werden können. Dass die meisten Mitarbeiter außer der deutschen mindestens eine weitere Sprache beherrschen, sei zwar bei Einsätzen in einem Bezirk wie Neukölln nicht unwichtig, ergänzte Emonds, wichtiger als die Sprache sei aber das Gefühl für einen Migrationshintergrund.

Einer, der all diese Qualitäten besitzt, ist Mostafa Mou- savi. Der 53-Jährige ist am Albert-Schweitzer-Gymnasium kein Unbekannter. „Ich war schon für die Firma tätig, die hier vorher den Wachschutz stellte, und bin nun nach neun Monaten Arbeitslosigkeit ins Team des RSD geholt worden“, erzählt der gebürtige Iraner. Zu seinem alten, neuen Arbeitsplatz hat er schon insofern ein besonderes Verhältnis, als auch seine Tochter hier zur Schule ging. Acht seiner albert-schweitzer-gymnasium neuköllnKollegen wurden ebenfalls auf Empfehlung von Schulleitern vom RSD angeheuert.

„Was man aber ganz klar sagen muss, ist, dass wir den Wachschutz nicht für die innere Sicherheit unserer Schule und Störfälle unter Schülern brauchen“, beton- te Schulleiter Krapp mehrfach. Derartige Probleme würden mit pädagogischen Mit- teln gelöst. Es gehe einzig und allein darum, Schulfremde am Zugang zum Gebäude und so daran zu hindern, es nach möglichem Diebesgut auszukundschaften oder in den Schulklos Drogen zu konsu- mieren: „Unsere Schüler fühlen sich durch den Wachschutz also nicht bewacht, sondern beschützt.“

Etwa eine Million Euro kostet die Maßnahme den Bezirk bis Ende nächsten Jahres. „Zum Idealbild einer Schule passt sie sicher nicht“, hielt auch Franziska Giffey fest, aber die Effektivität spreche für sie und sie trage entscheidend dazu bei, dass Eltern ihre Kinder in einer sicheren Schulumgebung wüssten. Die Alternative einer techniklastigen Lösung, sprich: die Ausstattung der Schulen mit Drehkreuzen, Chipkarten und Gegensprechanlagen, wäre jedenfalls nicht günstiger gewesen, wie ein von der Firma Bosch erstelltes Modellkonzept ergeben habe.

=ensa=