Beginn der Gartenbauarbeiten im Volkspark Hasenheide

Was müssen wir tun, damit Neukölln noch in 20 Jahren lebenswert ist? Der Erhalt des Volksparks Hasenheide ist für Bezirksbürgermeister Martin Hikel und für Stadtrat Jochen Biedermann, der für die Arbeitsbereiche Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr zuständig ist, ein zentrales Anliegen, um die Auswirkungen des Klimawandels für Mensch und Natur im Norden Neuköllns so weit wie möglich zu minimieren. Anfang Oktober wurde das mit fünf Millionen Euro aus dem Bundeshaushalt geförderte Projekt „Klimaresiliente Hasenheide“ zusammen mit dem Landschaftsarchitekten Johann Senner (M.) im Freiluftkino des Volksparks der Öffentlichkeit vorgestellt. Gestern begannen im Abschnitt zwischen Karlsgartenstraße und Hasenschänke offiziell die ersten Gartenbauarbeiten. Unterstützt von Mitarbeitenden des Neuköllner Grünflächenamtes pflanzten Hikel, Biedermann und Senner eine Zerreiche, die ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet ist. 31 weitere Bäume -darunter Hainbuche, Feldahorn und Amberbaum- werden in diesem Teilabschnitt folgen. Die Bäume werden in besonders ausgestatteten Baumgruben gepflanzt, die das Regenwasser besser in Wurzelnähe halten als herkömmliche Pflanzlöcher.

Mit einer Fläche von rund 50 Hektar hat die Hasenheide als Freiraum und Erholungsfläche für die Bevölkerung in Neukölln und Kreuzberg eine herausragende Bedeutung. Die an den Volkspark angrenzenden Viertel gehören mit über 32 000 Einwohnern pro Quadratkilometer zu den am dichtesten besiedelten Quartieren Berlins. Das Naherholungsgebiet ist aber auch ein Biotop mit beachtlicher Artenvielfalt. In einem kleinen Wald und auf Lichtungen, in Hecken und auf trockenen Wiesen, durch Anpflanzungen und auf naturnahen Flächen, soll diese Vielfalt erhalten und weiterentwickelt werden. In einem Flugblatt, das nicht nur in Deutsch und Englisch, sondern auch auf Türkisch und Arabisch informiert, steht unter der Überschrift „Die Hasenheide braucht Erholung!“, dass die Baumkronen der Altbäume schon jetzt ein wichtiger Rückzugbereich seien. Hier lebten mehr als 20 verschiedene Vogelarten, sieben Fledermausarten und unterschiedliche Bockkäfer. Allerdings fehlten zurzeit in der Hasenheide wichtige blühende Pflanzen für Schmetterlinge, Bienen und andere Insekten. „Besucherinnen und Besucher können die biologische Vielfalt schützen, indem sie abgesperrte und naturnahe Bereiche nicht betreten“, mahnt das Flugblatt. Seit August 2020 sind in der Hasenheide Parkhausmeister an einigen Tagen für mehrere Stunden unterwegs, die in der übrigen Woche auch im Park am Buschkrug und im Grünzug Britz-Buckow-Rudow eingesetzt werden.

=Christian Kölling=

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