Aus Anlass der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau und im Gedenken an die Opfer des Holocaust findet jährlich am 27. Januar ein internationaler Gedenktag statt. Im Diakonie-Haus Britz eröffnete deshalb am vergangenen Freitagnachmittag eine dreitägige Ausstellung mit Kinderbildern aus dem KZ Theresienstadt. Sie trug den Titel „Schmetterlinge hab’ ich hier nie gesehen“ und zeigte 28 Reproduktionen von Kinderzeichnungen aus dem Alltag des Lagerlebens. Jürgen Schulte von der Initiative Hufeisern gegen Rechts und Hella Weingart (l.) vom Britzer Bürgerverein, die die Ausstellung gemeinsam organisierten, konnten zahlreiche Gäste begrüßen. Bezirksbürgermeister Martin Hikel (M.), Bildungsstadträtin Karin Korte (2.v.r.) und der ehemalige Sozialstadtrat Bernd Szczepanski sprachen zur Eröffnung. Auch Stadtrat Jochen Biedermann, die Abgeordneten Dr. Susanna Kahlefeld (Grüne) sowie Cordula Klein, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Neuköllner Bezirksparlament, waren neben vielen anderen Vertretern aus Politik und Zivilgesellschaft zur Vernissage gekommen.
15.000 jüdische Mädchen und Jungen wurden während der NS-Gewaltherrschaft nach Theresienstadt deportiert und anschließend in Auschwitz ermordet. Nur rund 100 Kinder überlebten die Verfolgung. Rund 4.000 Bilder, die Kinder in Theresienstadt malten, sind erhalten geblieben. Es sind erschütternde Dokumente, die sowohl das grausame Lagerleben als auch die Ängste, Wünsche und Sehnsüchte der Kinder zeigen. Unter anderem waren auch Kinderzeichnungen von Helga Weissová zu sehen, die als 12-jähriges Mädchen nach Theresienstadt verschleppt wurde. Weissová, die das KZ überlebte und eine angesehene Künstlerin wurde, zeichnete alltägliche Szenen, wie die Essensausgabe oder den Transport von Brot auf einem Leichenwagen. Sie hielt in ihren Bildern aber ebenso die Träume eines Kindes nach einem besseren Leben fest.
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