„Ich wünsche mir einen Mathematik-Unterricht, der weniger mit Angst behaftet ist“

Fast 200.000 Mädchen und Jungen der Grund- und Mittelstufe aller Schulformen und Leistungsniveaus nahmen diesmal beim Breitenwettbewerb „Mathe im Advent“ teil. Er besteht seit fast 20 Jahren und wird von der Mathe im Leben gGmbH  in Kooperation mit der Deutschen Mathematiker-Vereinigung ausgerichtet. Unter dem Motto „Mathe für Planet A – endliche Ressourcen, unendliche Möglichkeiten“ knobelten Schülerinnen und Schüler täglich während der Weihnachtszeit an insgesamt 24 kniffligen Aufgaben, um ihr Können im Fach Mathematik zu beweisen und ihre Fähigkeiten zu verbessern. Letzten Freitag kamen die jungen Preisträgerinnen und Preisträger aus den unterschiedlichsten Kategorien -annähernd 1.000 Kinder und Jugendliche aus ganz Deutschland und einige sogar aus dem europäischen Ausland- zu ihrer Siegerehrung in das Auditorium Maximum der Freien Universität nach Berlin-Dahlem.

Auch drei Schulklassen aus Neukölln wurden zusammen mit Morgenpost-Redakteurin Petra Götze (r.), die ihre Eindrücke in einem Artikel über die Preisverleihung festhielt, und Bezirksbürgermeister Martin Hikel (M.) auf die Bühne des Max-Kade-Auditoriums gebeten. Hintergrund des Auftritts: Der von der Morgenpost initiierte Berliner helfen e.V. ist ein Regionalpartner des Wettbewerbs und übernimmt seit 2019 die Teilnahmegebühren für alle Schulen in Neukölln sowie im Märkischen Viertel. Dank dieser Förderung können alle von dort kommenden Klassen bei „Mathe im Advent“ teilnehmen und etwas gewinnen. „Die besten Neuköllner Schulen laden wir traditionell zur Mathekalender-Preisverleihung ein“, schrieb mir Stephanie Schiemann, Geschäftsführerin von Mathe im Leben. Während im Jahr 2017 ohne Regionalförderung noch keine Klasse aus Neukölln und dem Märkischen Viertel am Wettbewerb teilnahm, machten in den zurückliegenden beiden Jahren 85 (2021) bzw. 84 (2022) Klassen im Klassenspiel mit. Am erfolgreichsten schnitten beim bezirksinternen Vergleich in diesem Jahr eine dritte Klasse der Schliemann-Grundschule, eine vierte Klasse der Michael-Ende-Schule sowie eine achte Klasse der Katholischen Schulen St. Marien ab. „Ich wünsche mir einen Mathematik-Unterricht, der weniger mit Angst behaftet ist“, sagte Hikel, der selbst als Mathematiklehrer arbeitete, bevor er das Bürgermeisteramt übernahm.

Obwohl die Mathe-Begeisterung der Jugendlichen im Saal deutlich zu spüren war, bangt das Projekt, das 2015 eine Teilnahmegebühr für das Klassenspiel einführen musste, jährlich. Deutschlandweit gibt es zehn Regionalförderungen von „Mathe im Advent“, wie die Webseite ausweist. „Die größte Förderung ist im Regierungsbezirk Freiburg. Die Förderung im Kreis und Stadt Trier, Bremen und Hamburg ist noch ähnlich groß wie in Berlin“, erklärte mir Schiemann und appellierte: „Wir suchen noch neue Regionalförderer und müssen Jahr für Jahr bangen, ob unsere Einnahmen die Kosten im Folgejahr noch decken.“

=Christian Kölling=

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