Deutsche Umwelthilfe zeichnet Alt-Rixdorfer Weihnachtsmarkt für Mehrwegkonzept aus

Seit bald einem halben Jahrhundert lockt am zweiten Adventswochenende der Alt-Rixdorfer Weihnachtsmarkt zehntausende Berlinerinnen und Berliner auf den Richardplatz in den Norden Neuköllns. Nach einer zweijährigen Corona-Zwangspause verkaufen 128 ausschließlich gemeinnützige Verbände, Gruppen und Vereine am bevorstehenden Wochenende wieder ihre selbstgemachten Dinge, Kunsthandwerk, Holzspielzeug, Kerzen, Honig, Marmeladen und vieles mehr. Außerdem gibt es zahlreiche kulinarische Köstlichkeiten. Für die festliche Stimmung auf dem Markt sollen an 175 Ständen wieder mehr als 200 Petroleumlampen sorgen, die das Technische Hilfswerk (THW) ausgibt und wartet. Am Eröffnungstag werden die Alpakas des Erlebniscircus Mondeo zwischen den Ständen wie gewohnt ihre Runden drehen. Zahlreiche ehrenamtlich arbeitende Chöre, Bands und Tanzgruppen stehen bereit, um von Freitag bis Sonntag auf der großen Bühne am Richardplatz das Publikum mit einem abwechslungsreichen Programm in weihnachtliche Stimmung zu bringen.

Bezirksbürgermeister Martin Hikel eröffnet den Weihnachtsmarkt am kommenden Freitag, 2. Dezember, um 17 Uhr. Bei dieser Gelegenheit wird die Deutsche Umwelthilfe (DUH) dem Bezirksamt eine Auszeichnung verleihen, denn auf dem Weihnachtsmarkt wird seit rund zwei Jahrzehnten nachhaltiges Mehrweggeschirr verwendet. „Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft der DUH, stellt zudem Maßnahmen für mehr Klima- und Umweltschutz auf Weihnachtsmärkten in Deutschland vor und erklärt, wie Kommunen auch ihren Weihnachtsmarkt verpackungsfreier gestalten können“, teilt die Deutsche Umwelthilfe in einer Presseerklärung mit. Auch die Fairtrade-Initiative des Bezirks Neukölln, der sich seit Dezember letzten Jahres „777. Fairtrade Town in Deutschland“ nennen darf, ist auf dem Richardplatz mit einem Stand vertreten.

Wermutstropfen in der Geschichte des traditionsreichen Alt-Rixdorfer Weihnachtsmarktes: In der Zählung der Veranstaltungen steckt anscheinend weiterhin der Fehlerteufel. Manfred Motel schrieb in seiner 1999 erschienenen „Chronik von Rixdorf“ auf Seite 66, dass der erste Weihnachtsmarkt rund um die alte Dorfschmiede im Dezember 1974 war. Demnach hätte der Weihnachtsmarkt 2019 -im letzten Jahr vor Corona- erst zum 46. Mal stattfinden können, denn nach Adam Riese gilt die Gleichung: 2019 – 1974 + 1 = 46. Tatsächlich wurde damals jedoch der „47. Alt-Rixdorfer Weihnachtsmarkt“ beworben. Jetzt kündigt das Bezirksamt in seiner aktuellen Pressemitteilung den „48. Alt-Rixdorfer Weihnachtsmarkt“ an, obwohl der Markt in zwei aufeinander folgenden Jahren ausgefallen ist. Meine diesbezügliche Anfrage bei der Pressestelle des Bezirksamtes Neukölln blieb bis zum Redaktionsschluss am Dienstagabend leider unbeantwortet.

Öffnungszeiten des Alt-Rixdorfer Weihnachtsmarktes
Richardplatz, 12055 Berlin
Freitag, 2. Dezember von 17 bis 21 Uhr
Sonnabend, 3. Dezember von 14 bis 21 Uhr
Sonntag, 4. Dezember von 14 bis 20 Uhr

=Christian Kölling=

 

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