Zukunftsangst, Trennungsangst, Bindungsangst, Agoraphobie, Akrophobie und Klaustrophobie: Ängste aller Art beeinflussen unterschwellig unser modernes Leben. Und wer das nicht wahrhaben will, leidet vermutlich an Phobophobie – auch „Angst vor der Angst“ genannt. Mit dem experimentell-performativen Stück „HORROR! Irgendwas ist da.“, das am Donnerstagabend im Studio des Heimathafens Neukölln Premiere hatte, will das Theaterkollektiv „dogs_against_depression“ Alltagsängste aller Art aufspüren und einkreisen. Laura Leora Witzleben, Jan Viethen und Julius Gilbert tanzen, huschen, schleichen und schweben zur Musik von Nicolas Bonadio über die Bühne, auf der sonst überwiegend gesellschaftskritisches oder volkstümliches Theater geboten wird. Ihre weißen Laken mit tiefschwarzen Augenhöhlen werfen bleiche Schatten an die Wand.
Der spartenübergreifende Arbeitsansatz des Theaterensembles geht vom Körper als zentralem Medium aus. Die Texte der Schauspieler und Performer wirken -ebenso wie kurze eingeblendete Filmausschnitte, die u. a. am Hermannplatz entstanden- oft skurril, absurd und surreal. „Darf ich Deine Angst sein?“, fragt ein Gespenst die Zuschauerinnen und Zuschauer. „Unter meinem Tuch, da ist einer“, beruhigt es bald sich selbst und die anderen. Gespenster machen Angst zu einer fassbaren Größe. Sie sind Lücke, Platzhalter und Projektionsfläche für alle angsterregenden Formen des Andersseins. Um Mitternacht schlägt ihre Stunde. Das Stück „HORROR! Irgendwas ist da.“ ist noch heute und morgen Abend im Studio des Heimathafens Neukölln zu sehen.
„HORROR! Irgendwas ist da.“ spielt wieder am 27. und 28. August 19.30 Uhr (Einlass ab 19.15 Uhr) im Studio des Heimathafens Neukölln.
Am heutigen Sonnabend, 27. August, gibt es nach der Vorstellung eine Diskussion mit dem Ensemble dogs_against_depression.
Der Eintritt kostet regulär 18,60 Euro und ermäßigt 13,10 Euro (jeweils inklusive VVK-Gebühren).
Dauer: 90 Minuten (ohne Pause).Weitere Infos: https://heimathafen-neukoelln.de/events/horror/
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