„Von Neukölln bis Hanau – Shisha-Bars im Visier“

Unter diesem Motto fand am Mittwochabend eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung im Sharehouse Refugio in der Lenaustraße statt. Die für das Neuköllner Ordnungsamt zuständige Bezirksstadträtin Sarah Nagel (Die Linke) (2.v.l.), der Jurist Felix Rauls (l.) und der Podcaster Mohamed Chahrour (r.) aus Berlin diskutierten mit Ali Yildirim (M.) von der Hanauer Bildungsinitiative Ferhat Unvar. „Shisha-Bars, Barber Shops, Kiosks, Cafés und andere Läden, die mit Migration assoziiert werden, stehen seit einigen Jahren im Fokus von Polizei und anderen Behörden. In Berlin, NRW und anderswo werden sie regelmäßig kontrolliert, oft flankiert von sensationalistischer Medienberichterstattung über sogenannte Clankriminalität“, schrieb die Rosa-Luxemburg-Stiftung in der Einladung zur Veranstaltung.

Während die Ergebnisse dieses Vorgehens meist dürftig seien, würden post-migrantische Orte als potenziell gefährlich markiert und Gewerbetreibende sowie ihre Gäste kriminalisiert, betonten die Diskussionsteilnehmer, wobei sie sich u. a. auf zahlreiche parlamentarische Anfragen der Berliner Abgeordneten Niklas Schrader und Anne Helm (beide Die Linke) aus den vergangenen Jahren beriefen. „Als 2020 die Hetze gegen Shisha-Bars in Politik und Medien bundesweit ihr Echo fand, ermordete der rechtsextreme Täter von Hanau gezielt auch an diesen Orten neun Menschen. Dennoch gehen die Kontrollen und auch die reißerische Berichterstattung bis heute fast unverändert weiter“, lautet ein schwerwiegender Vorwurf im Ankündigungsschreiben der politischen Stiftung, den die Betroffenen in ihren Beiträgen bestätigten.

=Christian Kölling=

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