„Wenn es heute wieder alltäglich wird, antisemitische Symbole zu zeigen oder den Holocaust für den Kampf gegen die demokratische Gesellschaft zu instrumentalisieren, so ist es umso notwendiger, an Auschwitz zu erinnern“, konstatiert die Initiative „Hufeisern gegen Rechts“. Zum 77. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz lädt sie deshalb am kommenden Donnerstag zu einem stillen, persönlichen Gedenken ein. Vor der Seniorenfreizeitstätte Bruno Taut werden in einer achtminütigen Dauerschleife tagsüber Filmausschnitte gezeigt. Sie entstanden während einer bebilderten Lesung des Auschwitz-Überlebenden Otto D. Kulka aus seinem Buch „Landschaften der Metropole des Todes“.
Am 27. Januar 1945 befreiten Soldaten der Roten Armee das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz, in dem seit 1940 mindestens 1,1 Millionen Menschen starben. Die meisten Opfer sind Juden, die nach ihrer Ankunft in der Todesfabrik der Nationalsozialisten mit Giftgas ermordet wurden. „Der Ortsname Auschwitz steht symbolisch für einen völkisch begründeten Mord an Millionen Menschen und als Menetekel, wo Rassismus und antisemitische Verschwörungsideologien enden können“, erklärt die Anwohner*inneninitiative. Der Veranstaltung steht ein Zitat des Holocaust-Überlebenden Max Mannheimer voran: „Ihr seid nicht schuld an dem, was war, aber verantwortlich dafür, dass es nicht mehr geschieht.“
Filmausschnitte aus der Lesung von Otto D. Kulka werden am 27. Januar von 10 bis 16 Uhr auf dem Platz an der Hufeisentreppe vor dem Haus Fritz-Reuter-Allee 50 gezeigt.
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