Zu einem historischen Spaziergang durch das alte Britz laden die Freunde Neuköllns am kommenden Sonntagnachmittag ein. Mit dem Rundgang schließt die achte Staffel der Veranstaltungsreihe „Neuköllner Zeitreisen“ ab, die der Historiker Werner Schmidt im Frühjahr 2018 initiierte.
„In Britz hielt vom 14. bis zum 17. Jahrhundert das Adelsgeschlecht Britzke den Besitz. Die Ansiedlung ist ein alter Vorposten der Christianisierung und Re-Germanisierung. Im Gegensatz zu Rudow und Buckow herrschten in Britz über 300 Jahre lang stabile Strukturen, die sich bis in die jüngste Vergangenheit auswirken“, sagte mir Schmidt am Telefon. Die Entstehung der Hufeisensiedlung sei beispielsweise ohne den historischen Hintergrund kaum möglich gewesen. Die Stadt Berlin musste nämlich mit nur einem Besitzer verhandeln, um das Bauland zu kaufen, erklärte er.
Die Führung beginnt an der Pätzer Straße / Britzer Damm und endet am Gutshof. Am Weg liegen denkmalgeschützte Bauernhäuser und mittlerweile zugeschüttete Pfuhle. Ein alter Brunnen aus dem 14. Jahrhundert ist heute vom Gemeindehaus der Britzer Kirche überbaut. Eine dunkle Sage rankt sich um die „Frau in Weiß“ und einen Tunnel, der angeblich einmal die Kirche mit dem Gutshaus verbunden haben soll.
Am Ende des Gespräches berichtete Schmidt, dass er die neunte Neuköllner Zeitreise zum Thema Nahverkehr und Bahnhöfe bereits geplant hat. Auf vier Rundgängen wird u. a. die Geschichte des Bahnhofs Neukölln und des U-Bahnhofs Britz-Süd vorgestellt. Die Einführungsveranstaltung, bei der die folgenden Führungen der Staffel besprochen werden, findet bereits am 25. Februar statt. Weitere Informationen folgen auf der Webseite der Freunde Neuköllns.
Historische Führung durch das alte Britz
Treffpunkt: Kreuzung Britzer Damm / Pätzer Straße.
Zeitpunkt: 16. Januar von 14.30 Uhr bis ca. 16 Uhr
Führung kostenlos; Spenden sind sehr gern gesehen.
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