Für die Kommunalwahl im Herbst nominieren Bündnis 90 / Die Grünen Neukölln Jochen Biedermann, Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung, Soziales und Bürgerdienste, als ihren Spitzenkandidaten. Auf einer virtuellen Mitgliederversammlung am vergangenen Sonnabend erhielt er mit 98 Prozent der Stimmen ein eindeutiges Votum. „Wer einen sozial-ökologischen Umbau unseres Bezirks will, kommt an uns Grünen nicht vorbei“, erklärte Biedermann in seiner Bewerbungsrede. Er benannte als die drei Kernthemen seines Wahlkampfes eine faire Mietenpolitik mit sozialer Verantwortung, eine sozial-ökologische Verkehrswende sowie ein offenes Neukölln mit vielfältigen Kiezen.
„Wir Grüne haben in dieser Wahlperiode in Neukölln einen Politikwechsel vollzogen. Mit dem Vorkaufsrecht konnten mein Team und ich in den vergangenen Jahren mehr als 18 Häuser und über 700 Wohnungen retten“, hob Biedermann hervor. Fünf Sozialarbeiter, die an Neuköllner Haustüren klingelten, hätten allein 2020 über 100 Mietverträge erhalten und Zwangsräumungen verhindert. „Solange die Gesetzgebungskompetenz für die Wohnungspolitik auf Bundesebene liegt und dort nichts passiert, werde ich hier in Neukölln alles tun gegen steigende Mieten, gegen Verdrängung, gegen das Herausmodernisieren“, bekräftigte der Bezirksstadtrat, der bei Kundgebungen, auf Neuköllner Hinterhöfen oder in WG-Küchen gerne den Kontakt mit bedrohten Hausgemeinschaften sucht.
Berlinweit sorgte Biedermann auch für Aufmerksamkeit, als er im letzten und vorletzten Jahr für jeweils zwei Monate in Elternzeit ging. Für Väter in der Kommunalpolitik eine seltene Entscheidung, die vor ihm nur der SPD-Politiker Oliver Igel, Bezirksbürgermeister in Treptow-Köpenick, bereits im Jahr 2014 getroffen hatte.
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