Zwischen den ehemaligen Start- und Landebahnen auf dem Tempelhofer Feld tummeln sich heute mitten in der Großstadt schützenswerte Tierarten und auf den großen Wiesenflächen gedeihen zahlreiche, teils seltene Pflanzenarten. Zur schonenden Landschaftpflege begann die Grün Berlin GmbH im August 2019 das fünfjährige Pilotprojekt „Beweidung“: Skuddenschafe wurden damals vom Britzer Garten und aus dem Arche Park am Kienberg zum Feld gebracht, um dort als „tierische Rasenmäher“ zu grasen.
Für die Pflege und den Erhalt des besonderen Grasbewuchsen werden nun – neben den seltenen Schafen – erstmals auch Rinder und Pferde etliche Flächen in den Wintermonate beweiden. „Durch dieses ‚tierische‘ Nachweiden kann auf eine zusätzliche maschinelle Mahd im Winter verzichtet werden. Mit dem Dung der Tiere und der im Vergleich zur Maschinenmahd geringeren Bodenverdichtung wird zudem die Pflanzenstruktur gefördert und auch die Insektenwelt unterstützt“, teilte Grün Berlin in dieser Woche mit. Die Rinder und Pferde werden in den nächsten Tagen aus dem Arche-Park am Kienberg und den Gärten der Welt in Marzahn sukzessive zum Tempelhofer Feld
gebracht und sollen dort vorerst bis zum Frühjahr 2021 bleiben.
Die eingesetzten fünf Rinder gehören zum selten gewordenen Roten Höhenvieh. Sie sind wie die drei Dülmener Pferde und auch die Skuddenschafe vom Aussterben bedroht und stehen auf der Roten Liste der Gesellschaft zu Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen.
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