60 Organisationen und Einzelpersonen gehören dem Alpha-Bündnis Neukölln an, das die Themen Alphabetisierung und Grundbildung in ihrer gesamten Komplexität öffentlich machen will. Schätzungen zufolge können allein in Neukölln 27.000 Erwachsene nicht ausreichend lesen und schreiben, obwohl sie Deutsch als Erstsprache sprechen. Das Bündnis will sowohl die einzelnen Menschen mit Grundbildungsbedarf erreichen, als auch ihre Freunde, Bekannten, Arbeitskollegen, Sozialberater und andere Kontaktpersonen für die Nöte der funktionalen Analphabeten sensibilisieren. Bezirksbürgermeister Martin Hikel sicherte im Dezember 2019 bei einem Treffen mit dem Alpha-Bündnis Neukölln seine Unterstützung als Schirmherr zu.
Neben der Volkshochschule Neukölln, dem Verein Lesen und Schreiben, dem Lernladen, dem Jobcenter, zahlreichen Beratungseinrichtungen und Quartiersmanagements ist auch das Facetten Magazin Neukölln ein Mitglied im Bündnis. Am Donnerstag sprach ich mit Janine Zieprig, die seit Anfang Mai im Projektehaus der GesBiT die Koordination des Alpha-Bündnis Neukölln übernommen hat. „Ich plane eine Online-Umfrage im Bündnis zu starten, um die Ziele und aktuellen Bedarfe der Bündnispartner zu ermitteln“, sagte mir die Diplom-Wirtschaftsjuristin, die seit ihrem Studienabschluss in der sozialen Arbeit tätig ist und zuletzt beim Annedore-Leber-Berufsbildungswerk als Integrationsberaterin arbeitete. Wenn es die Situation wieder zulässt, soll eine erste Sitzung der Steuerungsgruppe möglichst bald stattfinden, so Zieprig (Tel. 0157 73501200, Mail: alpha-buendnis-neukoelln@gesbit.de) Im vergangenen Jahr konnte das Alpha-Bündnis Neukölln zum Internationalen Welt-Alphabetisierungstag am 8. September mit flotten Sprüchen und einem Töpfchen Kresse auf sich und sein Anliegen aufmerksam machen. Aufwändige Aktionen werden in diesem Jahr coronabedingt aber kaum möglich sein.
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