Michael Bohnen, Leo Slezak, Heinrich Schlusnus: Diese und andere bekannte Opernsänger aus der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts gaben den Straßen in der High-Deck-Siedlung ihren Namen. Dass dort, am südlichen Ende der Sonnenallee, gestern knapp ein Dutzend Balkon-Konzerte vom Nachmittag bis in die frühen Abendstunden gegeben wurden, stand aber in keinem erkennbaren Zusammenhang mit den musikalischen Namenspatronen des Viertels.
Ines Müller und Aylin Er vom Quartiersmanagement der High-Deck-Siedlung sowie ihre Unterstützerinnen und Unterstützer veranstalteten vielmehr coronabedingt am 29. Mai, dem jährlichen Tag der Nachbarn, nicht wie gewohnt ein großes Straßenfest, sondern richteten diesmal dezentral im Viertel ganz unterschiedliche Musikaufführungen für jeden Geschmack aus.
„Sag‘ mal, wo warst‘n Du? Haste nich‘ jehört, wie schön der jespielt hat?!“, fragte eine Frau ihre Nachbarin und schwärmte vom Klavierkonzert, das Thorsten Steinhoff (r.) zum Auftakt zwischen 15 und 16 Uhr auf seinem Balkon gegeben hatte. Im ersten Teil spielte Steinhoff mit Bach, Haydn, Schubert und Beethoven klassische Musik von Barock bis Romantik. Im zweiten Teil präsentierte er Berliner Klassiker mit Liedern von Friedrich Hollaender und Reinhard Mey. Vor dem
Büro des Quartiersmanagements unterhielt Aylin Er wenig später mit türkischer Gitarrenmusik und Gesang. Trommelmusik der Canjon-Gruppe Kindertreff „Waschküche“, arabische Musik mit Tanzeinlage sowie türkische und kurdische Lieder gehörten ebenso zum Programm wie eine Musikwunsch-Veranstaltungen für Jung und Alt im Jugendtreff The Corner, wo der Tag der Nachbarn gegen 20 Uhr ausklingen sollte.
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Gefällt mir! Initiative von jungen Menschen, einfach toll!! Weiter so
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