Zur Erinnerung an die beiden Polizeibeamten Roland Krüger und Uwe Lieschied wurden zwei Straßen im Neuköllner Rollbergviertel am Donnerstagnachmittag bei einer feierlichen Veranstaltung umbenannt. Der untere Abschnitt der Kopfstraße zwischen Morusstraße und dem Park Lessinghöhe trägt seitdem den Namen Roland-Krüger-Straße. Das Teilstück der Morusstraße zwischen Rollberg- und Werbellinstraße heißt jetzt Uwe-Lieschied-Straße. Die Initiative für die Straßenumbenennung ging ursprünglich von der Neukölnner CDU aus, fand Ende Mai 2019 aber eine überwältigende Mehrheit bei den Verordneten aller Parteien der Bezirksverordnetenversammlung.
Kommissar Roland Krüger starb am 23.April 2003 an einer schweren Schussverletzung, die er bei einer Festnahme erlitt, als er mit anderen Kollegen seines Spezialeinsatzkommandos (SEK) eine Wohnung stürmte und ein gesuchter Täter ihm in den Kopf schoss. Hauptkommissar Uwe Lieschied war am 17.
März 2006 auf Zivilstreife unterwegs, als er Taschenräuber an der Hasenheide verfolgte. Einer der Täter schoss ihm in den Kopf, so dass er nach vier Tage im Koma daran starb. Mehrere tausend Polizisten erinnerten anschließend mit einem Schweigemarsch an ihren Kollegen.
„Roland Krüger und Uwe Lieschied sind jeden Tag ausgerückt, in zivil oder Uniform, um uns Berlinerinnen und Berliner zu beschützen“, sagte Bezirksbürgermeister Martin Hikel zur Eröffnung der Feierstunde und fuhr fort: „Polizisten sind diejenigen, die das Grundgesetz schützen. Der Schutz unseres Grundgesetzes ist ihr Beruf – und dieser Schutz wird
immer wichtiger.“ Innensenator Andreas Geisel sagte: „Gewalt muss geächtet und verurteilt werden. Die Straßenumbenennung ist ein starkes Zeichen der Solidarität und der Anerkennung des Bezirkes Neukölln. Sie drückt aus, dass wir solidarisch hinter denen stehen, die uns beschützen. Roland Krüger und Uwe Lieschied sind Teil unserer Stadt und werden es auch immer bleiben.“
Polizeipräsidentin Dr. Barbara Slowik dankte dem Bezirk Neukölln und der Bezirksverordnetenversammlung ausdrücklich für den Beschluss zur Straßenumbenennung, der auch eine Würdigung der täglichen Arbeit von tausenden Polizistinnen und Polizisten sei. „Das ist ein starkes und wichtiges Zeichen für die Polizei. Wir stehen für die Freiheit und die Rechtsstaatlichkeit ein“, sagte Slowik. Die Polizeipräsidentin erinnerte ebenso an die Schändung der Gräber von Krüger und Lieschied auf dem Britzer Parkfriedhof im vergangenen Jahr. „Die Nachricht über die verwüsteten Grabstätten hat uns tief
erschüttert. Wir konnten zumindest den materiellen Schaden begleichen“, teilte Slowik den rund 200 Gästen der Feierstunde mit, zu denen Polizisten, Lokalpolitiker sowie Angehörige und Freunde der Getöteten gehörten. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung vom Landespolizeiorchester Berlin-Brandenburg.
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Leider ist diese Umbenennung der beiden kurzen Strassenabschnitte – jeweils 1 Haus – ja nur zu Stande gekommen, da es den geringsten bürokratischen Aufwand erforderte. Es gab bedeutend bessere Vorschläge, die dem Gedenken gebührlicher gestanden hätte.
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