Exkursion zu Kunst- und Kultur-Orten im Sanierungsgebiet Karl-Marx-Straße

Nein, eine Touristengruppe war es nicht, die am Dienstagnachmittag vor dem Heimathafen Neukölln mit Kopfhörern und Mikrophon ausgerüstet zu einer Erkundungstour durch das Sanierungsgebiet Karl-Marx-Straße aufbrach. Vielmehr bestand die Gruppe aus Teilnehmer der „Lenkungsgruppe vor Ort“, die die Lenkungsgruppe der [Aktion! Karl-Marx-Straße] zum zweiten Mal einberief, nachdem es im Sommer 2018 eine gut besuchte Begegnung auf dem KINDL-Gelände im Rollbergviertel gegeben hatte.

„Wie schon im vergangenen Jahr wollen wir interessante Projekte und Menschen rund um die Karl-Marx-Straße besuchen, um uns mit ihnen und unseren Gästen über die neuesten Entwicklungen auszutauschen“, begrüßte Martin Steffens, der in der Lenkungsgruppe für den Bereich Kultur zuständig ist, die Anwesenden und dankte ausdrücklich dem Neuköllner Stadtentwicklungsstadtrat Jochen Biedermann für seine Teilnahme am Rundgang.

Die Tour startete im Saalbau Neukölln , der in den 1980er Jahren durch einen Kauf der Wohnungsbaugesellschaft Stadt und Land vor dem Abriss bewahrt wurde. Im Saalbau hat der Heimathafen Neukölln, der kürzlich sein 10 jähriges Bestehen feierte, ein Domizil gefunden. Nebenan in der Karl-Marx-Straße 145 soll das ehemalige Wohnhaus nach seinem Um- und Ausbau als Deutsches Chorzentrum im Einvernehmen mit dem Bezirk einen Beitrag zur Erweiterung des Kulturstandortes Neukölln leisten. Im Hof, der zwischen beiden Gebäude liegt, erläuterten Nicole Hasenjäger, Geschäftsführerin des Heimathafens Neukölln, und Petra Merkel, Vizepräsidentin des Deutschen Chorverbands sowie Präsidentin des Berliner Chorverbands, ihre Pläne zur Kooperation beider Institutionen.

Wenige Schritte entfernt, in der Passage an der Karl-Marx-Straße, erwartete Andreas Altenhof aus dem dreiköpfigen Direktorium der Neuköllner Oper die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Rundgangs der Lenkungsgruppe vor Ort. Im Theatersaal, wo die Kulissen für die Premiere des Stückes „Drachenherz“ aufgebaut wurden, berichtete Altenhof nicht nur über Zukunftspläne, sondern auch über die Geschichte der unkonventionellen Oper, die einst als Wanderbühne begann und nur dank glücklicher Umstände ihren heutigen Spielort in einem ehemaligen Möbellager beziehen konnte.

Im Erdgeschoss des Hauses präsentierte der Koch Roman Plappert, der schon vorher in der Komischen Oper für Belegschaft und Gäste kochte, gemeinsam mit seinem Kompagnon Marius Kozakiewicz das Konzept des Opern-Restaurants Vorwerck, das frischen Wind in die Passage bringen soll.

Weiterer Programmpunkt des Streifzugs durch das Sanierungsgebiet war die Besichtigung des ehemaligen Schnäppcenter-Parkhauses in der Donaustraße. Jonathan Teklu, Firmengründer und Investor, stellte die Zwischennutzung des Parkhauses durch Graffiti-Künstler vor, die die Allgemeinheit während des Kunst und Kultur Festivals 48 Stunden Neukölln am übernächsten Wochenende besichtigen kann. Den Abschluss des Treffens der Lenkungsgruppe vor Ort bildete ein Besuch auf dem „Polymediale Ponyhof“ von Kay Kastner in der Kienitzer Straße. Bei einem kleinen Imbiss gab es dort nach der Besichtigung die Gelegenheit, sich miteinander auch über andere Themen auszutauschen.

Die Lenkungsgruppe trifft sich in der Regel jeden zweiten Dienstag im Monat um 19 Uhr in den Räumen des Citymanagements der [Aktion! Karl-Marx-Straße], Richardstraße 5, 12043 Berlin und freut sich weiterhin über neue Interessenten. Infos: http://www.aktion-kms.de/aktiv/lenkungsgruppe/

=Christian Kölling=

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