„Die Themen Stadt- und Sozialverträglichkeit müssen im Neuköllner Tourismuskonzept deutlich nachgearbeitet werden“

Im Ausschuss für Haushalt, Wirtschaft, Verwaltung und Gleichstellung wurde Ende April auf einer Sitzung im Hotel Mercure das von CIMA und Tourismus Plan B erstellte Tourismuskonzept für Neukölln vorgestellt. Andreas Berg, Anwohner im Reuterkiez und Sprecher der AG Wohnumfeld, wandte sich Mitte Mai als Reaktion auf die Sitzung in einem Brief an Bezirksbürgermeister Martin Hikel.

„Wie auch beim Tourismuskonzept des Landes Berlin wird im Neuköllner Tourismuskonzept auf die besondere Bedeutung von Stadt- und Weiterlesen

Neuköllner Grundschule bietet Laufbus als Alternative zum Elterntaxi an

Es gibt viele Gründe, warum Kinder zu Fuß zur Schule gehen sollten. Die Konrad-Agahd-Grundschule hat deshalb in Kooperation mit der AG Urban unter dem Namen „Laufbus“ eine Laufgemeinschaft der Schülerinnen und Schüler organisiert, die Teil des Projektes „Sicher durch den Kiez“ ist. Schulleiterin Simone Schützmann, Projektleiter Michael Pinetzki und Stadtentwicklungsstadtrat Jochen Biedermann stellten am Montagvormittag den Laufbus () der Öffentlichkeit vor, der im QM-Gebiet Körnerpark aus Mitteln der Sozialen Stadt gefördert wird. Die Idee soll sich erfolgreich weiter verbreiten, denn viel zu viele Eltern bringen ihr Kind morgens mit dem Auto zur Schule. Die sogenannten „Elterntaxis“ verstopfen aber nicht nur die Straßen Weiterlesen

Ein harter Schlag für den Standort Neukölln

Stündlich erschienen gestern Presseartikel, Radio- und Fernsehberichte mit der Meldung des Tages: „Philip Morris schließt Werk in Neukölln“. Das Unternehmen, das seit 1972 Zigaretten für die Marken Marlboro, Chesterfield und L&M herstellt, will die Produktion zum 1. Januar 2020 einstellen. Etwa 950 der rund 1050 Mitarbeiter sollen von der Werksschließung betroffen sein; rund 75 Jobs sollen in Neukölln bestehen bleiben.

„Die Veränderung des Konsumentenverhaltens erfordert eine deutliche Reduzierung der Produktionskapazitäten“, erklärte Mark Johnson-Hill, Vize-Präsident EU Manufacturing bei Philip Morris International. Freddy Adjan, stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), hielt dem entgegen: „Das Werk Berlin von Philip Morris arbeitet hochprofitabel, schreibt seit Jahren schwarze Zahlen.“ Die Gewerkschaft werde um die Arbeitsplätze im Berliner Werk kämpfen und die Beschäftigten bei ihren berechtigten Forderungen nach einem Interessenausgleich und Sozialplan unterstützen, kündigte Adjan an.

„Die Schließung des Werkes ist ein harter Schlag für den Standort Neukölln“, kommentierte Bezirksbürgermeister Martin Hikel und fügte hinzu: Ich habe bereits die Agentur für Arbeit gebeten, sich sofort um die Beschäftigtenstruktur zu kümmern. Es wird in den kommenden Monaten darum gehen, für 950 Menschen neue Jobs zu finden. Die Auszubildenden müssen in anderen Betrieben ihre Ausbildung fortsetzen können.“ Für Neukölln entstehe gleichzeitig die Chance, die nicht mehr benötigten Flächen zu entwickeln und so neue Arbeitsplätze zu schaffen. „Dazu werden wir mit den Eigentümern Gespräche aufnehmen“, kündigte Hikel an.

Der Tabakkonzern investierte in sein Berliner Werk seit 1972 umgerechnet etwa eine Milliarde Euro, erklärte 2012 der damalige Geschäftsführer der Philip Morris GmbH Werner Barth in einem Interview mit dem Tagesspiegel. Ausdrücklich bekannte er sich beim 40-jährigen Jubiläum zum Werk in Neukölln, auf dessen Dach sich die überdimensionale Figur eines Marlboro-Mannes dreht. „Es gibt keinen Grund, dieses Werk infrage zu stellen“, sagte Barth damals und kündigte langfristige Investitionen an. Nach guter amerikanischer Firmentradition unterstützte Philip Morris in Deutschland aus wohltätigen Gründen zahlreiche Projekte für Integration und Bildung sowie gegen häusliche Gewalt und machte auch deshalb in der Vergangenheit sich in Neukölln einen guten Namen.

=Christian Kölling=

Europawahl 2019: Grüne erstmals mit 27,4 % stärkste Partei in Neukölln – Die Partei mit 5,8 % deutlich vor FDP

112.890 Neuköllnerinnen und Neuköllner fanden am Sonntag den Weg ins Wahllokal oder hatten ihre Stimme für die Europawahl 2019 bereits vorher per Briefwahl abgegeben. Zwar waren das mehr Wählerinnen und Wähler im Bezirk als bei der EU-Wahl 2014, aber dennoch lag die Wahlbeteiligung mit 55,7 Prozent diesmal unter dem Berliner Durchschnitt von 60,6 Prozent.

Eine große Klatsche gab es – dem Bundestrend folgend – auch in Neukölln für die GroKo-Parteien CDU (15,9 %) und SPD (14,5 %), die die 30 Prozent-Marke als Volkspartei jetzt allenfalls Weiterlesen

„The Last Supper Weserstr.“ macht große Gefühle auch im Kiez zum Thema

Der Galerie im Körnerpark bescherte Askan Sahihi im Herbst 2015 mit der Ausstellung “Die Berlinerin – Das Porträt einer Stadt”, einen ihrer größten Publikumserfolge. 375 Portraits von Berlinerinnen – ohne Aufwand und Filter bei natürlichem Licht zwischen August 2013 und September aufgenommen – wurden damals in einer dreiteiligen Reihe gezeigt.

„The Last Supper Weserstr.“ heißt die neuste Einzelarbeit, die Weiterlesen

„Das Tempelhof-Feld-Gesetz gilt zu 100 Prozent!“

Der Volksentscheid zum Erhalt des Tempelhofer Feldes jährte sich gestern zum fünften Mal. 2014 hatten 739.124 Berliner für den Erhalt der grünen Oase mitten in der Stadt gestimmt. Viele Initiativen feierten den Tag mit zahlreichen Veranstaltungen, Musik, Kinderprogramm und Picknick. Der Verein 100% Tempelhofer Feld, Träger des Volksbegehrens, lud zur Kundgebung „Feld for future“ ein.

Umweltstaatssekretär Stefan Tidow besuchte am Nachmittag das Haus 104. Er traf dort u. a. Teilnehmer einer „Radtour zur Verteidigung des Feldes gegen Bauinteressen, zu Allmende Gärten Weiterlesen

Auch Obdachlose integrieren, aber wie?

„Wir dürfen die Obdachlosen nicht aufgeben, sonst geben wir uns selbst auf“, lautet das Credo der Ärztin Dr. Jenny De la Torre Castro, die 1994 erstmals Menschen ohne Krankenversicherung in einem winzigen Behandlungszimmer im Ostbahnhof kostenlos medizinisch versorgte und die sich zwölf Jahre später mit der Eröffnung eines Gesundheitszentrums für Obdachlose in Berlin Mitte einen Traum erfüllte.

Nicht alle denken aber wie die aus Peru stammende Medizinerin, Weiterlesen

Tag der Offenen Tür beim Traditionsunternehmen Bally-Wulff in Rudow

„Ich bin sehr froh, dass Bally-Wulff in Neukölln bleiben konnte und dass die Anlage mit der Produktionshalle groß genug ist, um den neuen Anforderungen nachzukommen.“ Bezirksbürgermeister Martin Hikel verabschiedete sich am vorletzten Freitagnachmittag mit diesen Worten vom Firmeneigentümer Ulrich Schmidt, nachdem er beim Tag der Offenen Tür des Spielautomatenherstellers an einem Rundgang über das Produktionsgelände teilgenommen hatte. Nach mehr als 50 Jahren am Maybachufer in Neukölln verlagerte das mittelständische Traditionsunternehmen den Betrieb im Frühjahr 2018 auf das Gelände am äußersten Ende der Köpenicker Straße sowie auf die Firmenzentrale in der Tempelhofer Colditzstraße. Bei Weiterlesen

Frühjahrsempfang der Neuköllner SPD mit vielen zivilgesellschaftlichen Akteuren

Die SPD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung Neukölln lud am vergangenen Freitag zu ihrem Frühjahrsempfang in das Casino der Kleingartenanlage am Buschkrug. Ein Empfang mit Wirkung über die Parteigrenze hinaus, denn die Fraktionsvorsitzende Mirjam Blumenthal konnte neben prominenten Parteigenossen vor allem viele Gäste begrüßen, die als wichtige Akteure der Neuköllner Zivilgesellschaft persönlich eingeladen worden waren. Der Superintendent des Ev. Kirchenkreises Neukölln, Dr. Christian Nottmeier, sowie Weiterlesen

Ein buntes Fest mit ernstem Hintergrund: Rund 130 Veranstaltungen gegen rechtsextreme Hetze am Europawahl-Wochenende beim #ONK2019

Brandanschläge, Morddrohungen, eingeworfene Fensterscheiben und gestohlene Stolpersteine – seit 2016 verübten vermutlich Rechtsextreme zahlreiche Angriffe auf Personen und Institutionen, die für ein vielfältiges Neukölln eintreten, das sich gegen Rassismus, Neonazismus und Ausgrenzung engagiert. Mit dem Festival Offenes Neukölln #ONK2019, das von kommenden Freitag bis Sonntag bereits zum dritten Mal zwischen Hermannplatz und Rudower Stadtgrenze ausgerichtet wird, will das „Bündnis Neukölln” Weiterlesen

„Auf dem Spielplatz haben wir immer wieder Drogendepots gefunden“

Im Neuköllner Flughafenkiez wird seit bald zwei Jahren aus Mitteln der Landeskommission Berlin gegen Gewalt das Projekt „Auf die Plätze“ umgesetzt. Es soll Erwachsene, Jugendliche und Kinder dabei unterstützen, Plätze im Kiez, auf denen derzeit Vandalismus, Gewalt und übergriffiges Verhalten dominieren, als familienfreundliche Aufenthaltsorte zurückzugewinnen. Dafür stellte die Landeskommission in den Jahren 2018 und 2019 jedem Berliner Bezirk 150.000 Euro zur kiezorientierten Gewalt- und Kriminalitätsprävention sowie für den Aufbau von Weiterlesen

„Grundwassermanagement ist Daseinsvorsorge“: Initiative aus dem Blumenviertel schließt gerichtliche Schritte gegen den Senat nicht aus

Rund 250 Hauseigentümer aus dem Blumenviertel in den Stadtteilen Buckow und Rudow, deren Ein- und Zweifamilienhäuser durch steigendes Grundwasser bedroht sind, schlossen sich im November 2017 in der Initiative Siedlungsverträgliches Grundwasser Berlin e. V. (SGV) zusammen. Ein Anstieg des Grundwasserspiegels verursacht in ihren Häusern Nässeschäden, überflutete Keller, schimmelnde Wände und unbewohnbare Räume. Dieses Grundwasserproblem besteht seit bald drei Jahrzehnten – nicht nur in Neukölln, sondern auch in Reinickendorf, Weiterlesen

Immer wieder donnerstags: Initiative BASTA aus Britz demonstriert vor dem Landeskriminalamt

„Eigentlich wollen wir nicht reden.Wir haben keinen Gesprächsbedarf. Wir wollen Aufklärung der rechtsextremen Anschläge in Britz und Neukölln: Uns helfen keine Entschuldigungen oder Rechtfertigungen!“ Karin Wüst und ihre vier Mitstreiterinnen, die sich am vergangenen Donnerstagmorgen vor dem Gebäude des Landeskriminalamtes am Tempelhofer Damm zum dritten Mal seit dem 2. Mai versammelten, sind wütend. „Morde, Brände … Wir wollen Aufklärung!!!“ „Wir haben Angst. Weiterlesen

„Woche der Sprache und des Lesens 2019“ in Neukölln mit eigener Sprechstunde

Ursprünglich ein Produkt „Made in Neukölln“, startet heute bundesweit die „Woche der Sprache und des Lesens 2019“, die die Kommunikation zwischen unterschiedlichsten Menschen über alle sozialen und kulturellen Grenzen hinweg ermöglichen und fördern soll.

Ein wichtiger Schauplatz wird dieses Wochenende in Neukölln die „Nette Ecke“ an der Neckar-/Isarstraße vor der Kindl-Treppe sein. Das Freie Musiktheaterkollektiv Kilofon präsentiert drei Aufführungen Weiterlesen

„Wer sich in Deutschland aufhält, kann der Vergangenheit nicht entrinnen“

Den ersten Neuköllner Stolperstein verlegte der Künstler Gunter Demnig im August 2014 in der Weisestraße 9.  Inzwischen liegen fast 200 goldglänzende Gedenksteine allein im Norden des Bezirkes. Am vergangenen Freitagvormittag ließ Demnig einen Stein zur Erinnerung an Isak Holzer in das Pflaster vor dem Haus in der Weserstraße 53 ein.

An der kleinen Gedenkfeier, die Holzers Urenkel Ishai Rosenbaum Weiterlesen

LiteraTour Neukölln 2019: Neun Lesungen in acht Buchhandlungen

In den letzten Jahren haben eine Vielzahl von Buchläden unterschiedlicher Couleur in Neukölln eröffnet: klassische Buchhandlungen, Antiquariate, Second-Hand-Bookshops, Literaturcafes. Die Szene ist international und unabhängig. Zum vierten Mal veranstalten einige dieser Buchhandlungen bis Sonnabend das LiteraTour-Festival Neukölln. Gestern Abend ging es mit einer Eröffnungsveranstaltung in der Galerie Olga Benario los, wo zur Zeit eine Ausstellung über Berliner Bibliotheken im Weiterlesen

Wanderausstellung „Immer wieder? Extreme Rechte und Gegenwehr in Berlin seit 1945“: Erst in der Zionskirche jetzt im Rathaus Neukölln

„An dieser Ausstellung gehen alle Fraktionen vorbei in den BVV-Saal. Das ist eine gute Gelegenheit, um einen Blick auf die Tafeln zu werfen und sein eigenes politisches Koordinatensystem zu überdenken“, mahnte Bezirksbürgermeister Martin Hikel in seinem Grußwort am vergangenen Freitagabend zur Eröffnung der Wanderausstellung „Immer wieder? Extreme Rechte und Gegenwehr in Berlin seit 1945“ im Rathaus Neukölln.

„Extrem rechtes Denken und Handeln kamen weder mit dem Weiterlesen

Ausstellung „Verschaff mir Recht“ in der St. Christophorus-Kirche

„Stellen Sie sich vor, der Vatikan stünde gegen die Kriminalisierung von LSBT-Personen und würde entscheiden, aufzustehen und das Leben zu verteidigen! Dann haben wir Hoffnung“, dieser Wunschtraum der lesbischen Katholikin Joanita Warry Ssenfuka aus Uganda gibt das Anliegen der Ausstellung „Verschaff mir Recht“ kurz und bündig wieder. Freitagabend wurde die von der Ökumenischen Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche (HuK) zusammengestellte Dokumentation in der katholischen St. Christophorus Kirche am Reuterplatz eröffnet, nachdem sie bereits auf dem Katholikentag in Münster zu sehen war. Weiterlesen

Ausschuss der BVV Neukölln will im Dienst getötete Polizisten ehren

Einstimmig empfahl der zuständige Tiefbau-Ausschuss am vergangenen Mittwoch der Neuköllner Bezirksverordnetenversammlung, zwei Straßen im Rollbergviertel zum Gedenken an Uwe Lieschied und Roland Krüger umzubenennen. Beide Polizisten wurden 2006 bzw. 2003 bei ihren Einsätzen im Dienst getötet.

Das Teilstück der Morusstraße zwischen Rollbergstraße und Weiterlesen

„Wir brauchen eine prozessbegleitende Beteiligung bei Fragen der Nachhaltigkeit und der Stadtverträglichkeit des Tourismus in Neukölln“

Potsdam, Karlsruhe, Bad Gastein,… Tourismuskonzepte sind in großen und kleinen, bekannten und weniger bekannten Destinationen längst üblich. Anders in Berlin: In den letzten zehn Jahren hat sich die deutsche Hauptstadt zu einem der Top-Reiseziele im internationalen Städtetourismus entwickelt. Die Übernachtungszahlen verdoppelten sich im genannten Zeitraum auf aktuell fast 30 Millionen im Jahr. Ein Tourismuskonzept beschloss der Berliner Senat dagegen erst im Frühjahr 2018. Das aktuelle “Tourismuskonzept für den Bezirk Neukölln” erschien im April 2019. Es ist sowohl als Langfassung wie auch Weiterlesen