Als das Projekt vor neun Monaten medienwirksam vorgestellt und die Baugenehmigung übergeben wurde, waren die Initiatoren noch zuversichtlich: Im Mai solle in der Karl-Marx-Straße 145 mit dem Bau begonnen und im Advent 2019 eingezogen werden, hatte Alt-Bundespräsident Chris-tian Wulff, der Vorsitzende des Deutschen Chorverbands, damals angekündigt und bekräftigt, dass man – bei allem Respekt vor Bauvorhaben in Berlin und dem Umbau der Neuköllner Magistrale – „wild entschlossen“ sei, den Zeitplan einzuhalten.
Von Bauarbeiten ist jedoch auch jetzt in der Karl-Marx-Straße 145 noch nichts zu sehen. Die Schrottimmobilie, die als Zentrum des Singens revitalisiert werden soll, ist so baufällig wie schon seit Jahren. Im Hof und Seitenflügel gibt es ebenfalls keine Anzeichen dafür, dass Planungen in Angriff genommen wurden und Sanierungslärm den Ton angibt, bevor Chöre es tun. Alles deutet auf Stillstand hin – nur der Baum auf dem Grundstück verändert sich im Rhythmus der Jahreszeiten.
Dass der Eindruck nicht trügt, bestätigt Nicole Eisinger, die Pressesprecherin des Deutschen Chorverbands. Für die Kita, die im Haus Einzug halten wird, sei vor Baubeginn nochmals eine Förderung über das Landesprogramm Kita-Ausbau des Berliner Senats in Aussicht gestellt worden, erläutert sie auf Anfrage. „Eine Förderbedingung ist, dass erst mit dem Ausbau der Kita begonnen wird, wenn der entsprechende Zuwendungsbescheid eingegangen ist. Um diesen Prozess nicht formal zu verletzten, sind in diesem Jahr die Pläne entsprechend angepasst worden.“
Konkret bedeute das, dass der Baubeginn für das Chorzentrum auf das Frühjahr 2019 verschoben wurde. „Um das sicherzustellen, laufen aktuell die Ausschreibungen und Vergaben für alle Bauarbeiten“, teilt Eisinger mit: „Die Fertigstellung des Deutschen Chorzentrums in Neukölln ist nun für 2020 geplant.“
Unter dem Motto „Was macht eigentlich …?“ informierten wir Sie bereits am 21. Dezember über den aktuellen Stand zum Thema Zauberkönig. Die Reihe wird in den nächsten Tagen fortgesetzt.
=Gast=
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