Unterschriftensammlung für einen Einwohnerantrag zur Verbesserung der Schulwegsicherheit angelaufen

Neuköllner Eltern und das Netzwerk Fahrradfreundliches Neukölln sammeln derzeit Unterschriften für einen Einwohnerantrag zur Verbesserung der Schulweg-sicherheit im Bezirk. 1.000 Unterschriften sind nötig, um den Antrag zur Beratung in die Bezirksverordnetenversammlung Neukölln einzu-bringen. „Die Resonanz ist großartig und gibt uns die Gewissheit hier einen Nerv zu treffen“, erklärte Deniz Eroglu, eine der drei Vertrauenspersonen des Antrags und Vater zweier Kinder, nach einer Straßensammlung am Herrfurthplatz. Im Vorfeld des Einwohnerantrages hatte der Bezirkselternausschuss Schule (BEA Neukölln), in dem die Elternvertreter der Neuköllner Schulen zusammenkommen, mit einem klaren Votum die Unterstützung des Antrages beschlossen.

„Kindern lernen sich eigenständig im Straßenverkehr zu bewegen, kennen ihre Quartiere besser und leben durch die zusätzliche Bewegung im Alltag gesünder“, zählte Azra Vardar, eine weitere Vertrauensperson des Antrags und Mutter eines schulpflichtigen Kindes, die Vorteile auf, wenn Kinder selbstständig ihren Schulweg machen und nicht von den Eltern mit dem Auto bis zur Schule gefahren werden.

Nach dem Willen der Initiatoren des Einwohnerantrags sollen Straßenbauprojekte in Neukölln künftig an der Schulwegsicherheit ausgerichtet werden. An drei Schulstandorten soll das Pilotprojekt Schulstraße getestet werden, das die temporäre Schließung von Straßen für den Kfz-Verkehr vorsieht. Polizei und Ordnungsamt sollen außerdem im gesamten Schuljahr verstärkt Kontrollen des ruhenden und fließenden Verkehrs durchführen. Damit Schülerinnen und Schüler ohne Begleitung sicher mit dem Rad und zu Fuß zur Schule kommen können, sollen schließlich alle relevanten Akteure Maßnahmenpläne für das schulische Mobilitätsmanagement ausarbeiten.

Sehr gute Erfahrungen bei der Förderung umweltverträglicher Mobilität hat bereits die Schule am Sandsteinweg im Buckow gemacht: Über 90 Prozent der morgendlichen „Elterntaxis“ konnte die Schule in den letzten Jahren reduzieren. Die 760 Schülerinnen und Schüler kommen jetzt – ganz umweltfreundlich – zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit Bus und Bahn.

Der vollständige Einwohnerantrag ist auf der Webseite des Netzwerkes Fahrradfreundliches Neukölln veröffentlicht. Dort kann der Antrag auch runtergeladen werden, um Unterschriften zu sammeln. Unterschrifts-berechtigt sind alle Personen, die ihren Wohnsitz in Neukölln haben, 16 Jahre und älter und EU-Bürger*in sind.

=Christian Kölling=

Eine Antwort

  1. Der Initiative kann man nur Erfolg wünschen und daran erinnern, dass schon verschiedene Schulen seit den 80er Jahren gegen den Schulweg im Auto kämpften.
    Vorreiter war m.E. die Peter-Petersen-Schule unserer Kinder.

    Sichere Fuß- und Radrouten sowie die Einstellung der Eltern werden auch in Zukunft über den Erfolg entscheiden. Brauchbare Stellplätze an den Schulen zum Anschließen der Räder sollten heute -im Gegensatz zu „damals“- kein Hindernis mehr sein!
    richard

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