Einsatz für die Wiederbelebung einer vergessenen Tradition

„Weinbau gehört zu Britz“, das ist die Botschaft, die Elfriede Manteuffel als Vorsitzende des Vereins zur Förderung der Britzer Weinkultur ins öffentliche Bewusstsein bringen will. Am vergangenen Sonnabend eröffnete der Verein bei seinem Weinblütenfest am Koppelweg 70 die Veranstaltungssaison mit einem gemütlichen Beisammensein samt Essen, Wein und Musik vom Duo Frawilo.

„Das traditionelle Handwerk des Weinanbaus existiert in Berlin seit über 300 Jahren“, erklärte Manteuffel. Schon im 13. Jahrhundert sei Wein in der Region bereitet worden. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts habe es in Berlin knapp 100 Weinberge und Weingärten gegeben. Erst im Weiterlesen

Rund 7.000 Kita-Plätze sind in Neukölln vorhanden, 10.000 wären nötig

Mit einer großen Abschlusskundgebung vor dem Brandenburger Tor machte am Sonnabend eine Demonstration auf die Kita-Krise in Berlin aufmerksam. Aber wie sieht eigentlich die Situation aktuell in unserem Bezirk aus? Denn: Rund 3.000 Kitaplätze fehlen in Neukölln, und der Bedarfsatlas der Senatsverwaltung für Jugend, Familie und Kinder prognostiziert mehr Kinder im Kita-Alter in allen 10 Regionen, in die der Bezirk unterteilt ist.

Der Neuköllner Abgeordnete Joschka Langenbrinck (SPD) stellte im Berliner Landesparlament fünf Schriftliche Anfragen (Drs. 18/14917 – 18/14921) zum Kitaplatz-Mangel in den einzelnen Neuköllner Bezirksregionen. Ergebnis: In allen Regionen Neuköllns liegt die Zahl der unter Siebenjährigen, die Weiterlesen

Spaß mit ernstem Hintergrund: Kidical Mass führte durch Kreuzberg und Neukölln

Die zweite Kidical Mass der Stadt, eine Demo von Eltern und Kindern für mehr Bewegungsfreiheit auf Berlins Straßen, rollte Sonntagnachmittag auf einer sechs Kilometer langen Route durch Neukölln und Kreuzberg. Vom Reuterplatz fuhren 500 kleine und große Radfahrer – teils mit Kindersitzen und Anhängern aus-gestattet, teils auch auf Laufrädern unterwegs – zum Campus der Aziz-Nesin-Europaschule sowie der benachbarten Carl-von-Ossietzky-Schule in Kreuzberg. Nach einer Pause kehrte die Gruppe zum Weichselplatz nach Neukölln zurück, wo es frische Bananenmilch aus einem per Weiterlesen

50 Jahre Neuköllner Schulgeschichte im Museum Neukölln

Wir wissen nicht, wie Artur Buchenau, Kurt Löwenstein oder Fritz Karsen, bedeutende Reformpädagogen, die während der Weimarer Republik in Neukölln wirkten, auf die pädagogischen Herausforderungen reagiert hätten, die etwa im ersten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts in der Neuköllner Rütli Schule deutlich wurden. Zweifellos wurden aber auch nach dem Zweiten Weltkrieg in Neukölln Maßstäbe für eine subs-tanzielle Demokratisierung der Schule gesetzt, zum Beispiel als 1968 mit der Walter-Gropius-Schule die erste integrierte Gesamtschule der Bundesrepublik eröffnet wurde. Und die einst verschriene Rütli-Schule entwickelte sich in den vergangenen 10 Jahre zum Campus Rütli fort. Weiterlesen

Tuntenspaziergang durch Neukölln: „Wir sind fabelhaft, legt euch nicht mit uns an!“

Eine überschaubare, aber unübersehbar schrill-bunte Demonstration zog gestern Nachmittag im Zickzack-Kurs von der Anzengruber- über die Karl-Marx-Straße und das Rathaus Neukölln durch die Sonnenallee zum Hermannplatz. Um die 300 Personen nahmen nach Angaben der Polizei an ihr teil. „Ich begrüße euch zum ersten Tuntenspaziergang der neuen Zeitrechnung“, empfing Maurus Knowles die Teilnehmer des Protestumzuges, die sich vor seiner queeren Bar LUDWIG versammelt hatten, um gewalttätigen Übergriffen gegen Schwule, Lesben, Transpersonen und alle Weiterlesen

Erfrischung auch im Neuköllner Norden in Sicht

Vor fast einem Monat, am 28. April, öffneten die Berliner Bäderbetriebe die ersten drei Freibäder in der Hauptstadt. Anfang Mai kam das Gros der Sommerbäder dazu, und seit genau zwei Wochen ist auch der Außenbereich des Kombibads Gropiusstadt für Badegäste freigegeben. Im Norden Neuköllns muss aber trotz sommerlichen Wetters weiterhin auf das Schwimmen unter freiem Himmel verzichtet werden: Das Tor zum Columbiabad bleibt noch bis nächsten Freitag geschlossen, weil dort erst am 2. Juni die dreimonatige Saison beginnt. Damit zählt das Sommerbad Neukölln wieder zu den Nachzüglern; in Staaken-West muss jedoch sogar bis zum 5. Juli gewartet werden.

Unterstützung für sieben Projekte, die mit wenig Geld viel bewegen

Zweimal im Jahr vergibt der N+Förderfonds der Bürgerstiftung Neukölln finanzielle Zuschüsse für engagierte Projekte, die sich mit viel Herzblut für ein friedliches und respektvolles Miteinander in Neukölln einsetzen.

Am vergangenen Dienstag zeichneten Friedemann Walther (r.), Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung, sowie Wolfgang Hecht, der als Vorsitzender des N+Fachausschusses Projekte auch Sprecher der Jury war, sieben Projekte im Neuköllner Leuchtturm in der Emser Straße aus.

Die kleine Feier, bei der den Vertretern der Initiativen ihre Urkunden Weiterlesen

„Tauschrausch“ verwandelt in der Gropiusstadt Erlebnisse und Ideen live in Kunst

Rote Warndreiecke machten gestern in der nordwestlichen Ecke des Lipschitzplatzes auf eine kleine transportable Bühne aufmerksam, die zwischen zwei Tischen mit Bänken stand. Zwei ältere Frauen und ein Mann saßen an einem Tisch zusammen, während an dem anderen drei Teenager wissen wollten, was los ist.

„Wir schaffen bis Freitag hier einen Raum für Begegnungen und lassen eine Tauschbörse für Ideen und Erlebnisse entstehen“, erklärte Christiane Bischoff das aktuelle Projekt des Brand – Verein für theatrale Feldforschung e. V., der sich als „ein unabhängiges Label von Künstler*innen und Theatermacher*innen“ charakterisiert. „Wir Weiterlesen

Mural Festival belebt Tradition der Wandmalerei auch in Neukölln

Auch wenn das erste politische Wandbild Berlins, das Protestbild „Weltbaum I – Grün ist Leben“, das Ben Wagin 1975 im Tiergarten anbrachte und damit eine künst-lerische Bewegung in der Stadt auslöste, längst verblasst und kaum noch zu erkennen ist, hat Wandmalerei wieder Konjunktur in Berlin: Über 100 Künstlerinnen und Künstler, darunter etablierte Namen wie die Klebebande oder El Bocho, ließen am Pfingstwochenende überall aufwändige Wand-bilder, sogenannte Murals, entstehen.

In Neukölln verschönerte Case Maclaim, der 1979 im thüringischen Schmalkalden als Andreas von Chrzanowski Weiterlesen

Aktionstag #besetzen in Neukölln: „Am Ende bleibt oft nichts übrig vom Mythos sozial handelnder kommunaler Unternehmen“

„Wir sind Teil einer größeren Kampagne“, erklärt vor dem Haus in der Bornsdorfer Straße 37b am Pfingstsonntag eine junge Frau, die die Presse über das Anliegen der Besetzer und ihrer Unterstützer am Aktionstag #besetzen informiert. Außer dem Seitenflügel in der Bornsdorfer Straße sind mehrere Häuser in verschiedenen Berliner Bezirken besetzt bzw. zum Schein besetzt worden.

Gleich um die Ecke in der Karl-Marx-Straße 145 sichert die Polizei das seit langem leerstehende Haus, in dem das Deutsche Chorzentrum entstehen soll und an dessen verfallener Fassade die Weiterlesen

In eigener Sache – zum Zweiten

Was am vorletzten Samstag begann, wird jetzt fortgesetzt. In der Reihe „Ich lese das FACETTEN-Magazin, weil …“ bringen heute vier weitere Testimonials ihre Wert-schätzung sowie Erwartungen an meine Neukölln-Berichterstattung zum Ausdruck.

 

Diese Diashow benötigt JavaScript.

=Christian Kölling=

Im Sportbad Britz wird schon geschwommen – während das Columbiabad noch im Winterschlaf liegt

Seit gestern findet der 22. Internationale Sportbadpokal der Schwimm-Gemeinschaft Neukölln statt. Heute um 10 Uhr gehen die Wettkämpfe des mit mehreren Hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmern weit über die Grenzen Berlins anerkannten Schwimmfestes weiter.

Am Eröffnungstag konnte SG Neukölln-Präsident Michael Steinke (l.) im Sportbad Britz am Kleiberweg Bezirksbür-germeister Martin Hikel, Sportstadträtin Karin Korte sowie Cordula Klein (2. v. l.), Co-Vorsitzende der SPD-Fraktion in der BVV Neukölln, begrüßen. Weiterlesen

Gebäude des Britzer Traditionslokals „Zum Gletscher“ bleibt erhalten

Seit einem Brand vor drei Jahren verrotten auf einer 3,48 Meter hohen Anhöhe an der Ecke Alt-Britz/ Fulhamer Allee das Haus und der Sommergarten des Traditionlokals „Zum Gletscher“, wo zuletzt das Restaurant „Mexico“ eingezogen war.

Gestern informierte Stadtentwicklungsstadtrat Jochen Biedermann die Öffentlichkeit darüber, dass der Eigentümer jetzt mit Sicherungs- bzw. Abrissmaß-nahmen am beschädigten Dach beginnen will. „Für diese Arbeiten liegt eine Genehmigung vor. Das Gebäude selbst bleibt erhalten“, beruhigte Biedermann die Britzer Nachbarschaft, die sich für den Erhalt Weiterlesen

Freie Fahrt für Schülerlotsen auf den Neuköllner Maientagen

Eine große Dankeschön-Veranstaltung für die rund 1.300 Berliner Mädchen und Jungen der sechsten Klassen, die als Schülerlotsen den Kindern der unteren Jahrgangsstufen das gefahrlose Überqueren der Straßen ermöglichen, gab es auch in diesem Jahr wieder: Gestern Nachmittag richtete die Landesverkehrswacht zum vierten Mal in Folge mit Unterstützung der Schausteller auf den Neuköllner Maientagen im Volkspark Hasenheide den Schülerlotsen-Tag aus. Jacqueline Hainlein-Noack und Thilo-Harry Wollenschlaeger von der Interessengemeinschaft Berlin Brandenburgischer Schausteller (IBBS) luden alle jugendlichen Verkehrshelfer für zwei Stunden zur freien Weiterlesen

Bezirk Neukölln übernahm Kosten für Mahnmal-Reparatur

Wenige Tage nach der Eröffnung des Erinnerungsortes für Burak Bektaş, an der Ecke Rudower Straße/ Möwenweg wurde ein Anschlag auf die zwei Meter hohe Bronzeskulptur namens „Algorithmus für Burak und ähnliche Fälle“ verübt. Am vergangenen Montag wurde der entstandene Schaden am Mahnmal der Kreuzberger Künstlerin Zeynep Delibalta beseitigt und eine neue Patina aufgetragen. Die Kosten der Reparatur übernahm der Bezirk Neukölln.

„Wir begrüßen das unbürokratische Einspringen des Bezirks Neukölln zur Beseitigung der Schäden“, dankte Ulrike Schmidt von der Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak Bektas. Auch in Zukunft erwarte die Initiative Weiterlesen

Die Wissmannstraße soll bald anders heißen – aber wie?

Nach einer zähen Diskussion beschloss die Neuköllner Bezirksverordnetenversammlung im März, dass im Dialog mit den Anwohnerinnen und Anwohnern ein neuer Name für die Wissmannstraße gefunden werden soll. Sowohl sie als auch alle weiteren am Prozess Beteiligten sollen aktiv an der Namenssuche beteiligt werden und in die Entscheidung der Umbenennung einbezogen werden. „Dazu schlagen wir vor, die Straße nach einer Frau zu benennen, die in Neukölln gelebt und/oder gewirkt hat oder einen inhaltlichen Bezug zum Thema Antikolonialismus besaß“, steht im Beschluss der BVV.

Eine Entscheidungshilfe, nach welchen afrikanischen Persönlichkeiten die Wiss-mannstraße benannte werden könnte, bietet der Berliner Weiterlesen

Großes Fest vor Zwangspause und Seitenwechsel

Rund 65 Jahre lang war das 1884 gegründete Traditionsgeschäft Zauberkönig in der Neuköllner Hermannstraße direkt am U-Bahnhof Leinestraße in einem Nachkriegsbau untergebracht. Nun wird der baufällige Flachbau abgerissen.

Der Vorsitzende des Evangelischen Friedhofsver-bandes Stadtmitte hat den Inhaberinnen des Zauberkönigs, Karen German und Kirsi Hinze, einen neuen Geschäftsstandort direkt gegenüber auf dem Gelände des St. Thomas Friedhofs angeboten. Der Friedhofsverband baut dort, unmittelbar neben der geplanten Geschäftsstelle des Weiterlesen

Kampagne „Schön wie wir“ bietet jetzt Mehrweg-Beratung für gastronomische Betriebe an

Seit zwei Jahren wirbt die Kampagne „Schön wie wir“ für mehr Sauberkeit und Umweltbewusstsein in den Neuköllner Kiezen, wobei bereits mehr als 160 Aktionen gemein-schaftlich mit Akteuren aus Wirtschaft und Gesellschaft umgesetzt werden konnten. Im März 2018 wurde der Ansatz erweitert: Mit der Projektsäule „Mehrwegberater“ werden jetzt auch kleine und mittlere Unternehmen der Gastronomiebranche einbezogen. Der Auftrag zur Projektumsetzung wurde nach einer bundesweiten Ausschreibung Weiterlesen

Demo auf der Sonnenallee gegen Homo- und Transphobie verlief ohne Zwischenfälle

„Wir lieben anders und wir sehen manchmal anders aus. Ansonsten sind wir friedliche Mitbürger. Kommt herunter, schließt euch uns an.“ Die Frau mit Regenbogenfahne und Megaphon, die am vergangenen Donnerstag-abend an der Spitze einer Demonstration lief, fasste das Anliegen der Demon-stranten prägnant zusam-men, die zu mehreren hunderten vom S-Bahnhof Sonnenallee zum Hermann-platz über die Sonnenallee zog. Angriffe auf Lesben, Schwule und Transsexuelle häufen sich in Berlin, wie das Weiterlesen

In eigener Sache

Das Internet nutzen, um verantwortlich und im öffentlichen Interesse über Themen in, aus und über Neukölln zu berichten, ist seit der Gründung im August 2010 das Hauptanliegen des FACETTEN-Magazins. Wird die Redaktion diesem Anspruch gerecht? Ich erfahre bei meinen Recherchen in Neukölln immer wieder viel Zuspruch für die Arbeit des rein ehrenamtlich betriebenen Internet-Mediums. Sogar aus dem rund 10.000 Kilometer entfernten Kalifornien gab eine Zuschrift für einen Beitrag, und die Zahl der Aufrufe hat längst die Millionengrenze weit überschritten.

Dass in Zeiten von Fake News und Lügenpresse-Vorwürfen gerade auch unab-hängige Onlinemedien einen Wert haben, weil sie der freien, individuellen Meinungsbildung helfen, belegen Stellungnahmen von vier unserer Leserinnen und Lesern, mit denen wir heute eine Reihe „in eigener Sache“ beginnen.

 

Diese Diashow benötigt JavaScript.

=Christian Kölling=