Projekt „Dialog – Aufbruch aus Neukölln“ macht regionale Aktionen zu bundesweiten

„Demokratie leben!“ heißt ein Programm des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, mit dem der Dialog zwischen den verschiedenen Kulturen in Deutschland ermöglicht und gefördert werden soll. Ziel des Bundes-programmes ist es, bewusste und unbewusste, insbesondere kulturspezifische Vorurteile zwischen verschiedensten Gruppen von Menschen zu thematisieren und abzubauen.

Der Aufbruch Neukölln e. V. stellte in diesem Zusammenhang gestern Mittag im Spiegelsaal des Deutschen Theaters in Mitte sein bundesweites Projekt „Dialog – Aufbruch aus Neukölln“ der Öffentlichkeit vor. Es wurde im September letzten Jahres begonnen und läuft bis Ende 2019. Insgesamt stehen für die vier Module des Projektes 400.000 Euro zur Verfügung: 320.000 Euro kommen aus Bundesmitteln, die restlichen 80.000 Euro bringt der Verein Aufbruch Neukölln aus Eigenmitteln auf.

„Wir sollten nicht nur übereinander, sondern vor allem miteinander reden“, begründete Christina Rau, warum sie das Projekt unterstützt. „Wer miteinander redet tauscht Argumente aus, keine Fäuste. Sprache ist kein Garant für Frieden, stellt aber Verständnis her“, erklärte Kazim Erdogan, unermüdlicher Kulturmittler aus Neukölln, dem unter anderem das Kunststück gelang, die erste türkische Männer- und Vätergruppe Deutschlands in Berlin-Neukölln zu gründen.

Wichtigstes Modul des Projektes „Dialog – Aufbruch aus Neukölln“ ist – nach dem Vorbild entsprechender Aktionswochen in Neukölln und Berlin – die Ausrichtung einer bundesweiten Sprachwoche im Mai 2019. In weiteren Bausteinen werden bundesweit interreligiöse und -kulturelle Dialogveranstaltungen initiiert und die Etablierung von Väter- und Männergruppen sowie die Gründung von Dialogforen in Schulen unterstützt.

Im Rahmen der Dialogveranstaltungen lädt der Aufbruch Neukölln e. V. am 16. April um 18:30 Uhr zur Diskussion „Demokratie stärken! Was kann ICH dafür tun?“ ins Interkulturelle Zentrum Genezareth (Herrfurthplatz 14) ein.
Als Gesprächspartner auf dem Podium nehmen der Neuköllner SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Fritz Felgentreu, Neuköllns stellvertretender Bezirksbürgermeister Falko Liecke, Irena Filter vom Shalom Rollberg e. V. und Bernd Schlömer, Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses, teil.

=Christian Kölling=

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