„Neukölln ist nicht mehr nur Problembezirk. Wir müssen uns schon lange nicht mehr verstecken!“ Mit dieser selbstbewussten Einschätzung begrüßte Dr. Martin Steffens vom Kulturnetzwerk Neukölln am Samstagabend die vielen Besuche-rinnen und Besucher, die zur Verleihung des 2. Neuköllner Kunstpreises in den Heimathafen Neukölln gekommen waren. „Die Qualität und Quantität der künstlerischen Produktion in Neukölln ist im internationalen Vergleich sehr hoch“, erläuterte Steffens seine vielleicht einige Menschen überraschende
Aussage näher.
Der Kunstpreis, um den sich alle Künstler bewerben konnten, die einem Atelierstandort in Neukölln haben, ist ein vom Kulturnetzwerk in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Kultur des Bezirksamtes Neukölln organisierter Wettbewerb, der von der Stadt und Land Wohnbauten-Gesellschaft mbH, dem Unternehmen Neukölln sowie der Senatsverwaltung für Kultur und Europa unterstützt wird.
„Kunst und Neukölln gehören zusammen“, pflichtete Bezirksstadtrat Jochen Biedermann bei, der zur Preisverleihung gekommen war, weil er vertretungsweise für das Kulturressort zuständig ist. „Ich kann mich noch erinnern, wie der erste Kunstpreis vor einem Jahr auf den Stufen der Galerie im Saalbau übergeben wurde“, sagte Biedermann und drückte seine Freude aus, dass diesmal so viele Gäste in den Heimathafen Neukölln gekommen waren.
Die Jury, der neben Dorothee Bienert, Leiterin der kommunalen Galerien Neuköllns, u. a. auch Andreas Fiedler, Künstlerischer Leiter des Kindl-Zentrums für zeitgenössische Kunst, und Rainer Traube, Kulturchef der Deutschen Welle Berlin, angehörten, hatten aus allen Bewerbungen 10 Künstler für die Endab-stimmung ausgewählt. Die Arbeiten dieser nominierten Künstler werden augenblicklich in einer Gruppenausstellung in der Galerie im Saalbau gezeigt. Parallel zur Ausstellung öffneten die für den Kunstpreis Nominierten und rund 60 weitere Künstlerinnen und Künstler am vergange-nen Wochenende ihre Ateliers für die Öffentlichkeit.
Verliehen wurde der Neuköllner Kunstpreis von Dr. Katharina Bieler, Leiterin des Fachbereichs Kultur Neukölln und Anne Keilholz, Geschäftsführerin von Stadt und Land. Den mit 3.500 Euro dotierten 1. Preis erhielt Claudia von Funcke für ihre Video-Installation „Relative Shift“ (r.). Platz 2 und 1.000 Euro gingen an Regina Weiss für ihre Arbeit „Bodenstück aus Stadt im Vorübergehen“. Der mit 500
Euro prämierte 3. Platz entfiel auf Doro Zinn und ihre Arbeit „Leila“ (l.). Zudem vergab Stadt und Land ihren Sonderpreis (Ankauf 1.500 Euro) an Doro Zinn für eine Arbeit zum Thema Heimat.
Die Ausstellung der Werke aller Nominierten für den Neuköllner Kunstpreis 2018 ist noch bis zum 18. März in der Galerie im Saalbau (Karl-Marx-Straße 141) zu sehen; Öffnungszeiten: Di. – So. 10 – 20 Uhr.
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