„Seit meinem 20. Lebensjahr betätige ich mich ehrenamtlich und ich bin heute hier, weil das Ehrenamt eine Riesenrolle in unserer Gesellschaft spielt“, verriet mir Wolfgang Hecht (M.), Bezirksverordneter der SPD-Fraktion und bei der Bürgerstiftung Neukölln Sprecher des Fachausschusses Projekte, am vergangenen Dienstagmittag während der Eröffung des neuen Engagementbüros in der Hertzbergstraße 22 nah am Richardplatz. „Das Ehrenamt ist eine einmalige Gelegenheit, um eine Idee – auch ohne viel Geld und mit nur wenigen Leuten – voranzubringen“, erklärte der aktive Ruheständler weiter.“Früher, in den 1970er Jahren ist das Mitmachen ein Hauptanliegen gewesen. Heute geht es wohl
eher um die eigene Zufriedenheit.“
Im Büro, das nur informell „Engagementbüro“ genannt wird, aber gerade nach einem zugkräftigen und einprägsamen Namen sucht, standen die Gäste dicht gedrängt. Bezirksbürgermeisterin Dr. Franziska Giffey und Sozialstadtrat Jochen Biedermann waren mit Cordula Simon , Leiterin der Stabsstelle für Innovation und Integration, sowie deren Beauftragte Katharina Smaldino, Sylvia Edler und Laura Krause gekommen. Auch Bernd Szczepanski, BVV-Fraktionsvorsitzender der Grünen und als früherer Sozialstadtrat maßgeblich am Aufbau des Engagementbüros beteiligt, war ebenso wie die Vorsitzende des BVV-Sozialausschusses Eva-Marie
Schoenthal erschienen.
Jens H. Ahrens (r.), Geschäftsführer der AWO Südost, die nach einer europaweiten Ausschreibung den Auftrag erhlelt, das Büro zu betreiben und Friedemann Walther (M.), Vorsitzender der Bürgerstiftung Neukölln, die ein wichtiger Kooperationspartner des Engagementbüros ist, skizzierten in ihren Reden die Aufgaben des hauptamtlichen Teams, zu dem Tilo Kretschmer, Olivia Reber und Sabrina Müller gehören. Als Projektmitarbeiter des AWO-ExChange-Freiwilligendienstes konnten sie bereits viel Erfahrung in der Zusammenarbeit mit ehrenamtlich Aktiven sammeln. Das Engagementbüro will aber weit mehr als eine einfache Freiwilligenagentur sein, die Priorität liegt bei der Vernetzung bereits vorhandener Strukturen. „Wir wollen eine Brücke schlagen zwischen dem Engagement der Alten und der Jungen“, erklärte Walther. Ahrens verwies darauf, wie wichtig die soziale Verantwortung von Unternehmen – die Corporate Social Responsibility (CSR) – für die Förderung des Ehrenamtes ist. Im Sinne der sozialen Verantwortung würden sich lokale und internationale Firmen ehrenamtlich engagieren. AWO-Exchange habe bereits Erfahrungen gesammelt, wie sowohl Firmenbelegschaften als auch Einzelpersonen in die Unterstützung sozialer Einrichtungen eingebunden werden könnten. Von diesen Erfahrungen könne das neue Engagement-büro in der Hertzbergstraße auch profitieren.
Unterstützen will die noch namenlose Einrichtung auch das bereits bestehenden Netzwerk Ehrenamt und seine Freiwilligen-Agentur Big Ben. „Das wird schon“, kommentierte Dietrich Schippel aus dem Sprecherrat des Netzwerkes, das einst im Anschluss an eine erfolgreiche Freiwilligenbörse gegründet wurde, am Dienstagmittag die bevorstehende Zusammenarbeit.
Dass die AWO-Südost Erfahrungen aus dem Bereich des Corporate Social Responsiblity Management in die Freiwilligenarbeit einbringen kann, könnte vielversprechend sein. „Wir bekommen im Bezirksamt durchaus einmal Anfragen aus der Wirtschaft, wie sich Unternehmen in Neukölln mit ihrem sozialen Engagement in Neukölln einbringen können“, sagte mir Sozialstadtrat Jochen Biedermann nach dem Ende der Eröffnungsreden am Dienstagmittag.
Das Engagementbüro Neukölln sucht noch einen zugkräftigen Namen: Vorschläge nimmt Olivia Reber telefonisch oder per WhatsApp entgegen: 0174 199 3094
Filed under: arbeit, berlin, kultur, neukölln, soziales | Tagged: awo exchange, awo kreisverband südost e.v., bernd szczepanski (grüne neukölln), dietrich schippel (netzwerk ehrenamt neukölln), dr. franziska giffey (spd neukölln), engagementbüro neukölln, friedemann walther (bürgerstiftung neukölln), gleichstellungsbeauftragte sylvia edler, jens h ahrens (gf awo südost), jochen biedermann (grüne neukölln), katharina smaldino (behindertenbeauftragte neukölln), laura krause (koordinatorin flüchtlingsfragen neukölln) |