Bis vorgestern bekam man in über 20 Läden der Neukölln Arcaden eine Woche lang zusätzlich zum Kassenbon einen weißen Kiesel überreicht. Wer sich dagegen entschied, diesen in der eigenen Tasche verschwinden zu lassen, konnte ihn in der Laden-straße im Erdgeschoss in eine von drei Spendenboxen stecken und so zum Mitwirkenden des Charity-Votings Ein Stein von Her-zen – Kies für Kinder und Jugendliche werden.
Gestern nun fand im Beisein von Jugendstadtrat Falko Liecke, der die Schirmherr-schaft für die Aktion übernommen hatte, und Centermanagerin Franziska Krause (M.) die Siegerehrung statt. „Natürlich werden die Steine noch ausgezählt“, versprach sie. Nötig ist das aber nicht, weil das Ergebnis allzu deutlich war: Mit großem Vorsprung konnte das Blueberry Inn die
von den Neukölln Arcaden initiierte Aktion für sich entscheiden. Gegen die in der Nachbarschaft aktive Jugendeinrichtung hatten die Mitbewerber, das Kinder- und Jugendzentrum Lessinghöhe und der InteGREATer e. V., keine Chance. „Das dürfte auch am Heimvorteil gelegen haben“, vermutet Falko Liecke (2. v. l.), dessen Ressort die drei Aspiranten um die Sieg-prämie von 1.000 Euro vorgeschlagen hatte. „Viele Familien, die in der Umgebung wohnen, kaufen hier ein und kennen den Kinder- und Jugendtreff“, meint der Stadtrat, der für die nahende Wahl von der Neuköllner CDU als Kandidat für den Bezirksbürgermeister-Posten aufgestellt wurde. In seiner jetzigen Position begann er
sich für einen Erweiterungsbau des Blueberry Inn auf einem größeren benachbarten Areal einzusetzen: „Eigentlich sollte das längst laufen, aber der Eigentümer des Grundstücks zockt.“
Noch hätten sie gerade mal 50 Quadratmeter große Räume, die für rund 20 Kinder und Jugendliche konzipiert sind. „Uns besuchen aber etwa 300 regelmäßig, zum Glück zu verschiedenen Zeiten“, beschreibt Jens Schielmann (M.) die Misere. Der diplomierte Sozialarbeiter gehört zum Team des Blueberry Inn, das für die Besucher in mehrfacher Hinsicht wichtige Bezugspersonen stellt: „Sie kommen ja nicht nur zu uns, um ihre Freizeit zu verbringen, sondern suchen auch Ansprechpartner für Sorgen von Liebeskummer über Mobbing bis hin zu schulischen Problemen.“ Mit der Aussicht auf die Erweiterung der Einrichtung sei bereits eine zusätzliche Teilzeitkraft eingestellt worden. „Ich hoffe“, so Schielmann, „dass wir die Stelle auch noch haben, wenn wir endlich umgezogen sind.“ Bei der Verwendung der Siegprämie des Charity-Votings kommt es hingegen ganz auf die Besucher an: Wofür das Geld ausgegeben wird, werde in einer Vollversammlung mit den Kindern und Jugendlichen entschieden.
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