Den Startschuss für das Hauptrennen der Eliteklasse KT und A, B, C des 59. Rollberg-Rennens „Rund um die
Neukölln Arcaden“ gab ges-tern um 13 Uhr Sportstadt-rat Jan-Christopher Rämer.
Zwei Stunden 24 Minuten und 16 Sekunden später rollte Marcel Kalz vom NRVg Luisenstadt 1910 e. V. als Erster nach 105 Kilometern mit deutlichem Abstand über die Ziellinie. Ihm folgten Konrad Geßner (P&S Team Thüringen) und der tschechische Fahrer Jan Stöhr (CK Pribam Fany Gastro Team). Geßner, Stöhr und Kalz waren bis zur letzten Runde des 2,1 Kilometer langen Kurses in einer Dreiergruppe mit mehr als 30 Sekunden Abstand vor dem
Fahrerpulk gefahren. Als erster Fahrer des Hauptfeldes
kam Dennis Vögeding vom Frankfurt SC ins Ziel.
Auf dem Rundkurs, der über die Flughafen-, Hermann- und Karl-Marx-Straße führte, wurden ab dem Morgen in allen Altersklassen im Lizenz- und Jedermannbereich insgesamt sechs Rennen ausgetragen. Das Publikums-interesse war bei regnerischem Wetter leider sehr
gering.
Trotzdem waren die SPD und FDP mit Wahlkampf-teams in den Start- und Ziel-bereich an der Flughafen-/ Mainzer Straße gekommen. „Wir wollen den Breiten- und Jugendsport fördern“, sagte Roland Leppek, Ortsvorsitzender der FDP Neukölln-Nord. 1.000 Euro habe die FDP Neukölln für Sprint-Prämien gesammelt, um sie in allen Kategorien einzusetzen. „Auch die Kleinen dürfen um Prämien sprinten“, erklärte Leppek, der in Neukölln auf Platz 1 der Liste für die Bezirksverordnetenversammlung kandidiert. Für die Wahl wünschte Leppek sich ein Ergebnis über 5 Prozent, damit seine Partei mit Fraktionsstärke in die neue BVV einziehen könne. Auf der Straßenseite gegenüber hatten sich Nicola Böcker-Giannini, die zwar bereits in der BVV ist, aber jetzt als Direktkandidatin der SPD Neukölln in das Abgeordnetenhaus einziehen will, und ihr Fraktionskollege Marko Preuß mit Bezirksstadtrat Raemer und einigen Wahlhelfern um einen roten
Sonnenschirm geschart. „Als ehemaliger Rennrad-fahrer meiner damaligen Schulmannschaft verfolge ich weiterhin das Geschehen rund um den Radsport“, sagte der Sportstadtrat und verriet: „Meine Maschine habe ich noch. Ich fahre lieber Rad, als dass ich
Joggen gehe!“
Das Rollberg-Rennen, das in diesem Jahr unter der Schirmherrschaft von Bezirksbürgermeisterin Dr. Franziska Giffey in Geden-ken an Hermann Egers stattfand, gehört zu den traditionsreichsten Rennen in Deutschland. Seit 1950 wird es von der Neuköllner Rennfahrer Vereinigung Luisenstadt veran-staltet. 2011 wurde das Radrennen nach einer siebenjährigen Unterbrechung wieder reaktiviert. Die wegen ihres Kopfsteinpflasters berüchtigte Rollberg-straße, der das Rennen seinen Namen verdankt, wird allerdings nicht mehr befahren. In der Vergangenheit konnten die Zuschauer schon viele prominente Sieger wie Olympiasieger Peter Vonhof oder auch Profis wie Erik Zabel, Ralf Grabsch und
den Tour de France-Etappensieger André Greipel erleben. Fünffacher Sieger des Klassikers ist Burkhard Ebert, dreimal erfolgreich war Mike Kluge.
Streckensprecher Wolfgang Schmidt kündigte am Ende an, dass das Rollberg-Rennen im kommen-den Jahr wieder stattfinden wird. Hoffentlich finden dann die Neuköllner zur alten Radbegeisterung zurück, damit die Fahrer bei der 60. Auflage mehr Publikum haben, das ihre sportlichen Höchstleistungen mit Beifall und Anfeuerungsrufen begleitet.
=Christian Kölling=
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