An über 80 offiziellen Orten in Berlin wird in diesem Monat die Regenbogenflagge gehisst, die vor zwanzig Jahren erstmals 1996 auf Initiative des Lesben- und Schwulenverband Berlin Brandenburg (LSVD) vor drei
Bezirksrathäusern auf-gezogen wurde. Mit dem Hissen der Regenbogen-flagge werden die Pride Weeks eingeläutet, bei denen es bis zum 23. Juli, dem Christopher-Street-Day, eine Reihe von Veranstaltungen gibt.
„Wir wollen ein deutliches Zeichen gegen Homophobie am und im Rathaus Neukölln setzen“, erklärte Bezirksbürgermeisterin Dr. Franziska Giffey, die auf dem Rathaus-vorplatz von den Bezirksstadträten Jan-Christopher Rämer und Bernd Szcepanski begleitet wurde. Auch die Abgeordnete Dr. Susanna Kahlefeld (Grüne), die SPD-Bezirksverordnete Nicola Böcker-Giannini, die für die Wahl zum Abgeordneten-haus im Neuköllner Wahlkreis 1 kandidiert und queerpolitische Sprecherin der Neuköllner SPD ist,
der Bezirksverordnete Bertil Wewer (Grüne) sowie der LSVD-Geschäftsführer Jörg Steinert waren zum Fototermin gekommen.
Zur anschließenden Eröffnung der Ausstellung „Gegen die Regeln – Lesben und Schwule im Sport“ im Rathaus berichtete der Historiker Dr. Klaus Sator (r.) über den Aufbau der Wanderausstellung und warum er auf die Idee kam, Portaits und Ausstellungstexte auf mobilen Bannern festzuhalten. Immer noch seien Schwule und Lesben im Sport ein Tabuthema. In kaum einem anderen Bereich unserer Gesellschaft erscheine die Teilnah-me von Homosexuellen so abwegig. Lesben und Schwule würden im Sport immer noch weitgehend ignoriert oder offen abgelehnt. Neben Athleten der Weimarer Republik wie dem Tennisspieler Gottfried von Cramm und dem Langstreckenläufer Otto Peltzer werden mit Judith Arndt, Martina Navratilova und Greg Louganis auch zeitgenössische Sportlerinnen und Sportler portraitiert. Ergänzend gibt es Texte, wie zum Beispiel zwei Tafeln mit einer Chronik der Stigmatisierung Homosexueller im Sport sowie über die Geschichte der Gay Games & OutGames. Die Ausstellung, so die Initiatoren, erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern wolle vielmehr dazu beitragen, das Thema Homosexualität und Sport zu enttabuisieren, und auf die vielfältigen Formen der Diskriminierung sexueller Minderheiten im Sport aufmerksam machen.
„Gegen die Regeln – Lesben und Schwule im Sport“ wird bis zum 31. Juli in der 2. Etage des Neuköllner Rathauses (Karl-Marx-Straße 83) gezeigt; Öffnungszeiten: Mo. – Fr. 7 – 18 Uhr.
=Christian Kölling=
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