So ein Tag …

Falls sie noch verheiratet sind, können 41 Paare, die sich vor genau vier Jahren in Berlin trauen ließen, heute ihren ersten Hochzeitstag feiern. Auch für 1.158 Berline-rinnen kreißsaal mutter-kind-zentrum vivantes neukoelln_foto franziska taffeltund 1.135 Berliner ist der 29. Februar ein besonderes Datum: Sie wurden an dem Tag geboren, der nur in Schaltjahren im Kalender steht. 96 Kinder waren es, die – laut Amt für Statistik Berlin-Brandenburg – 2012 dazu kamen und nun, an ihrem ersten richtigen Geburtstag, die Phase des Krabbelns und Brabbelns längst hinter sich gelassen haben.
Der diesjährige Schalttag war erst 6 Stunden und 24 Minuten alt, als in einem Kreißsaal des Vivan-tes Klinikums Neukölln das erste 29. Februar-Baby das Licht der Welt erblickte: Der kleine Junge kam pünktlich zum errechneten Geburtstermin, ist 48 Zentimeter groß und erleichterte seine Mutter um 3.115 Gramm. Gut zwei Stunden später waren mit Hassan und Mohamed die ersten Schalttags-Zwillinge geboren. Für Eheschlie-ßungen meldeten sich für diesen Tag fünf Paare beim Standeamt Neukölln an.

Boom? Auch bei Neuköllner Handballvereinen?

sporthalle loewenzahn-grundschule neukoellnFast 13 Millionen Fernsehzuschauer waren nur in Deutschland dabei, als vor genau drei Wochen die Handballer des Nationalteams im Europameis-terschafts-Finale mit einem Sieg über Spanien die Sensation komplett machten und sich den Titel holten. In der Schlussphase waren es sogar 17,4 Millionen Menschen. „Ich hoffe, dass die Leute endlich wieder auch vermehrt in die Hallen kom-men und ein Handballhype ausgelöst wird“, wünschte sich DHB-Torhüter Andreas Wolff. Was den Erstliga-Betrieb und das Interesse an den Europameistern betrifft, kann das durchaus sein. Aber macht sich der Boom auch in niedrigeren Spielklassen bemerkbar?

Sonntagnachmittag im Richardkiez. In der Sporthalle der Löwenzahn-Grundschule trainiert die 1. Herren-Mannschaft der HSG Neukölln nicht nur zweimal Weiterlesen

Eingetütet: Neuköllner Eisbären und der Klimaschutz

Der Fahrer von Bezirksbürgermeisterin Giffey sorgt nicht nur dafür, dass seine Chefin bequem zu ihren Terminen kommt. Er ist auch derjenige, eisbaeren_bzbm neukoellnder Kinderaugen zum Strahlen bringt, wenn er seiner Aufgabe als Eisbären-Beauftragter waltet und die Plüsch-version des Symboltiers für den Klimawandel gleich tütenweise zum Verteilen dabei hat.
Mittwoch beschlossen die Bezirkspolitiker ein-stimmig den Antrag der Grünen, dass Neukölln sich am Bundeswettbewerb „Klimaschutz im Radverkehr“ beteiligen soll, um so Gelder für die Realisierung adäquater Ideen zu generie-ren. Im Ausschuss wird nun das Erarbeiten einer Projektskizze beraten. Der heutige 27. Februar ist seit 2004, iniitiert von amerikanischen Zoos, der Welttag der Eisbären.

„Jeder in der Umgebung weiß es“: Die Emserianer machten sich auf die Suche nach Leerstand in Neukölln

emserianer-fahne_rathaus neukoellnDer Tagesordnungspunkt „Einwohnerfragestunde“ ist oft einer, der in der Neuköllner Bezirksverordnetenver-sammlung in wenigen Sekunden abgehandelt werden kann – weil gar nicht erst Fragen eingereicht wurden oder die Fragesteller der Sitzung fernblieben. Anders bei der letzten BVV. Schon im Vorfeld hatten die Emserianer angekündigt, insbesondere zum Thema Immobilien-Leerstand Antworten erhalten zu wollen.

Wie verfährt das Bezirksamt mit leerstehenden Woh-nungen und Häusern oder der Zweckentfremdung durch die Nutzung als Ferienappartments? Wie viele Objekte konnten nach Leerstandsanzeigen wieder dem Wohnungsmarkt zugeführt werden? Und: Werden Leerstände überhaupt systematisch erfasst? Das waren die Fragen, die eine Sprecherin der Weiterlesen

Klischees früher – und heute?

ruiz_barica_reuss_rodriguez_outreach neukoellnEin Merkmal, das jemanden in seiner besonderen negativen Art kennzeichnet, wird Stigma genannt. „Kontinuitäten der Stigma-tisierung“ heißt das Buch von Anja Reuss. Montagabend stellte die Wissenschaftlerin ihre Forschungsarbeit über Antiziganismus rund 30 Interessierten vor. Alvaro Rodriguez (r.) und Emanuel Barica vom Amaro Foro e.V. sowie Guillermo Ruiz (l.) von der Sozialfabrik hatten dafür zur Informationsveranstaltung unter dem Titel „Missgunst und Feindseligkeit – Antiziganismus in der Nachkriegs-zeit“ in die Räume von Outreach Neukölln eingeladen. „Ich will Weiterlesen

Neukölln soll schwäbischer werden

Die Benutzung vieler Gehwege in Neukölln gleicht einem Slalom um ausgediente ausgesetzte schuhe_neukoellnSchuhe und Klamotten, Möbelstücke, Scherben, Zigarettenkippen und Hundehaufen. Noch! Denn durch eine neue Bezirksamt-Kampagne, die sich am Vorbild der insbesondere im Schwäbischen üblichen Kehrwoche orientiert, sollen alle, die im Neukölln wohnen und arbeiten, nun dazu bewegt werden, gemeinsam mit Nachbarn oder Kollegen vor der eigenen Haustür für Sauberkeit und Ordnung zu sorgen – und sich mit dem Besen („Borsten nach oben“) in der Hand zu fotografie-ren. Gestern wurde die Aktion „Schön wie wir – So wollen wir unser Neukölln“ verwaltungs-intern vorgestellt, am 11. März erfolgt mit einem Rathaus-Hoffest der offizielle Auftakt.

Drei Tage, neun Orte, elf Autoren: Auf nach Rudow!

alt-rudow_neukoellnGehören Sie zu den Neuköllnern, die bei Fahrten nach Rudow einen Stadtplan mit-nehmen müssen, um sich nicht zu verirren? Wenn ja, sollten Sie am ersten März-Wochenende eine Tour nach Rudow durchaus ins Auge fassen. Wenn nein, wissen Sie sicher längst, dass vom 4. bis 6. März wieder die Autorenlesungen der Reihe „Rudow liest“ stattfinden.

„Wir machen das im fünften Jahr“, eröffnet Heinz-Jürgen Ostermann in seiner Buchhandlung Leporello das Gespräch und beginnt, das Weiterlesen

Begleitung für Demente, Entlastung für ihre Angehörigen

ev kirchenkreis neukoellnRenate, die selber schon 80 ist, möchte etwas davon zurückgeben, dass es ihr gut geht. Für Ehrenamt sei sie nicht zu alt, findet sie. In Evas Leben tat sich plötzlich eine Lücke auf: Erst wurde sie Witwe, dann zog ein Ther-momix in den Haushalt ihrer Tochter und das Bekochen der Familie durch die Oma wurde unnötig. Auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung kam die 76-Jährige zur Diakonie Haltestelle, die seit nunmehr 10 Jahren mit einem ehrenamtlichen Betreuungs- und Entlastungs-angebot für Demenz-Erkrankte und Menschen mit einer Pflegestufe Patienten und deren Angehörige unterstützt.

Samstag wurde das Jubiläum im Tagungshaus des Evangelischen Kirchenkreises Neukölln gefeiert. Ein Mann, der von Anfang an dabei ist und sein Engagement als „echte Herzensangelegenheit“ Weiterlesen

Ganz die Mutter

Zieht man die Österreicher und Schweizer ab, bleiben rund 135.700 Menschen aus clipart wortwolke willkommen144 Nationen, die in Neukölln wohnen und nicht mit der Muttersprache Deutsch aufwuch-sen bzw. bei denen das Familienleben von der Sprache des Herkunftslandes geprägt ist. Dazu kommen Zuzügler aus anderen Bundes-ländern, die muttersprachlich mit dem Dialekt ihrer Heimatregion sozialisiert wurden.

Insgesamt sind es etwa 6.000 Sprachen, die weltweit gesprochen werden. Um den Ge-brauch der Muttersprache, die Sprachen-vielfalt und das Bewusstsein für sprachliche Traditionen zu fördern, rief die UNESCO im Jahr 2000 den Internationalen Tag der Mutter-sprache ins Leben – und der ist heute.

Was zu beweisen wäre

Es ist eine kühne These, mit der der Baumarkt Hornbach an der Kreuzung Hermann-/Flughafenstraße Kunden in seine Neuköllner Filiale zu locken versucht. hornbach-slogan_plakatwand neukoellnUntermauern könnte er ihren Wahr-heitsgehalt leicht, z. B. durch das Spenden von Fassadenfarbe für das triste Eckhaus. Einen Realitäts-Check hinsichtlich des Schönredens lieferte indes kürzlich die Stern-Reportage „Der Hipster in Berlins Süden“, in der Neu-kölln – zur Verwunderung sicher vieler Neuköllner – als „jüngster Star unter Berlins Ortsteilen“ bezeichnet wird. Heute legt die Süddeutsche Zeitung mit dem Gastro-Report „Besser essen in Neukölln“ nach, der den Bezirk zum „Geheimtipp für Foodies aus aller Welt“ ernennt.

Auf Auszeichnungen abonniert

karlchen-vitrine_karlsgartenschule neukoellnDass „Karlchen“ die zweitbeste aller Schüler-zeitungen ist, die an Berlins Grundschulen gemacht werden, steht schon fest: Ende Januar wurde dem Blatt beim 13. Berliner Schülerzeitungswettbewerb der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wis-senschaft diese Auszeichnung verliehen.

Für Michael Jung, der Mathe-Lehrer an der Neuköll-ner Karlsgarten-Schule ist und die Karlchen-Redaktion bereits seit 1997 betreut, ist es längst nichts Neues mehr, Lorbeeren für die Schülerzeitung zu ernten. 2004 wurde sie zur bundesweit besten gewählt, und seitdem kamen etliche Urkunden für erste und zweite Plätze beim Berliner Schülerzeitungswettbewerb und einige Sonderpreise für Weiterlesen

Wie umweltfreundlich ist Neuköllns Fuhrpark?

april2015_dienstwagen bzbm neukoellnEgal, ob bei der Eröffnung des Festivals 48 Stunden Neukölln im Juni 2011, beim Rixdorfer Weihnachtsmarkt im Dezember 2012 oder zur Pressekonferenz beim Madonna Mädchentreff im April 2015 – eine schwarze Limousine mit dem markanten Kennzeichen B-NK 4000 war in den letzten Jahren immer dabei, wenn Ex-Bezirksbür-germeister Heinz Buschkowsky, seine Nach-folgerin Dr. Franziska Giffey oder – auch ab und an – der stellvertretende Bezirksbürgermeister Falko Liecke dienstlich unterwegs waren. Doch ist die bekannte schwarze Karosse längst nicht das einzige Gefährt im Fuhrpark des Bezirkes Neukölln: 41 Diesel- und neun Weiterlesen

Jacky Spelter – Erinnerung an eine Neuköllner Kiezgröße

jacky spelter-filminterkulturelles seniorenprojekt reuterkiez_neukoellnIm Rahmen des Interkulturellen Seniorenprojekts im Reuterkiez hatte die Projektleiterin und Politologin Ursula Bach gestern interessierte Senioren und Seniorinnen zu einer vormittäglichen Filmvorführung im Kiosk am Reuterplatz eingeladen. Um die 20 Gäste sorgten dafür, dass der kleine Raum zur jacky spelter-gedenktafel, sanderstraße neuköllnGänze gefüllt war. Gezeigt wurden zwei Filme über Jacky Spelter, der – bis zu seinem Tod am 12. Mai 2004 – jahrzehntelang in der Sanderstraße im Reuterkiez gelebt hat, wo heute eine Gedenktafel an ihn erinnert.

Jakob Spelter, von allen Jacky genannt, war Deutschlands ältester Rock’n’Roller. Er hat Elvis Presley während dessen Militärzeit in Deutschland Weiterlesen

Eine Frage der Haltung

Es geht schon morgens los und endet erst mit dem Einschlafen: Fast ständig sind Entscheidungen gefordert. Was z. B. tun, wenn’s auf dem Nachhauseweg plötzlich klopapier statt regenschirm_neukoellnzu regnen anfängt und kein Schirm zur Hand ist? Dieser Neuköllner erteilte den Varianten „Kapuze aufsetzen“ und „Unter einem Balkon das Ende des Schauers abwarten“ eine Absage und entschied sich für eine Lösung, die sonst vornehmlich bei afrikanischen Frauen zu beobachten ist. Die Hände lässig in den Hosentaschen, balan-cierte er – begünstigt durch Windstille und Haltung beweisend – so erhobenen wie trockenen Hauptes seinen Einkauf durch die Straßen.

Neuköllner Bezirkspolitiker on Tour

Allen, die sich für Kommunalpolitik interessieren und Neuköllns Bezirksverordnete kath st christophorus kirche neukoellngerne außerhalb des Rathauses erleben, hat diese Woche einiges zu bieten.
In der katholischen St. Christophorus-Kirche tagen morgen ab 17 Uhr die Mitglieder des Sozialaus-schusses.
Donnerstag stehen gleich zwei outgesourcte, öffent-liche Sitzungen zur Auswahl: Der Ausschuss für Grünflächen, Natur- und Umweltschutz trifft sich ab 17 Uhr auf dem BSR-Betriebshof und hat u. a. den Programmpunkt „Reinigung der Parkanlagen durch die BSR“ auf der Tagesordnung. Zeitgleich kommt der Integrationsausschuss in der Malteser-Flücht-lingsunterkunft im ehemaligen C&A-Gebäude zu-sammen, um sich u. a. von Einrichtungsleiter Raphael Dütemeyer über die Situation Geflüchteter in Neukölln informieren zu lassen.

Vorsichtsmaßnahmen in der Hasenheide

Der Britzer Garten geht mit einem stark vergrößerten Tierbestand in die neue Saison: Elf Ziegenlämmer – so viele wie noch nie – wurden dort in der letzten Woche gebo-ren, kashmirziegenbock_tierpark neukoellnteilte die Grün Berlin GmbH stolz mit.

Nachwuchs gab es auch bereits bei den Kaschmirziegen im Tierpark Neukölln in der Hasenheide. Doch anders als im Britzer Gar-ten, wo die Lämmer schon durchs Freigehege toben, müssen Mutter und Kind zunächst im Stall bleiben. Die Gefahr, dass ein Fuchs sich das Kleine holt, sei einfach zu groß, sagt einer der Tierpfleger. Deshalb komme es erst kurz vor Ostern auf die Weide. Bis dahin kann der Vater des Lamms noch ungestört in der Sonne – so vorhanden – vor sich hin dösen.

Spielen und Experimentieren mit Naturwissenschaften

raemer_hoffmann_sonne-ausstellung_kinderkuenstezentrum berlin neukoelln„Das KinderKünsteZentrum strahlt wie eine Sonne über Neukölln hinaus“, lobte Bildungs-stadtrat Jan-Christopher Rämer, als er vor-gestern die neueste Ausstellung in den Räumen hinter dem Neuköllner Stadtbad eröffnete. Die Institution versteht sich seit ihrer Gründung 2011 als Impulsgeber für stadtweit ausgerichtete innovative frühkindliche Bildungsangebote.

Für die interaktive Ausstellung „Sonne! Energie + Kunst“ starteten Kita-Kinder aus verschiedenen Berliner Bezirken und eine Klasse der Neuköllner Weiterlesen

Details aus dem Neuköllner Nord-Süd-Gefälle

obdachlosigkeit neukoelln_foto irenaeus ilnickiWer sich nicht auf eigene Eindrücke verlassen, sondern wissen will, wie es den Neuköllnerin-nen und Neuköllnern geht, wie sie leben und wohnen, kann das seit einigen Tagen in einem neuen Kompendium nachschlagen: dem So-zialbericht Neukölln. „Er beschreibt nicht nur die demographischen, sozialen, kulturellen und gesundheitlichen Besonderheiten unseres bunten Bezirks anhand neuester Zahlen – sondern ermöglicht zudem anschauliche Vergleiche der Neuköllner Kieze untereinander, zu anderen Weiterlesen

Lust aufs Gärtnern?

Der Begriff „Urban Gardening“ war noch ungeläufig, als vor 14 Jahren auf einem interkultureller garten perivoli neukoelln3.500 Quadratmeter-Gelände in Britz von einer griechischen Seniorengruppe der Perivoli, Ber-lins erster interkultureller Garten, angelegt wur-de. Inzwischen ist urbanes Gärtnern en vogue, Flächen zum Beackern sind begehrt, und im Perivoli lassen es Menschen vieler verschiedener Nationen grünen und blühen. Aktuell sind, wie der 2015 gegründete Perivoli-Trägerverein mitteilt, in dem Kleinod am Koppelweg wieder Beete frei: Interessenten Weiterlesen

Zäh wie Kaugummi

„Was macht eigentlich …“ Nicht nur Fragen nach dem Status quo unvollendeter Bauten in Berlin können so eingeleitet werden. Auch vor die nach dem Antrag auf Al-Nur-Moschee_Haberstraße_Berlin_mapillary1Verbot der Al-Nur-Moschee passen diese drei Wörter perfekt. Bereits seit Frühjahr 2015 arbeitet sich der Neuköllner SPD-Politiker Joschka Langen-brinck im Berliner Abgeordnetenhaus an dem Thema ab: Kürzlich reichte er – nach den letzt-jährigen Drucksachen 17/15859 und 17/16626 – seine dritte Anfrage dazu ein.

Auch in der Dezember-Sitzung der Bezirksverord-neten von Neukölln stand die Angelegenheit mal wieder auf der Tagesordnung. Im Bezirk lägen „noch immer keinerlei Hinweise, geschweige denn kon-krete Ergebnisse vor“, musste Dr. Franziska Giffey einräumen. Die schon über neun Monate andauern-de Bearbeitungszeit sei „nicht gerade ein Ausdruck für die eigentlich gebotene konsequente Reak-tion des Staates auf die gewaltverherrlichenden sowie menschen- und frauen-verachtenden Predigten, die von dem Moscheeverein immer Weiterlesen