Die Herausforderung war enorm: Dazu, den Gang-hoferkiez aus Lebkuchen nachzubauen, hatten die Initiatoren der Veranstaltungsreihe Kiez trifft Kiez ges-tern Nachmittag die Nachbarschaft in den Mutter-Kind-Treff Shehrazad
eingeladen. Auf wie viele kleine und große Häuslebauer sie dabei set-zen können, war im Vorfeld ebenso ungewiss wie das Ausmaß des Elans, den diese mitbringen würden.
Um die Baumaterialien hatten sie sich nicht kümmern müssen: Kemmsche Kuchen, bunte Zuckerstreusel, Schokolinsen und Tuben mit Lebensmittelfarbe-Pasten, Schüsseln mit Zuckerguss, Buchstaben und Ziffern aus Schokolade, Handwerkszeuge sowie Getränke waren auf einem großen Tisch verteilt. Knapp 20 Kinder und Frauen, fast ausnahmslos ohnehin regelmäßige Shehrazad-Besucher, hatten sich um ihn versammelt, um mit schnell klebrigen, bunten Händen die Häuser für die Straßenzüge ihres Kiezes nachzubauen.
„Die Idee kam von meinem Kollegen Robin Spaet-ling“, sagt Sarah Kröger vom Veranstalter chari-team, der kürzlich bereits das Projekt Fenster Galerie für das Quartiersmanagement im Ganghoferkiez organisiert hatte. Die Leb-kuchen-Aktion ist ein weiterer Impuls, der die Anwohner für ihr Wohnumfeld sensi-
bilisieren soll. Auf einem gezeich-neten Grundriss wurden die bunten, kreativ verzierten Häuser nach ihrer Fertigstellung platziert und haben so nach und nach eine Stadtlandschaft entstehen lassen. Dass diese mit der Optik weiter Teile des Ganghoferkiezes nur wenig gemein haben würde, war vorhersehbar. Stattdessen dominierten Anleihen der pitto-resken Architektur des ebenfalls zum Quartier gehörenden Böhmischen Dorfes den Lebkuchenkiez. Am Ende sollte von dem aber nur noch der Grundriss übrig sein, weil alle Häuslebauer ihre Stücke ihres Kiezes mit nach Hause nehmen durften.
=ensa=
Filed under: berlin, neukölln | Tagged: böhmisches dorf, chariteam ug, kemmsche kuchen, leyla dawod (shehrazad neukölln), mutter-kind-treff shehrazad, neukölln, qm ganghoferstraße, robin spaetling (chariteam), sarah kröger (chariteam), weihnachten in neukölln |