Wohin mit parkenden Fahrrädern an der Karl-Marx-Straße?

arcaden fahrstuhl_eingang_fahrrad-parkplatznot neuköllnIn der Lenkungsgruppe der [Aktion! Karl-Marx-Straße] denken Anwohner, Gewerbetreibende, Händler, Dienst-leister, Hauseigentümer, Mietervertreter sowie Kultur-schaffende über Projekte und Planungen nach, um das Profil der Neuköllner Haupteinkaufsstraße weiterzuent-wickeln. Auf der dicht gedrängten Tagesordnung des Gremiums standen vorgestern der Radverkehr sowie die Frage „Wohin mit den parkenden Fahrrädern?“ als Punkt 1 auf der Tagesordnung. Als Expertin war Christa Emde aus der Bezirksgruppe Neukölln des ADFC eingeladen.

Im Rathaus Neukölln war das Thema Radverkehr zuletzt während einer Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Ende September 2015 aufgerufen worden. „Dem Bezirksamt ist die Problemlage des Fahrradparkens insbesondere im Nahbereich der U- und S-Bahnhöfe bekannt. Diese Schwierig-keiten ergeben sich aber nicht vorrangig daraus, dass keinerlei Abstellmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe vorhanden wären, sondern vor allem daraus, dass Radfahrer sie amtsgericht_fahrrad-parkplatznot neuköllnoftmals nicht nutzen“, hatte damals Bezirks-stadtrat Thomas Blesing (SPD) auf eine Große Anfrage der Grünen-Fraktion erklärt. Als Beispiel nannte der für Neuköllns Straßen zuständige Baustadtrat die Fahrradbügel vor dem Amtsge-richt am U-Bahnhof Rathaus Neukölln. Christa Emde mochte schlecht ausgelastete Rad-ständer in Einzelfällen nicht ausschließen, an diesem Abend ging es ihr allerdings um die generell verbesserungsfähige Infrastruktur für den Radverkehr im Norden Neu-köllns. Der ADFC, der Anfang Juni sein Umsetzungskonzept für eine Radverkehrs-strategie in Berlin vorstellte, fordere in der Karl-Marx-Straße vor den Neukölln Arcaden arcaden halteverbot_fahrrad-parkplatznot neuköllnam hinteren Eingang zu den Fahrstühlen mehr Bügel, erklärte Emde. Die Ladezonen würden vom Lieferverkehr kaum genutzt und seien trotz absolutem Halteverbot regelmäßig zugeparkt. Am S-Bahnhof Neukölln schlug Emde vor, solle ebenerdig im Bahnhofsgebäude ein kleines Fahrradparkhaus eingerichtet werden.

Horst Evertz von der [Aktion! Karl-Marx-Straße], der Anfang des Monats aus einem Sabbatjahr zurück an die Arbeit gekehrt ist, gab den rund 20 Anwesenden einen kurzen Gesamtüberblick. „Von ursprünglich 200 vorgesehenen Stellplätzen für Räder konnten 174 tatsächlich realisiert werden“, arcaden flughafenstr_fahrrad-parkplatznot neuköllnsagte Evertz. Allein zwischen Weichsel- und Ganghoferstraße gebe es jetzt 95 Bügel. „Das geht natürlich alles zu Lasten der Gehwege“, räumte der Stadtplaner ein. Peter Feldkamp, der für das Netzwerk Fahrradfreundliches Neukölln gekom-men war, widersprach: „Es ist nicht natürlich, dass der Platz zu Lasten der Fußgänger geht. Die karl-marx-str ubahn_fahrrad-parkplatznot neuköllnKarl-Marx-Straße hat fast das höchste Fußgängeraufkommen in Berlin.“

Dieter Aßhauer bezeichnete die U-Bahn-Stationen als „Brennpunkte des Chaos“. Mit 200 Radbügeln in der Karl-Marx-Straße, führte er aus, sei er sehr unzufrieden. „Diese Zahl reicht bei weitem nicht. Allein am U-Bahnhof Krumme Lanke gibt es 250 Fahrradabstellanlagen“, sagte der Vorsitzende der AG Karl-Marx-Straße. Dass die Bügel am Amtsgericht nicht optimal ausgenutzt rathausvorplatz_fahrrad-parkplatznot neuköllnseien, schloss Aß-hauer nicht aus. Ein anderer Teilnehmer bekannte sogar selbstkritisch, dass er als Radfahrer „oft zu faul zum Laufen“ sei. Aßhauer regte dagegen an, ob mit einer Kameraüberwachung vor dem Amtsgericht – ähn-lich wie am Bahnhof in Potsdam – nicht die Akzeptanz der Abstellanlage verbessert werden könnte. Bedarf für Radabstellanlagen wurde außerdem an der Neckarstraße/Ecke rathaus fuldastr_fahrrad-parkplatznot neuköllnKarl-Marx-Straße bzw. direkt gegenüber der Alten Post an der Ecke Rollbergstraße gesehen.

Horst Evertz versprach am Ende der Debatte, noch einmal mit dem Straßen- und Grünflächenamt zu reden. Dieter Aßhauer und Willi Laumann wollen sich als Mitglieder der Lenkungsgruppe um die Gründung einer AG Radverkehr kümmern. Dann ging die Tagesordnung mit den Punkten „Blockkonzept in Block 152“ sowie dem Wettbewerb um die Kindl-Treppe weiter.

=Christian Kölling=

Eine Antwort

  1. Fahrradständer müssen m.E. in unmittelbarer Nähe der stark frequentierten Ziele stehen, also Eingängen zu Bahnhöfen, Einkaufscenter, Post, Meldeämtern etc. Der Stellplatz am Amtsgericht sieht nur zweckmäßig aus, befindet sich aber am falschen Platz! Wichtig wäre es, zusätzliche Stellplätze in Bedarfsnähe zu gewinnen, z.B. durch Umwidmung von PKW-Parkplätzen an den Arkaden-Eingängen und auch am U-Bahnhof Karl-Marx-Str. in Stellplätze . Die jeweiligen Mittelstreifen- Parkplätze böten sich hierzu an, das immerwährende Chaos zu mindern.

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