Die Baustellen-Ampel auf der Lohmühlen-brücke kündigt es bereits an: Auf dem etwa 50 Meter breiten Kopfsteinpflasterstreifen, wo seit der Wende 1989 die Harzer- und die Lohmühlenstraße aufeinandertreffen, wird bald eine Mittelinsel und eine Asphaltdecke mehr Übersichtlichkeit und Fahrkomfort für Radfahrerinnen und Radfahrer bringen. Nicht weit vom Ort entfernt, im südwestlichen Bereich des Weichselplatzes an der Kreu-zung Weichsel-/Fuldastraße, rollt der Bagger bereits, um den Gehweg zu verbreitern und das Längsparken für Autos zu ermöglichen. Die Bauarbeiten am Weichselplatz sollen Ende 2016 abgeschlossen sein. Die Erneuerung des folgenden Abschnittes von der Fulda- bis zur Innstraße schließt 2017 an. Ein erstes Teilstück bis zur Wildenbruchstraße soll 2018 fertig sein. Der zweite Bauabschnitt entlang des
Wildenbruchparks wird voraussichtlich in den Jahren 2021 bis 2022 am Elsensteg beendet.
Mitglieder des Beteiligungsgremiums Sonnen-allee hatten sich schon Ende Juni nachmittags für eine zweistündige Begehung getroffen, um den künftigen Handlungsbedarf zwischen Weich-selplatz und Elsensteg schriftlich und mit Fotos zu dokumentieren. Vergangenen Montag wurden die Ergebnisse des Rundganges beim monatlichen Treffen des Gremiums vorge-stellt. Die wichtigsten Ergebnisse: Das Beteiligungsgremium fordert am Weigandufer die Einrichtung von Gehwegvorstreckungen, Mittelinseln und Zebrastreifen in Höhe Elbe- sowie Wildenbruchstraße. Zweitens ist weiterhin das ungepflegte Bild der Uferpromenade, für das beschädigte Zäune, fehlender Pflanzenrückschnitt, wilder
Pflanzenbewuchs sowie verschiedenste Formen der Vermüllung sorgen, ein großes Ärgernis. Zitat aus dem Protokoll der Begehung: „Bereits 2010 wurde Hand-lungsbedarf an der Uferpromenade Weigandufer fest-gestellt, welche sich in schlechtem Zustand befindet, mit größtenteils versperrten Blick auf das Wasser. Die Fußwegeverbindung als überbezirkliche Wanderroute ‚Innerer Parkring‘ verläuft hier entlang und soll attrak-tiver
gestaltet werden.“
Ruth Lemke (l.), ge-wähltes Mitglied des Beteiligungsgremiums im Gebietsteil Sonnenallee und kommunalpolitisch für die Neuköllner CDU seit vielen Jahren aktiv, wollte nicht länger nur zusehen. Vergangenen Mittwoch ging sie zum Elsensteg an der Innstraße, um selbst sauber zu machen und ein Hinweisschild gegen das Fischsterben, das davor warnt, Tiere mit Brot zu füttern, von Aufklebern zu befreien. „Diese doofe Kleberei und überall Graffiti, die keiner versteht“, kommentierte Lemke ihren spontanen Ein-satz. Gegen Spraylack konnte sie mit einem feuchten Tuch und Waschbenzin allerdings nichts ausrichten. Immerhin: Der Appell „Bitte nicht füttern!“ und die Warnung „Brot ist schädlich für Tiere und Gewässer“ sind nach der Putzaktion
wieder auf dem Schild zu lesen.
Vielleicht ist eine dauerhafte Besserung im Einsatz gegen Vermüllung, Wildwuchs und für die Instand-haltung der öffentlichen Grünanlagen jetzt aber mit einer berlinweiten Reform der Grünflächenpflege und -finanzierung zu erwarten, die der Senat kürzlich ins Gespräch brachte: Bei der ersten Sitzung der Neuköllner Bezirksverordnetenver-sammlung nach der Sommerpause am 2. September steht erneut die diesbezüg-liche Große Anfrage der Linke-Abgeordneten Marlis Fuhrmann auf der Tagesordnung, die bei den Sitzungen im Juni und Juli vertagt wurde.
=Christian Kölling=
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