Schöne Bescherung für den Kinderclub Rollberg

nazar mahmood_fritz felgentreu_aki-kinderclub rollberg_neuköllnEr trug keinen roten Mantel und keinen Sack auf dem Rücken und hatte auch keinen weißen Rauschebart. Aber der Neuköllner Bundestagsabgeordnete Dr. Fritz Felgentreu (r.) war genauso in Eile wie Weihnachts-männer am 24. Dezember, als er Mittwoch-nachmittag dem Kinderclub Rollberg ein großes Paket voller Geschenke brachte. Ihm sei noch kurzfristig ein Termin mit dem König von Jordanien dazwischen gekommen, ent- schuldigte er sich bei Dr. Nazar Mahmood (l.). Der Leiter vom Arabischen Kultur Institut e. V., das die Einrichtung seit vielen Jahren betreibt, entschuldigte sich wiederum bei Felgentreu dafür, dass kaum Kinder durch die Räume toben: Wegen des Ganztagsschulbetriebs, erklärte er, kämen die immer erst am mzfk-spielepaket_aki-kinderclub rollberg_neuköllnspäten Nachmittag. „Bevor der eingeführt wurde, war hier schon ab mittags Hochbetrieb“, bestä- tigt Sylvia Scholz, die Projektleiterin des Kinderclubs vom AKI e.V.. Nicht geändert hat sich indes: Das Freizeitprogramm beginnt erst, wenn die Schul- aufgaben erledigt sind.

Um ein Dutzend pädagogisch wertvoller Spiele ist der Bestand des Kinderclubs Rollberg nun angewachsen. Dank Fritz Felgentreu bzw. der gemeinsamen Initiative „Der Wert des Spielens“ vom Deutschen Verband der Spielwarenindustrie e.V. und dem Verein Mehr Zeit für Kinder e.V., die allen Bundestagsabgeordneten anbietet, ein Spielepaket an eine Institution im eigenen Wahlkreis zu verschenken, um in denen das klassische Spielen zu fördern. Denn aufs Spielen haben Kinder gemäß Artikel 31 der UN-Kinder-rechtskonvention ebenso ein Recht wie auf Ruhe, Freizeit, eine „altersgemäße aktive Erhol­ung sowie die freie angebots-aufsteller_aki-kinderclub rollberg_neuköllnTeilnahme am kul­turellen und künstlerischen Le- ben“.

Für gut 60 Grundschulkinder aus der Rollberg-siedlung ist der AKI-Kinderclub so etwas wie ein zweites Zuhause. „Unsere Philosophie ist es, ein Hort für Migration und integrationsfördernde Freizeitgestaltung, aber auch ergänzende Familie zu sein. Wir agieren zwischen Schule und Elternhaus“, umschreibt Nazar Mahmood die Ausrichtung. Deshalb gehören nicht nur vielseitige Angebote für die Kinder zum Konzept, sondern ebenfalls Elternsprechstunden, bei denen es darum gehe, die Hemmnisse, über schulische und erzieherische Probleme zu reden, offen zu thematisieren und abzubauen. Dass hier folglich eine „Hilfestellung gegen alltagsrassismus_aki-kinderclub rollberg_neuköllnfür die ganze Familie“ geleistet wird, beeindruckt auch den Neuköllner SPD-Bun- destagsabgeordneten, der eine bunte Gesell-schaftsspiele-Mischung für die Kinderclub-Besucher ausgewählt hatte. Es sei das erste Mal, dass der Verein in dieser Form von einem Politiker beschenkt werde, freut sich Mahmood. Vom Puzzle über das Bewegungs- bis hin zum fußball-pokale_aki-kinderclub rollberg_neuköllnStrategiespiel ist alles dabei, was Kinder gern und sinnvoll beschäftigt.

Das Schülerlabor sei optimal für die Sommer-Uni geeignet, findet Manon Ziemann, die zum AKI-Organisa-tionsteam des alljährlichen Ferienangebots im Roll- bergviertel gehört, das in Kooperation mit dem Mäd- chentreff MaDonna und dem Freizeitzentrum Lessing- höhe durchgeführt wird. Sylvia Schulz vermutet hingegen, dass sich die Kinder zuerst auf das Puzzle stürzen werden. „Puzzlen lieben sie“, weiß die Kinderclub-Projektleiterin. Außerdem stehen das Basteln und Malen, Gärtnern, Trommeln, Ausflüge und Fußballspielen bei den Mädchen und Jungen hoch im Kurs. „Die Pokale, die hier stehen, haben wir nicht gekauft, sondern gewonnen“, merkt Sylvia Schulz nicht ohne Stolz an. Damit weitere dazu kommen, müsse man nun aber erstmal jemand finden, der künftig das Training der beiden Kinderclub Rollberg-Mannschaften leitet. Mahmood Nazar ahnt, dass das nicht leicht werden wird, denn von Interessenten wird nicht nur erwartet, dass sie Zeit und fußbal- lerisches Know How mitbringen, sondern auch ein erweitertes Führungszeugnis: „Das haben wir schon erwartet, bevor es Gesetz wurde, weil wir die Verantwortung gegenüber Kindern und Eltern sehr ernst nehmen.“

Fritz Felgentreu hat sich längst verabschiedet, um zum nächsten Termin aufzu-brechen. Christina Schwarzer (CDU), die ebenfalls für Neukölln in den Bundestag gewählt wurde, hat ihr Spielepaket bereits im Januar an die Kinder des Manna-Familienzentrums in der Gropiusstadt überreicht.

=ensa=

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