Es beginnt mit einer Zahl auf dem Bürgersteig und dem Schreiben einer Baufirma, das – an den Haustüren klebend – über den Auftrag durch das Land Berlin informiert, in der Straße die Gasaufsatzleuchten auf Elektrobetrieb umzu-
rüsten. Wenig spä- ter wird dann um die Entfernung an die Lichtmasten ketteter Fahrräder gebeten: Ein untrügliches Zeichen, dass das Projekt 700 LED-Aufsatzleuchten für Berlin-Neukölln im Anmarsch ist und in Kürze das große Buddeln beginnen wird. „In der Zeit der Bauarbeiten kann es kurzfristig zu Ein- schränkungen im Gehwegbereich kommen, eine Nutzung des Gehwegs ist jedoch jederzeit gewährleistet“, teilt dazu die auf Verständnis hoffende Baufirma in ihrem
Informationsschreiben an die Anwohner mit.
Am massivsten sind derzeit die des Schiller- und Körnerkiezes betroffen. Die Bürgersteige diverser Straßen sind hier zu Slalomstrecken mit integrierten Schikanen in Form von Fußgängerbrücken mutiert. Bis zum Mai nächsten Jahres sollen sämtliche Gasaufsatzleuchten des Typs BAMAG U 7 inner- halb des Projektgebietes zwischen Flughafen-, Karl-Marx-Straße, S-Bahn-Ring und Tempelhofer Feld auf LED-Technik umgestellt sein, um bei Beibehaltung des städtebaulichen Charakters eine „flächendeckende und energiesparende Erneue- rung der Straßen- und Platzbeleuchtung“ zu reali- sieren. „Ziel des Vorhabens ist eine beträchtliche Reduzierung des jährlichen Energieverbrauches: von 4.469 kWh je Gasaufsatz- leuchte auf 100 kWh je LED-Leuchte. Nach der Umrüstung der Leuchten reduzieren sich die CO2-Emissionen um jährlich rund 500 Tonnen“, kündigt die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt in ihrer Vorstellung des Projekts 700 LED-Aufsatz- leuchten für Berlin-Neukölln an. Zudem sei von einer Kostenersparnis von 300 Euro pro Leuchte und Jahr aus- zugehen.
Damit es dazu kommt, wird jeder bestehende Lichtmast vom Gasnetz getrennt, demontiert, aufgearbeitet, auf Elektro- betrieb umgerüstet, wieder eingebaut, an das elektrische Versorgungsnetz angeschlossen und mit einer neuen Beleuchtung versehen. Abschluss der Maßnahme ist – nach der Verfüllung der Baugrube und der Wiederherstellung der Oberfläche – der Anstrich des Mastes. Danach zieht die Upcycling-Karawane weiter in die nächste Straße.
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